guten abend frau dr. sonntag,
bei mir wurde nach 2 fehlgeburten 2010 eine mthfr-mutation homozygot festgestellt.
der homocysteinspiegel war jedoch völlig normal. weitere kontrollen bestätigten dies.
bin nichtraucherin und normalgewichtig.
nach langer pause versuche ich wieder schwanger zu werden.
ist es schädlich, wenn ich über viele monate (= übungszyklen) die von der klinik empfohlenen 5 mg folsäure + 1x medyn pro tag einnehme?
habe mal gelesen, dass zu viel folsäure das brustkrebsrisiko erhöht.
stimmt das? macht mir sorgen, da ich bereits mehrere fibroadenome in der brust habe.
danke.
von
Snief
am 22.09.2014, 21:29
Antwort auf:
mthfr-mutation homozygot: 5 mg folsäure/tag? brustkrebsrisiko erhöht?
Zunächst einmal ist es wichtig festzuhalten, daß Folsäure ein absolut unerlässlicher Baustein in der Schwangerschaft ist und daher alle Schwangeren und Patientinnen mit Kinderwunsch dies in der üblicherweise empfohlenen Dosierung von 0,4 mg substituieren sollten. Alles weitere ist noch Gegenstand der Diskussion: infrage gestellt der Wert einer höheren Folsäuredosis wegen der Mutation bei aber nachweislich "normalen" Homocystein-Spiegeln, ebenso wie der nach wie vor nicht ausgeräumte "Verdacht", daß die Folsäure ab bestimmten Spiegeln und sicher abhängig von anderen Tumoreigenschaften (z.B. hormonabhängig oder nicht) möglicherweise neben vielen anderen Auslösern zu einem erhöhten Krebsrisiko (auch für andere Krebsarten diskutiert) beitragen könnte. Zuguterletzt wird bei einem so wichtigen Stoffwechselbaustein eine bislang noch nicht bekannte Schwelle von Dosis, Dauer, individuellem Risiko und anderen Auslösern darüber entscheiden - bei einigen Übungszyklen und sich dann einstellender Schwangerschaft wäre auch der Schutzeffekt z.B. des späteren Stillens wieder anzusprechen. Also eine gute aber komplexe Frage....Alles Gute! B. Sonntag
von
Prof. Dr. Barbara Sonntag
am 24.09.2014