Frage: Beikost-was wann?

Hallo! Gibts es irgendwo eine Tabelle, in welchem Monat mein Baby was essen darf? Also nicht nur die Obst und Gemüsesorten, sondern auch die Getreidesorten usw. Ich habe ewig das ganze Internet durchsucht, aber keine solche Liste gefunden. Können Sie mir da helfen? Danke, Gruß

von traube123 am 24.03.2014, 07:44



Antwort auf: Beikost-was wann?

Hallo traube123 solche Listen gibt es häufig in Beikost- Kochbüchern. Bspw erklärt Dunja Rieber in ihrem Brei-Kochbuch* vieles diesbezüglich sehr genau. Bei Getreide wird zunächst in zwei Kategorien unterschieden: Glutenfreie Sorten: Reis, Hirse, Mais. Glutenhaltige Sorten: Weizen, Dinkel, Roggen, Gerste und (Hafer). Die Gabe kleiner Mengen glutenhaltiger Getreidesorten, zwischen dem 5. und 7. Lm , solle, wie man herausgefunden hat, dass dies protektiv wirke - der Körper sei genau dann in der Lage, Toleranzen zu entwickeln. Hirseflocken sind mild. (Bei Hirse solltest du nur die speziellen Baby-Instantflocken verwenden). Hafer enthält mehr Fett. Dinkel/Weizen (Grieß) enthält Gluten und ergibt einen gut sättigenden Brei. Jede Getreidesorte hat neben ihren typischen Nährwerten, einen eigenen Geschmack und auch eine spezifische Wirkung auf den Organismus. Leicht verständlich ist das bspw mit den Backeigenschaften zu erklären. Getreide ohne Klebereiweiß, sprich ohne Gluten, lässt sich schlecht als Backwerk verarbeiten. Und bspw enthält Hafer mehr Fett als Weizen und allen anderen Getreidearten. 4-Korn bzw 7-Kornflocken ergeben eine besonders gute Kombination im Hinblick auf die Nährstoffe. Sie ergänzen sich gegenseitig. Ganz detaillierte Infos über Lebensmittel findest du im "Kursbuch für gesunde Ernährung" von Ingeborg Münzing-Ruef. Wobei bist du dir im speziellen unsicher? Vielleicht kann ich dir konkret weiterhelfen? Grüße B.Neumann *Eins,zwei-Brei, Verlag Trias

von Birgit Neumann am 25.03.2014



Antwort auf: Beikost-was wann?

Hallo und vielen Dank für Deine Antwort!! Also, ich koche den Brei für meinen Sohn selbst. Er ist nun 34 Wochen alt (das bringt mich schon zu meiner nächsten Frage :-) In den ganzen Kochbüchern steht mal ab 8. Monat, dann nach dem 8. Monat usw. Mit 34 Wochen ist er doch 8 Monate und 2 Wochen alt und somit NACH dem 8. Monat und im 9. Lebensmonat, oder?? Ich finde das sehr verwirrend.) Ich wüsste einfach gern (und das geben leider weder meine Kochbücher noch so Seiten wie z.B. fke-do.de her) kann ich ihm (er ist allergiegefährdet- habe Heuschnupfen) auch einen Brei mit Zwieback machen?? Oder kann ich ihm zum Mittagsbrei Langkornreis geben? Oder lieber Vollkornreis? Kann ich ihm Nudeln geben, wenn ja welche am besten? Gehen auch schon Tomaten? Wenn ja, wieviele, weil sie ja viel Säure enthalten? Oder Paprika? Das Buch Eins Zwei Brei habe ich lustigerweise schon bestellt! Aber es gibt ab Juni eine Neuauflage, doch dann lohnt es sich für uns nicht mehr. Ich versuche im Moment, ein altes Exemplar beim Verlag zu bekommen. Achso, und eine Frage hab ich noch: Ich koche z.Z. noch die Äpfel. Wann kann er rohen, geriebenen Apfel bekommen? Vielen Dank für Deine Antwort, Du hast mir wirklich schon weiter geholfen!!

von traube123 am 26.03.2014, 07:04



Antwort auf: Beikost-was wann?

