Guten Tag Herr Dr. Bluni,
ich bin derzeit Ende der 38. SSW. Am Montag Morgen bin ich, nachdem ich nachts Wehen hatte, früh aufgestanden und konnte mich plötzlich nicht mehr bewegen. Starke Stiche wie Messerstiche zwischen den Schulterblättern. Meine Hebamme hat es bereits am Montag und auch gestern mit Akupunktur und tapen versucht. Heute wollten wir die letzte Sitzung machen. Zunächst war es auch gestern Abend schon ein wenig besser, aber nachdem ich wieder eine unruhige Nacht hatte, bin ich heute wieder mit genauso starken Schmerzen aufgestanden wie am Montag Morgen. Ich kann mich wieder überhaupt nicht bewegen. Selbst die einfachsten Dinge kann ich nicht machen. Nach unten schauen schon mal gar nicht und es gibt kaum eine Position in der ich mich überhaupt ohne Schmerzen aufhalten kann.
Was kann ich noch machen außer Wärme, Akupunktur, tapen, Franzbranntwein? Ich könnte mittlerweile nur noch heulen vor Schmerz und frage mich nun wie ich so mein Kind gebären soll. Hoffe die ganze Zeit, dass es noch nicht los geht und ich das vorher weg bekomme.
Im übrigen ist meine Gynäkologin auch noch drei Wochen im Urlaub.
Ich hoffe, dass Sie mir helfen können. Vielleicht haben Sie noch eine Idee?!
Vielen Dank für Ihre Bemühungen vorab.
Viele Grüße
Steffi
Mitglied inaktiv - 27.07.2011, 06:48
Antwort auf:
Hexenschuss? Was kann ich noch tun?
Liebe Steffi,
1.als erstes wenden Sie sich bei solchen Beschwerden bitte an die Vertretung Ihrer Frauenärztin/Frauenarztes und ggf. auch an einen Orthopäden, um die genaue Ursache abzuklären. Bei einem Hexenschuss kommt es eigentlich nicht zu Beschwerden im Schulterbereich.
2. falls nach Ansicht Ihrer Ärzte wirklich der Rücken oder der Ischiasnerv verantwortlich sein sollte für ihre Beschwerden, dann können wir in dieser Situation folgende Empfehlungen aussprechen:
im Vordergrund stehen vor allem vorsorgliche und krankengymnastische Maßnahmen.
Dabei können sich Rückenbeschwerden u.a. bei folgenden Maßnahmen bessern,
-vermeiden Sie eine zu hohe Gewichtszunahme um Muskeln und Gelenke zu schonen
-meiden Sie langes Stehen und achten Sie auf eine gerade Sitzhaltung
-Schwimmen ist besonders geeignet, die Rückenmuskulatur zu stärken und entsprechenden Beschwerden vorzubeugen. Das Gleiche können auch ein gelegentliches Entspannungsbad oder lokale Einreibungen, z.B. mit Johanniskrautöl, Kamillenöl oder Olivenöl im Lendenwirbelbereich bewirken
-neben krankengymnastischen Übungen u. Massage stehen auch Fangopackungen zur therapeutischen Auswahl
-unterstützend können je nach Schwangerschaftszeitpunkt entkrampfende u. schmerzlindernde Medikamente eingesetzt werden.
Liebe Grüße
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 27.07.2011
