Sehr geehrter Herr Dr. Paulus,
macht es für die Entwicklung des Föten in der Frühschwangerschaft einen Unterschied, insbesondere für das Entstehen von Herzfehlern etc., ob ich 10 oder 20 mg Paroxetin täglich einnehme?
Vielen Dank!
Grüße Schnubbimama
von
schnubbimama
am 31.01.2014, 08:42
Antwort auf:
Dosierung Paroxetin in der frühschwangerschaft
Bis Dezember 2004 dokumentierte das Swedish Medical Birth Registry 6.555 Kinder nach intrauteriner Exposition mit SSRI (z. B. Paroxetin, Sertralin, Citalopram) in der Frühschwangerschaft. Die kumulierte Fehlbildungsrate lag bei 4,1%, was dem erwarteten Hintergrundrisiko entspricht. Dabei wurde kein typisches Fehlbildungsmuster beobachtet. In diesem Kollektiv sind 959 Kinder nach mütterlicher Medikation mit Paroxetin enthalten. Die Fehlbildungsrate gab mit 4,8% keinen Anlass zur Beunruhigung.
Allerdings befanden sich in dem Paroxetin-Kollektiv 20 Kinder mit Herzfehlern, insbesondere Vorhof- und Ventrikelseptumdefekte. Auch wenn der Anteil von 2,1% die Herzfehlerrate von 1,3% in der Normalbevölkerung übertrifft, ist das Risiko für kardiovaskuläre Anomalien unter Paroxetin in absoluten Zahlen gering (Kallen & Otterblad Olausson 2007).
Es gibt keine konkreten Untersuchungen zur Dosisabhängigkeit der Herzfehler bei Paroxetin, doch wird grundsätzlich zu einer möglichst moderaten Tagesdosis in der Schwangerschaft geraten.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 31.01.2014