Hallo traube123 ja, das kann alles sehr verwirrend sein. Nach dem 4. Lm kannst du prinzipiell mit Beikost beginnen. Die nächste charakteristische Hürde ist der Beginn des 7. Lm, d.h. nach dem 6. Lm. Spätestens jetzt sollte mit Beikost begonnen werden. Der Zeitraum zwischen dem 5. -7. Lm, immer so plus/minus 2 Wochen ist ein bedeutender Entwicklungs-Zeitraum, in dem die Kleinsten mit neuen, geeigneten Lebensmitteln konfrontiert werden sollten. Dabei zählt weniger "Quantität" als vielmehr "Qualität". Das Beispiel mit dem glutenhaltigen Getreide (im vorangegangenen Posting) erklärt dies ganz gut. DIe Allergiproyphylaxe sei nun weitestgehend abgschlossen und HA-Milch böte kaum noch Vorteile. Ein Baby, das bereits Allergien gegen etwas entwickelt hat, sollte in Absprache (!) mit dem KiA weiterhin hypoallergen ernährt werden. Wenn ein Baby keine Allergien hat, kann nun die Beikost erweitert werden. Mehr dazu erfährst du im Forum bei Frau Dr. Reibel. Mit Beginn des 8.Lm, d.h. nach dem 7. Lm (wieder +/- 1-2 Wochen) absolvieren Babys einen neuen Wachstumsschub. Sie nicht mehr so empfindlich und wollen gerne etwas zum "Beißen". Brei darf stückiger und gröber werden. Deshalb sind die Gläschen, die ab dem 8. Lm empfohlen werden, auch etwas gröber in der Konsistenz. Ab dem 8. Lm sind die meisten Babys in der Lage, gröbere Breie zu essen. Die stückige Konsistenz soll zum Kauen anregen und allmählich zur Familienkost überleiten. Diese Empfehlungen treffen auf die meisten Babys zu. Individuelle Unterschiede gibt es selbstverständlich. Die Empfehlungen dienen als Oriertierung und dürfen individuell angepasst werden. Rohes Obst wird aus Gründen der besseren Verträglichkeit bspw allgemein ab etwa dem 8. Lm empfohlen. Manche Babys vertragen es trotzdem problemlos schon früher. Manche hingegen haben im 10.Lm noch Probleme und reagieren mitunter mit Wundsein. Schon Babys haben Vorlieben und Abneigungen, darauf darfst du reagieren. Das betrifft auch Mengen. Manche Babys essen mehr und andere weniger. Maßgeblich ist Sattsein und Zufriedenheit, sowie gutes Gedeihen. "Oder kann ich ihm zum Mittagsbrei Langkornreis geben? Oder lieber Vollkornreis? Kann ich ihm Nudeln geben, wenn ja welche am besten?" Kleine oder kleingeschnittene Nudeln kannst du ab dem 8. Lm zum Brei geben. Sie werden als Stückchen unter den Brei gemischt und sind als Konsistenzgeber (stückig) und nicht als nährendes Element zu betrachten. Kartoffeln sollten im Mittagsbrei mengenmäßig der Vorzug gegeben werden. Getreide ist im Abend- und Nachmittagsbrei enthalten, was vollkommen ausreicht. Besonders beliebt ist seit etwa 1 Jahr Fingerfood für Babys. Das bedeutet, dass Nudeln, Reis und Co nicht unter den Brei gemischt werden, sondern separat angeboten werden. Noch besser klappt das mit weich gegarten Gemüse/Kartoffel/oder Obststückchen. Entweder du bereitest sie als Würfelchen, die dein Baby mittels Pinzettengriff aufnehmen und zum Mund führen kann - oder als Sticks zu, die dein Kleiner gut mit der Faust umschliessen und halten, schliesslich ablutschen kann. Vorraussetzung ist immer, dass ein Baby Spaß dabei hat, und das Essen gut schlucken kann. Gib deinem Baby (im Hochstuhl sitzend) versuchsweise zu gegebener Zeit (wenn er selbst Interesse zeigt) auf einem Teller oder in einer hübschen kleinen Schüssel weich gegarte Gemüse/Kartoffelhappen. Nachmitttags oder vormittags evtl weiche Obststücke, am besten immer zusätzlich zum Brei. Lass ihn die groben, weichen Stückchen selbst erkunden. Lass dein Kind das Essen mit den Fingern befühlen, durch eigene Neugier in den Mund stecken. Das Befühlen geschieht auch mit den Tastrezeptoren im Mund. So erfährt er die Beschaffenheit, die Unterschiede, lernt den Geschmack kennen und kann in seinem eigenen Tempo essen lernen. Auch dies ist eine wichtige Erfahrung, die in die gewünschte Richtung führt, um bald in der Familienkost zu münden. Tomate kannst du testen, empfohlen wird sie eher erst ab etwa dem 10. Lm. Paprika (rot) am besten vor der Weiterverarbeitung schälen*, dann sind kleine Mengen ab etwa dem 10. Lm i.O. Die aboslut einheitlichen Empfehlungen bezogen auf die Lebensmonate eines Babys gibt es nicht. Bei Durchsicht von Breikochbüchern findet du jeweils verschiedene Angaben. Die richtig wichtigen Empfehlungen, solche die wirklich gesundheitlich bedenklich wären, sind aber überall gleich :-). Das betrifft bspw Spinat, gepökelten Schinken, Honig, Rohmilchkäse, Nüsse u.v.m. Um sich an Neues heranzutasten, evtl Unverträglichkeitsrekationen schnell zu erkennen - dazu hilft es, anfangs nur kleine Mengen in den Brei zu mischen. Menge des neuen LM schliesslich langsam steigern. Grüße B.Neumann *am besten mit einem Schälmesser (geht schnell)

