Frage: Beikost

Guten Tag unser 3 Kind ist 5 Monate alt geboren am 20.01.2016. Sicher es ist das dritte und dennoch bin ich diesmal nicht schlauer, da ich bei beiden Kindern immer Gläschen gefüttert hatte. Diesmal würde ich gerne selbst kochen. Aber wie geht man vor? Unsere Kinderärztin riet Fleisch dennoch aus den Gläschen zu kaufen. Nur mit was beginne ich mittags? Erst Gemüse? Oder Kartoffeln? Dann das jeweilige extrem verkochen, zerquetschen und evtl mit der Flaschenmilch vermengen(Aptamil HA pre) ? Ende des Monats Juli fahren wir nach Österreich sollten wir dann evtl warten und danach erst mit mittags beginnen? Zweck Autofahrt wegen mittags. Danke für Ihre Hilfe.

von sweet21 am 02.07.2016, 09:00



Antwort auf: Beikost

Hallo sweet21 Magst du denn gleich loslegen oder willst du erst einmal grundsätzlich Infos zum Selber kochen haben? Hast du besondere Kochgeräte, die du zum Einsatz kommen lassen willst und kannst? In den meisten Küchen gibt es heutzutage moderne Töpfe oder sogar Dampfgarer, Pürierstäbe oder Standmixer, Komplettgeräte zum Kochen und sofortigen Pürieren etcetc. Ausser einem vernünftigen, leistungstarken Püriergerät brauchst du für die Babyküche allerdings nichts Besonderes. Ein gutes Püriergarät ist allerdings wichtig, damit du den Brei ganz fein pürieren kann. Denn auch kleinste Partikel, die evtl nicht fein genug püriert wurden, können ein Baby stören. Ich empfehle dir für die ersten Löffelversuche deshalb zunächst einen Frühkarottenbrei zu wählen, Oder Kürbisbrei. Hier hast du 100% Sicherheit, dass er babygerecht in Geschmack und Konsistenz (ganz fein) ist. Damit könnt ihr üben und diesen Brei, wenn es gut klappt, schliesslich vervollständigen: entweder mit selbergekochten Zutaten oder ein entsprechend mit mehr Zutaten zusammengesetztes Gläschen nehmen. Der klassische Weg der Einführung der Beikost, der sich millionenfach bewährt hat ist dere, dass du deinem Baby zum richtigen Zeitpunkt ein paar Löffelchen Frühkarotte aus dem Gläschen anbietest. Damit der Brei besser sättigt kommt Öl hinzu und danach Kartoffel. Wenn das Füttern und Essen schliesslich gut klappt, machst du entweder mit einem weiteren Gemüse oder mit Fleisch weiter. milch. Wenn du selbst bereit bist, deinem Baby Beikost zu füttern, kannst du das tun. Wenn du selbst kochst, musst du völlig überzeugt davon sein. Denn Babys spüren Unsicherheiten und verweigern ggf das Essen, wenn du ambivalent bist. Gehe den Weg, der am besten zu dir passt, das verspricht dir den besten Erfolg. Beginne so: Wähle zunächst eine Sorte Gemüse, die du zu Gemüsebrei verarbeiten möchtest. Das kaufst du ganz frisch ein und verarbeitest es zu Hause umgehend in hygienisch einwandfreier Weise: waschen, ggf schälen, waschen, auf einem sauberen Brett klein schneiden. In einen Topf (oder Dampfgarer) mit wenig Wasser geben und garen, bis es weich ist, dann pürieren. Den Pürierstab (oder Püriergerät) zuvor ebenfalls peinlichst säubern (ggf in heisses Wasser tauchen bzw ausspülen). Das ist bei sehr jungen Babys (unter 6 -7 M) unbedingt erforderlich. Den pürierten Brei sofort in die (ggf nochmals heiss ausgespülten) Behälter geben (TK-Tüte, Gläschen mit Deckel, Gefäß mit Deckel o.a), verschliessen und möglichst schnell abkühlen, damit es schnellstmöglich tiefgekühlt (oder kalt gestellt) werden kann. Bei Bedarf aus dem TK holen und auf Esstemperatur (am besten im Wasserbad) erwärmen. Wenn du eine Art Eiswürfelform benutzt (für kleine Mengen oder Fleischbrei), kannst und solltest du die Form ebenfalls verschliessen. Bspw die TK-Tüte mit einem festen, gut schliessenden Clip. Nachdem die Portionen gut durchgekühlt sind, solltest sie mit Hilfe der Tüte, damit du den Brei nicht anfasst, aus der Form in die Tüte drücken, einfach hineinplumpsen lassen. So kannst du die einzelnen Portionen auf jeweils einfache Weise entnehmen. Wenn das Gemüseessen gut funktioniert, erweiterst du den Brei um Öl und Kartoffel. Grundrezept GKF-Brei: 100g Gemüse (klein geschnitten) 50g Kartoffeln (klein geschnitten) 20-30g Fleisch (am besten durch den Fleischwolf gedreht) in wenig Wasser garen. Das dauert ca 8-10 min. (bei größeren Fleisch-Kartoffelstücken ggf bis zu 20 min pürieren etwas abkühlen lassen 2 EL Obstsaft (Vit C-reich) untermischen 1 EL Beikostöl zugeben, umrühren Fleisch (Rind oder Schwein, ggf Lamm) kannst du dir beim Metzger durch den Fleischwolf drehen lassen und zu Hause, wie oben beschrieben, mit den anderen Zutaten garen und alles zusammen pürieren. Das klappt wunderbar. Zum Erwärmen füllst du, wenn nötig, den Brei in ein Gefäß, das du ins Wasserbad geben kannst. Idealerweise fütterst du aus diesem Gefäß. Aufgetauten Brei niemals wieder einfrieren. Ob du jetzt vor oder nach eurem Urlaub mit der Beikost beginnen solltest, richtet sich danach, wie wichtig die Beikost für dein Baby ist. Wenn er deutlich beikostreif ist und dies auch entsprechend signalisiert, dann kannst du loslegen. Lösungen für die Urlaubszeit finden sich zeitnah. Ggf gibst du Gläschen. Es ist immer und jederzeit möglich, dass man für sein Baby selbst kocht und dass es auch ab und zu gekaufte Breie gibt. Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 04.07.2016



