Guten Tag Herr Prof. Dr. Michelmann, könnten Sie mir bitte einen Rat geben? Ich habe gerade meine 1. (erfolglose) IVF Behandlung hinter mir. Für eine IVF Behandlung habe ich mich entschieden nachdem 3 IUI-Versuche erfolglos waren. Eine Indikation für eine IVF (verschlossene Tuben, Endometriose, o.ä.) habe ich allerdings keine. Die Prognosen für die IVF Behandlung waren laut meiner Frauenärztin gut: Ich bin 34 Jahre „jung“, habe einen „hervorragenden“ AMH -Wert (3,4) , bin schlank (168 cm, 54 kg), treibe moderaten Sport und achte auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung (vorwiegend vegan/vegetarisch, mit Ernährungsberatung und regelmäßigen Gesundheits-Checks beim Hausarzt). Soweit ich weiß habe ich eine leichte Schilddrüsenunterfunktion (TSH-basal bei circa 2), die nicht „behandelt“ wird. Gesundheitliche Probleme habe ich keine. Bei meiner IVF Behandlung (Stimulation mit 3 x Menopur Ampullen 12 Tage, Orgalutran, Auslösespritze Brevactid) wurden bei der Punktion 7 Eizellen gewonnen. Alle 7 Eizellen waren reif. 4 wurden zunächst befruchtet, davon wurden 2 verworfen (nicht mehr als 2 sollten zurückgegeben werden). Mit 2 Eizellen wurde mit der Blastozystenkultur fortgefahren. Bis zum Tag des Transfers wurden die 2 Eizellen im gleichen Kulturmedium im Brutschrank laut Labor „in Ruhe gelassen“ und nicht beobachtet. An Tag 5 hatten sich die Embryonen zu einem 8-Zeller Grad B und einem 6-Zeller Grad C entwickelt. Der Transfer wurde trotz der starken Entwicklungsverzögerung ohne weitere Erklärungen durchgeführt. Das Ergebnis der Behandlung ist negativ. Im Kinderwunschzentrum gibt es keine Erklärungen für diesen Verlauf. Ich soll einfach einen neuen Versuch starten. Nun meine Fragen: Wie schätzen Sie die geschilderte IVF-Behandlung ein: ist der geschilderte Verlauf normal und kommen derart schlechte Ergebnisse in vergleichbaren Fällen (Alter, AMH-Wert,..) häufiger vor? Oder sind die Ergebnisse möglicherweise eine Indiz dafür, dass mit meiner Eizellreifung/ Eizellqualität leider etwas nicht stimmt? Ich habe die Befürchtung einen neuen Versuch zu starten und ein ähnlich ernüchterndes Ergebnis zu haben. Deshalb last but not least: Haben Sie einen Rat wie sich die Erfolgschancen bei einem Neu-Versuch möglicherweise optimieren lassen? Bspw. vor Behandlungsbeginn bestimmte Hormonwerte/ Schilddrüsenwerte überprüfen lassen, o.ä.? Vielen herzlichen Dank für Ihre Hilfe!
von Mandelblüte am 25.06.2015, 17:37