von Birgit Neumann am 26.03.2014



Antwort auf: Beikost-was wann?

Hallo noch einmal! Vielen Dank! Das war wirklich hilfreich. Eine letzte Frage hab ich noch: Spinat? Darf ich noch nicht geben? Ab wann denn? Ich habe letzte Woche ein mal Blattspinat mit Kartofel gekocht und ihm gegeben. Er hat aber nur die Hälfte ca. gegessen, weil er es nicht mochte. Muss ich mir jetzt Sorgen machen?? Gruß

von traube123 am 26.03.2014, 11:34



Antwort auf: Beikost-was wann?

Hallo traube123 nein, nein, alles gut. Selbstzubereiteter Spinat steht für Babys in der Kritik, weil er zu viel Nitrat enthalte. Spinat sollte Babys nur aus dem Gläschen* (Grenzwerte sind eingehalten) gefüttert werden. Beim Selberkochen hast du ganz allgemein niemals eine Kontrolle, was Schadstoffe bzw unerwünschte Substanzen im Allg. betrifft. Du kannst im Vorfeld auf ein paar Dinge achten: Beim Herstellen der Breie stets großen Wert auf gute Hygiene legen und den gekochten Brei schnell abkühlen. Mögliches Bakterienwachstum und Nitritbildung wird auf diese Weise vermindert, ebenso durch hygienisch einwandfreies und schnelles Verarbeiten sowie zügiges Wiedererwärmen (vom TK direkt uins Wasserbad und füttern). Vermeide es, den Brei länger stehen zu lassen. Am besten immer frisch gekocht füttern. Es wird allgemein empfohlen, bspw nitratreichere Gemüsesorten (Kohlrabi, Fenchel, Spinat, Rote Bete) mit anderen Gemüsesorten zu mischen. Spinat (sehr nitratreich) heisst es, solle nur aus Gläschen gegeben werden. Nitrat ist eine Substanz, die die optimale Aufnahme von anderen Nährstoffen wie z.B. Calcium oder Magnesium behindert. Durch Bakterien wird Nitrat ausserdem zu Nitrit umgewandelt. Dies ist fürs Baby - salopp ausgedrückt - nicht gut. Aber mach dir keine Sorgen - dieses einmalige Ding ist überhaupt nicht schlimm - zumal es dein Kleiner sowieso nicht so gerne wollte.... Grüße *industriell hergestellte Babybreie im Gläschen unterliegen der Diätverordnung - Grenzwerte für bestimmte Stoffe müssen eingehalten werden.

von Birgit Neumann am 26.03.2014



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