Liebe Ernährungsberaterinnen
Meine Tochter ist gut 6 Monate und 1 Woche alt, und bis jetzt klappt es mit dem Essen sehr gut. Mit gut 5 Monaten haben wir mit Beikost angefangen, und seit ca. einer Woche auch den Nachmittagsbrei eingeführt. Ansonsten wird sie gestillt. Nun ist es aber so, dass ich Anfang März wieder anfange zu arbeiten und die Kleine dann 2 Tage in die Krippe geht. Daher haben wir Anfang Monat versucht, sie an Flaschennahrung zu gewöhnen (insbesondere für ihre Morgenmahlzeit). Sie lehnt das aber leider völlig ab. Im Moment akzeptiert sie nicht mal Muttermilch aus der Flasche oder Trinklerntasse. Ich möchte da nicht zu viel Druck aufbauen und das arme Kind auch nicht völlig wuschig machen, indem wir jeden Tag eine neue Kombination von Milchmarke/Fütterungstechnik/Fütterungsumgebung ausprobieren. Vielleicht könnte sie morgens eine weitere Breimahlzeit essen?
Im Moment sieht ihr Essensplan so aus:
Nachts (meist zwischen 2 und 3): stillen
Morgens (zwischen 6 und 6.30): stillen
Vormittags (ca. 9): stillen
Mittags: Brei (bisher vegetarisch; ich achte auf eine Kombination von eisenreichen Gemüsen/Getreiden (z.B. Hirse, Hafer), verwende auch mal etwas Mandelmus als Zutat und gebe einige Löffel Vitamin-C-haltigen Saft dazu. Wir wollen allerdings mal einen Brei mit Fisch einführen). Anschliessend noch etwas stillen
Nachmittags: Obst-Getreide-Brei, wenig stilen anschliessend
Abends: Stillen
Beim Mittags- und Nachmittagsbrei bin ich zuversichtlich, dass wir bis Ende Monat ohne Stillen auskommen. D.h. es ginge um dir Morgenmahlzeit. Da könnte sie in ihrem Alter doch auch bereits feste Nahrung essen, oder? Und wenn ja: Hätten Sie einen Tipp, was am besten geeignet wäre? Sie ist Fingerfood eigentlich auch recht zugetan und hat auch schon 2 Zähne. Ich habe das bloss bisher praktisch gar nicht gegeben, weil sie sich mal an einem Stück Karotte verschluckt hat, und ich fast einen Herzinfarkt bekommen habe... (Meine Kleine fand's gar nicht so schlimm)
Und falls wir eine feste Morgenmahlzeit einführen: Ist es dann besser, das immer so zu machen, oder könnten wir wechseln, dass ich an den Tagen, an denen ich zu Hause bin, wieder stille (müsste dafür natürlich abpumpen, wenn ich arbeite)?
Vielen Dank für Ihre Tipps!
von
apfelsine80
am 10.02.2014, 12:55
Antwort auf:
Wie viele Breimahlzeiten am Tag?
Liebe „apfelsine80“,
zunächst einmal finde ich es gut, dass Sie sich nicht diesem Druck „bis März muss es klappen“ aussetzen.
Ihre Tochter merkt genau, dass da was im Busch ist. Diesen Druck spürt auch Ihre Kleine und dann geht oft gar nichts. Sie können bei Babys nichts erzwingen. Bleiben Sie zuversichtlich und positiv.
Morgens würde ich noch bei der Milch bleiben. Im ersten Jahr ist eine Milch ein idealer Start in den Tag. Sie liefert nach einer langen Nacht Energie und Flüssigkeit gleichermaßen.
Gegen Ende des Jahres, etwa ab dem 10. Monat kann das Frühstück aber gerne auch reichhaltiger werden. Ein Milchbrei, ein Baby-Müesli (z.B. mit HiPP Bio-Getreidebreien, grüne Packungen) oder ein Brot plus eine Tasse Milch sind dann geeignet. Einfach ganz nach dem Appetit und Vorlieben gehen.
