Hallo Herr Paulus,
ich versuch schwanger zu werden.
Darf ich die genannten Medikamente während der "Kinder-Planungszeit"
und in der Schwangerschaft nehmen.
Es ist noch nicht sicher, ob ich bereits Asthma habe oder, ob man dies durch das Spray noch verhindern kann.
Ich soll das Spray eigentlich mehrere Monate nehmen.
Das Gute, ich habe bisher keine Probleme mit der Stimme/den Stimmbändern, wie es bei Kortisonsprays oft der Fall ist und es hilft mir sehr gut.
Wenn ich ein Medikament nicht nehmen kann, was soll ich dann ersatzweise nehmen?
Liebe Grüße
von
1B2F3S
am 26.06.2015, 09:49
Antwort auf:
Medikamente in der Planungszeit und während der Schwangerschaft
Relvar® Ellipta besteht aus dem synthetischen Kortikosteroid Fluticasonfuroat und dem selektiven, langwirksamen Beta2-Rezeptoragonisten Vilanterol.
Vilanterol war bei Ratten nicht fruchtschädigend. Bei subkutaner Anwendung zeigten sich bei 84-fach höherer Exposition als der beim Menschen empfohlenen Höchstdosis keine Wirkungen (Fachinfo Relvar® Ellipta 2014).
Erfahrungen mit Vilanterol in der menschlichen Schwangerschaft wurden bislang nicht publiziert.
Mehr Erfahrungen in der Schwangerschaft liegen für die Betamimetika Fenoterol, Reproterol, Salbutamol, Formoterol oder Salmeterol vor.
Zur inhalativen Glukokortikoidtherapie bei Asthma bronchiale werden vor allem Beclomethason, Budesonid, Flunisolid, Fluticason, Mometason und Triamcinolon eingesetzt. Eine insuffiziente Behandlung von chronischem Asthma bronchiale in der Schwangerschaft kann gesundheitliche Schäden für Mutter und Kind (z. B. Hypoxie, niedriges Geburtsgewicht) mit sich bringen. Epidemiologische Studien zur inhalativen Glukokortikoidtherapie in der Schwangerschaft zeigten keine Zunahme angeborener Anomalien.
Da es sich bei Fexofenadin um das aktive Stoffwechselprodukt von Terfenadin handelt, muss man hier ähnliche Effekte wie bei Terfenadin annehmen.
Eine Auswertung von 134 Expositionen mit Terfenadin in der menschlichen Schwangerschaft ergab im Vergleich mit einer Kontrollgruppe keinen Anstieg von Fehlbildungen (Schick 1994). Unter 1034 Schwangeren, die ein Rezept für Terfenadin erhalten hatten, zeigte sich kein signifikanter Anstieg von Fehlbildungen (Schatz & Petitti 1997).
Wenn nötig, wäre die Fortsetzung der Einnahme von Telfast 180 auch in der Schwangerschaft akzeptabel.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 30.06.2015