Antwort auf: Beikost

Vielen Dank für Ihre ausführliche Antwort. Ab welchem Alter dürfen Kinder denn vom Tisch essen? Ab wann muss alles nicht mehr so extrem steril sein? Das erste Jahr ist ja ohne Salz. Natürlich macht man Geräte etc immer sauber aber muss sagen da hab ich dann doch wieder Angst mache etwas falsch oder es ist nicht so steril. Vielleicht fang ich dann erst mit Gläschen an und erweitere es nachher nach ihrem Rezept. Vielen Dank lg

von sweet21 am 05.07.2016, 12:13



Antwort auf: Beikost

Hallo sweet21 fange mit dem Selberkochen doch ab dem 7. Lm an. Dann sind die Kleinsten schon viel robuster und du solltest zwar noch auf hygienisch einwandfreie Handhabung achten. Aber du musst nicht mehr ganz so penibel sein. Eine gründliche (amschinen-)Reinigung reicht für Geräte und Behälter jeweils aus. Das passt schon. Vom Tisch können die Kleinsten ab dem 8. Lm immer mal wieder kleine Probierhappen bekommen. Das ist gut und schult den Geschmackssinn. Die Hauptnahrung sollte neben Milch noch auf jeden ungewürzter Brei oder basically zubereitetes Fingerfood bleiben. Ab dem 10. Lm kann der Anteil an Familienkost steigen. Das zeigen die Kleinsten aber schliesslich ganz von selbst an. Nach einem Wachstumsschub um den 10 Lm herum, wollen viele Babys kaum noch Brei, dafür mehr Brot und anderes zum Beißen. Erste, etwas salzhaltige Familienkost kann gegeben werden. Dazu immer Basics geben. Grüße B.Neumann

von Birgit Neumann am 05.07.2016



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