Wie lange noch an Brei bleiben?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Wie lange noch an Brei bleiben?

Liebe Frau Plath und Team, seit 2 Monaten versuchen wir unserer Kleinen nun immer wieder Brei anzubieten (ist jetzt 7 Monate alt). Am Anfang schaffte sie mal ein halbes Glas Gemüsebrei und seit dem geht nichts mehr richtig oder ich interpretiere da was falsch. Sorten haben wir schon gewechselt und auch selbstgekocht und auch Obstbrei probiert. Auch mein Mann füttert derzeit schon. Uhrzeit auch schon verändert. Reaktion ist immer die gleiche. Sie streckt die Arme aus und lacht und wenn man dann näher mit dem Löffel kommt, stoppt sie vor dem Mund und fässt erstmal den Löffel von oben bis unten samt Brei. Mal steckte sie sich den Löffel mit unserer Hilfe in den Mund und schmeckte vor sich hin, mal zieht sie ihn uns zur Seite von sich weg. Irgendwann nach 4-5 Malen fängt sie an zu quengeln. Ich habe so das Gefühl, dass es nicht mehr an der Konsitenz oder dem Geschmack liegt, sondern sie einfach immernoch nicht weiß, was sie damit anfangen soll. Ich stille nun auch noch zum schlafen und das zweimal am Tag + normales Stillen. Demnach vermute ich, dass sie auch nie richtig Hunger hat und ich kann es auch nur schwer einschätzen. Ich gebe ihr nur immer gerne bevor sie Theater macht Milch, da sie schon so klein und zierlich ist und nur 6kg wiegt. Wie lange sollte sie denn nichts essen, damit mehr Interesse am Brei besteht? Oder wird die Breiphase bei uns einfach passé sein? Bloß wie geht es dann weiter? Die Ärztin machte mir etwas Angst, dass sie bald etwas Essen muss wegen dem Eisenhaushalt. Liebe Grüße, Ina

von ulina1810 am 28.04.2015, 08:57



Antwort auf: Wie lange noch an Brei bleiben?

Liebe Ina, lassen Sie sich nicht entmutigen, auch wenn es im Moment so aussieht als würde gar nichts weitergehen. Und Sie sollten keine Angst haben. Angst ist nie ein guter Helfer. Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Angst. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch endlich mehr feste Nahrung annehmen. Versuchen Sie für einige Zeit den Druck vollkommen heraus zu nehmen. Mit viel Liebe und Geduld werden Sie es schaffen, Ihre Kleine ans feste Essen heranzuführen. Üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein. Bleiben Sie wie bisher ohne Druck dabei, geben Sie aber auch nicht gleich bei der kleinsten Laune nach. Es darf ruhig mal ein Päuschen sein und muss nicht gleich mit Milch nachgefüttert werden. Sie schreiben Ihre Kleine streckt die Arme aus und lacht – zu Beginn des Essens. Das ist super schön. Ich kann es mir bildlich vorstellen. Sie steht dem Löffel also nicht ablehnend gegenüber, sondern sie ist einfach nur neugierig und will auf ihre Weise „professionell“ erkunden, was da gleich weiter passiert. Mit diesem Löffel, auf dem ein warmer Brei transportiert wird. Ich habe folgenden Vorschlag für Sie, den Sie einige Tage ausprobieren können. Bevor es ans Essen geht, also während Sie das Essen bereiten und den Tisch decken, sprechen Sie mit Ihrem Mädchen bereits darüber. Sagen Sie Ihrer Tochter laut, dass Mama jetzt ihr Essen fertig macht und es bald soweit ist. Damit bereiten Sie Ihr Mädchen auf das Essen vor. Dann gibt es als Neuerung zwei Löffel. Ihr Kleine bekommt einen eigenen mit Brei beladenen Löffel. Sie darf damit „spielen“ und experimentieren. Es ist doch sehr clever von ihr (wenn auch anstrengend für die Eltern), sich erst einmal anzuschauen, was da in sie hineinkommen soll. Versuchen Sie hier gelassen zu bleiben, lassen Sie sie zunächst ihre eigenen Erfahrungen machen, ohne dass Sie als Eltern zu arg nachhelfen. Nach dieser Brei-Kennenlernphase, können Sie es mit ihrem Löffel versuchen und das Essen füttern oder ggf. erneut Brei auf den Löffel Ihrer Kleinen geben. Auch hier wieder ohne Zwang. Mag Ihre Kleine nicht weitermachen, machen Sie eine Pause, geben Sie nicht gleich beim kleinsten Mucks die Milch. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden. Das ist natürlich alles Übungssache. Aber Ihre Kleine kann und wird das lernen, sich mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen. Oftmals macht es über Nacht „klick“ und die Kleinen haben verinnerlicht, was sie mit dem Brei machen können und dass dieser zum satt machen da ist. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Mädchen deshalb auch mal „fingerfood„ auf die Hand“ bzw. ins Schälchen. Gedünstete Gemüsestückchen und Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich hier gut an. Alles ganz spielerisch. Machen Sie sich und Ihrer Tochter bitte keinen Druck, versprühen Sie Freude, nehmen Sie Ihren Schatz mit an den gemeinsamen Esstisch. Freude ist der beste Appetitbringer. Weiterhin viel Geduld und alles Gute! Doris Plath

von Doris Plath am 28.04.2015



Antwort auf: Wie lange noch an Brei bleiben?

Liebe Frau Plath, ihre Antwort hat mich noch einmal so ermutigt. Vielen lieben Dank. Das hört sich toll an und ich werde die Sache gelassener angehen :-). Liebe Grüße, Ina

von ulina1810 am 29.04.2015, 18:07



Antwort auf: Wie lange noch an Brei bleiben?

Liebe Ina, das freut mich. Und bleiben Sie gelassen, das hilft immer am besten. Ich bin mir sicher, es wird die gewünschten Fortschritte geben. Herzlicher Gruß Doris Plath

von Doris Plath am 30.04.2015



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