Es kommt häufig vor, dass Kinder nach dem Stillen sich erst mal schwer tun sich an eine „andere Milch“ zu gewöhnen. Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. Es ist nicht nur der Geschmack, es ist ja auch das Abschied nehmen von einer so geliebten Gewohnheit wie dem Nuckeln an Mamas Brust. Ihre Kleine merkt, dass da ein Umbruch stattfindet. Geben Sie Ihrem Mädchen dafür genug Zeit sich einzustellen. Das Stillen ist ja nicht nur reine Ernährung, es gibt Geborgenheit und Sicherheit. Das Stillen ist etwas, das Ihre Tochter von Geburt an kennt. Es ist verständlich, wenn sie diese liebe Gewohnheit nicht so ohne weiteres aufgeben will. Zudem erfordert das Trinken aus der Flasche eine andere Saugtechnik als an der Brust. Das muss alles erst erlernt werden. Und das braucht seine Zeit.
Außerdem ist Ihr Mädchen den Geschmack der Muttermilch gewöhnt. Ich kann Ihnen dabei im Beikostalter die HiPP 2 Bio Combiotik ohne Stärke empfehlen. Sie enthält wie Muttermilch nur Milchzucker als Kohlenhydrat, ist jedoch von den Nährstoffen wie dem Eisen besonders gut aufs Beikostalter abgestimmt. Und sie schmeckt besonders lieblich. Alles Faktoren, die mir bei Ihnen wichtig erscheinen. Probieren Sie es aus.
Bitte unterstützen Sie Ihre Kleine in dieser Phase. Bieten Sie die Milch geduldig immer wieder, aber mit Überzeugung an. Es ist letztlich nur Gewohnheitssache. Ein- zweimaliges Anbieten reicht nicht aus. Wir wissen aus Erfahrung, dass geduldiges, wiederholtes Anbieten (10-16x) der gleichen Milch früher oder später überzeugt.
Versuchen Sie mit dem Sauger über die Wange Ihrer Tochter zu streicheln, und zwar über die der fütternden Person zugewandte Wange, hier wird häufig der Saugreflex ausgelöst.
Erwärmen Sie den Sauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur und versuchen Sie verschiedene Haltungen beim Füttern.
Jetzt ist viel Schmusen und Kuscheln angesagt. Zeigen Sie Ihrem Mädchen, dass es auch ohne die Brust intensive Nähe gibt.
Alles Gute und alles Liebe!
Doris Plath
von
Doris Plath
am 10.02.2014
Antwort auf:
Wie viele Breimahlzeiten am Tag?
Vielen Dank schonmal für die Antwort. Ich hatte mich bei meiner Frage wohl missverständlich ausgedrückt. Es geht nicht um die erste Morgenmahlzeit, das bleibt in jedem Fall weiterhin stillen, sondern um die morgendliche Zwischenmahlzeit. Die ist jetzt durchaus auch mal ausgefallen. Wenn die Kleine morgens ein längeres Schläfchen als sonst eingelegt hat und ihre Essenszeit quasi verschlafen, habe ich ihr auch schon ein paar Mal um kurz nach 11 bereits das Mittagessen gegeben. Und als ich vor ein paar Wochen morgens einen wichtigen Termin hatte, hat sie sich geweigert, abgepumpte Milch zu trinken und durchgehalten, bis ich wieder da war (allerdings ohne sich zu beklagen). Ich denke, sie "snackt" einfach gerne nochmal zwischen "Frühstück" und Mittagessen. Und um diesen Snack ginge es.
von
apfelsine80
am 10.02.2014, 16:19
Antwort auf:
Wie viele Breimahlzeiten am Tag?
„Liebe „apfelsine80“,
gut, dass Sie sich noch einmal melden. Das hatte ich falsch verstanden.
Zum Überbrücken bis zum Mittagessen ist was Fruchtiges genau richtig. Früchtemus, etwas Obst-Getreide-Brei oder je nach Kaustatus und Kauvermögen Obststückchen und was zum Knabbern wie Reiswaffel, Babykeks etc. dazu…
Ab und zu kann auch mal eines unserer Babyjoghurts für Abwechslung sorgen.
Gehen Sie hier ganz nach Appetit und Reife Ihrer Kleinen vor. Und natürlich dürfen Sie im Angebot variieren oder auch wieder stillen.
Achten Sie nur darauf, dass es vormittags nicht zu üppig wird, damit am Mittag wieder ausreichend Hunger vorhanden ist. Und dass auch der Abstand zum Mittagessen ausreichend groß ist. Die Erfahrung zeigt hier recht schnell, welche Zeiten günstig sind.
Es grüßt Sie wieder herzlichst
Doris Plath
von
Doris Plath
am 10.02.2014