Haben wir einen zu hohen Obstanteil?

 Anke Claus Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Frage: Haben wir einen zu hohen Obstanteil?

Liebes Hipp Elternservice, wir haben ein wenig Probleme mit dem Obstanteil in der Ernährung bei meinem Sohn, 10 Monate. Er verweigert Milchbrei, egal ob fertig oder selbstgemacht, sein Essensplan momentan: 5:00 230 ml PRE Milch 9:00 selbstgemachter Obst-Getreidebrei. 12:00 Mittagsbrei (GKF oder Fisch, oder vegetarisch, selbstgemacht) 15:30 - 16:30 Obstbrei 19:00 Obst-Getreidebrei oder Gemüse-Kartoffelbrei. 20:00 230 ml 1er Milch der Versuch, den Abendbrei durch Brot o.ä zu ersetzen klappt noch nicht wirklich, er schlingt vor Gier alles hinunter und verschluckt sich immer stark, er bekommt immer Familienkost vom Tisch zum probieren, aber zusätzlich. Bei Hunger reicht seine Geduld nicht, sich daran satt zu essen. Habe nun versucht, um den Obstanteil zu senken, auf Gemüse abends zu wechseln (sonst kommen tagsüber gut und gerne 3 Bananen, 4 Aprikosen, 1 Handvoll Walderdbeeren etc zusammen). Was könnte ich sonst machen? Muss das Obst gekocht werden? habe es bisher roh gegeben, wurde immer vertragen. aja, Gläschen werden leider verweigert :-) er bevorzugt Mamas Küche. Vielleicht sollte ich noch sagen, dass er Grössenmässig an der 98 Perzentile ist (82 cm, 12 kg) und er heute noch bei Hunger bitterlich weint... vielen Dank!

von surgeongirl am 25.06.2015, 11:34



Antwort auf: Haben wir einen zu hohen Obstanteil?

Liebe „surgeongirl“, wenn ich mir den Ernährungsplan Ihres Kleinen anschaue ist er insgesamt ausgewogen. Ihr Junge isst zwar am Abend keinen Milchbrei, nimmt aber die Komponenten Getreide und Milch über den Getreide-Obst-Brei und das anschließende Milchfläschchen auf. Dann passt es wieder. Sie können auch statt dem Obst Gemüse zum Getreidebrei geben oder Sie versuchen es nochmal mit dem Brot. Als Übergang können Sie kleine Brotstückchen auch in der Milch einweichen, das ist interessanter als ein Brei, aber dennoch noch leichter zu essen als eine Brotzeit. Am Nachmittag können Sie auch noch die Komponente Getreide mit zum Obstbrei hinzunehmen, so können Sie die Obstmenge reduzieren und der Brei sättigt auch besser, Ihr Junge ist schließlich ein großes Kerlchen, der einen höheren Bedarf hat als ein sehr zartes Kind. Ihr Junge isst schon eine Menge Obst. Allgemein kann man sagen, dass die Kleinen so viel Obst essen dürfen, wie sie vertragen und es dürfen keine anderen Speisen dadurch verdrängt werden. Achten Sie aber auf die Obstwahl. Bananen sind ein wertvolles und beliebtes Obst. Keine Frage. Sie sind weich und süß. Das kommt gut an. Aber abgesehen davon, dass sie verstopfen können, sind sie auch sehr energiehaltig, Leistungssportler nutzen Bananen wie Energieriegel! Eine halbe Banane am Tag reicht deshalb aus. Oder halt nur jeden zweiten Tag eine ganze Banane geben, das kommt auch auf die Größe der Banane an. Wählen Sie daher besser andere Obstsorten, wie Apfel, Birne,... Ihr Kleiner kennt das Obst bereits in rohem Zustand und verträgt es gut, dann spricht nichts dagegen es ihm weiterhin zu geben. Alles Liebe und Gute für Sie und Ihren Kleinen! Herzliche Grüße Anke Claus

von Anke Claus am 25.06.2015