Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, ich habe eine der Evergreen-Fragen aus diesem Forum: An Silvester wurde auf einer Party in ca. 1 m Abstand Blei gegossen. Nicht ahnend, dass bereits deutlich unterhalb des Siedepunkts von Blei giftige Dämpfe entstehen, habe ich den Raum nicht verlassen bzw. nicht darum gebeten, dass kein Blei gegossen wird. Da ich, wie so einige Schwangere, nun über die möglichen Folgen dieser inhalativen Exposition grüble und in verschiedenen Studien negative Folgen auf die kindliche kognitive Entwickung bereits bei einem recht niedrigen Bleigehalt des Blutes nachgewiesen wurden, würde ich mich über Ihre Einschätzung freuen (auch wenn es sich bei dieser Frage möglicherweise um ein typisches Luxusproblem handelt, da ich das Privileg genieße in einem vergleichsweise "sauberen Land" leben zu dürfen). Denken Sie, dass durch diese Exposition die gewöhnlicherweise durch ein Leben in Deutschland im Laufe einer Woche aufgenommene Menge Blei überschritten wurde? Ich schätze die innerhalb einer Woche in Deutschland durch die Ernährung und Atemluft aufgenommene Menge Blei liegt bei etwa 250 µg je Woche.* Ich würde mich freuen, wenn Sie Zeit für eine Antwort finden. *Laut EFSA beträgt die mittlere von den Europäern durchschnittlich durch die Ernährung am Tag aufgenommene Menge Blei 0,5 µg je kg Körpergewicht also bei einer etwa 60 kg schweren Person ca. 30 µg. Hinzu kommt noch die durch die Luft aufgenommene Menge an Blei der Wikipedia-Eintrag überschlägt hier großzügig etwa 6 µg am Tag.
von Ökomutti am 08.01.2016, 17:35