Sehr geehrter Herr Dr. Paulus,
können Sie mir sagen, ob die Anwendung o.g. Salbe in der Stillzeit schädlich ist? Der verschreibende Arzt sagte, der Wirkstoff gehe nicht in die Muttermilch über, im Beipackzettel steht jedoch das Gegenteil.
Vielen Dank für Ihre Antwort!
von
Schneetanz
am 02.12.2016, 15:01
Antwort auf:
Postericort Salbe (Hydrocortisonacetat) in Stillzeit?
Bei der in der Praxis üblichen, örtlich und zeitlich begrenzten Anwendung von Postericort Salbe werden keine bedeutsamen Mengen von Hydrocortison resorbiert.
Auch bei oraler Medikation mit dem verwandten Kortikoid Prednisolon gehen nur geringe Mengen in die Muttermilch über (Ost 1985, Greenberger et al 1993). Unter einer maternalen Dosis über 20 mg pro Tag empfehlen manche Untersucher eine Stillpause von ca. 4 Stunden nach der Einnahme. Selbst bei Medikation mit Prednisolon 80 mg/d entspricht die Aufnahme über die Muttermilch nur weniger als 10% der endogenen Cortisolproduktion des Säuglings.
Sowohl die American Academy of Pediatrics als auch die WHO Working Group on Human Lactation betrachten die Anwendung von Prednison / Prednisolon als kompatibel mit dem Stillen (Committee on Drugs 1994, WHO Working Group 1988).
Die lokale Anwendung von Postericort Salbe in der Stillzeit ist daher in üblichen Mengen durchaus vertretbar, ohne den Säugling zu gefährden.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 03.12.2016
Antwort auf:
Postericort Salbe (Hydrocortisonacetat) in Stillzeit?
Vielen Dank!
von
Schneetanz
am 04.12.2016, 16:58