Frage: Flukonazol 150 mg Frühschwangerschaft

Hallo Dr. Paulus, ich brauche dringend Ihren Rat.  Aufgrund von Candida habe ich am 16.02. 1 x 150 mg Flukonazol eingenommen. Ich hatte dann zwischen dem 21. Februar und 01. März keine Beschwerden. Mein Eisprung war zwi dem 19-21 Februar und ich bin schwanger geworden. Der Zyklus war länger und ich hatte erst am 20.02. (ZT 18) einen LH Anstieg. Am 02. März kam Candida dann zurück und zwar sogar nochmal schlimmer sodass ich noch einmal am 05. März 150 mg eingenommen habe und zusätzlich die Kadefungin 3-Tages Kur mit vag. Tabletten. Wenn die Empfängnis am 21.02. stattgefunden hat dann wäre die Einnahme vom 05.03. noch in den ersten zwei Wochen gewesen. Ich habe jetzt über diverse Studien gelesen die Defekte nicht ausschließen, wenn auch eher bei höherer Dosierung. Jedoch wurden diese Studien alle nach der SSW 7 gemacht. Muss ich mir Sorgen machen und kann das Medikament schon in der SSW2 bzw 4 dem Embryo schaden? Vor allem mit der Kombination Chlotrimazol? Ich habe der Gynäkologin leider nicht mitgeteilt dass ich plane schwanger zu werden.    Was mir zusätzlich Sorge macht ist eine leichte hellrote Blutung am gestern am 07.03. (spotting) und ein kleiner Rest heute. Das hatte ich bei meiner ersten Schwangerschaft nicht. Kann das ein Zeichen sein dass das Medikament Einfluss hatte? Ggf ist es eine harmlose Einnistungsblutung (aber an Tag 16 & 17 nach Befruchtung). Einen Termin beim Gynäkologen habe ich erst am Mittwoch.    Freundliche Grüße  Erster Tag der letzten Regel: 02-02-2024 Medikamente: Flukonazol Einnahmezeitraum (seit wann) und Dosis: 16.02. & 05.03. je einmal 150 mg Hast du besondere Belastungen: Bedenken

von toki_87 am 08.03.2024, 23:05



Antwort auf: Flukonazol 150 mg Frühschwangerschaft

Eine britische Erhebung zur Anwendung von Fluconazol in der Schwangerschaft stellte unter 289 Expositionen keine Häufung von Anomalien fest. Die wenigen Fallberichte über Fehlbildungen (z. B. Skelettanomalien) betreffen Dosierungen von über 150 mg Fluconazol pro Tag über längere Zeit. In einer prospektiven Kohortenstudie zeigte sich bei 175 Neugeborenen nach Exposition im I.Trimenon keine Häufung von Anomalien (Mastroiacovo et al 1996). Die Imidazolderivate hemmen die Ergosterolbiosynthese und zerstören auf diesem Wege die Integrität der Zellwand von Pilzen. Einige Vertreter dieser Substanzklasse werden kaum resorbiert, so dass sie nur lokal eingesetzt werden. Der erprobteste Wirkstoff aus dieser Gruppe ist Clotrimazol (z. B. Kadefungin). Komplikationen für die Frühschwangerschaft durch eine Überlagerung der Anwendung von Fluconazol und Clotrimazol sind nicht zu befürchten. 15 bis 20% aller Frühschwangerschaften enden leider mit einer Fehlgeburt. Oft handelt es sich um genetische Defekte, welche die Natur auf diesem Wege vor einer Weiterentwicklung bewahrt. Die Blutung muss jedoch nicht ein Hinweis darauf sein.   

von Dr. Wolfgang Paulus am 11.03.2024



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