was tun wenn Kind nicht eswen mag mit 11 1/2monaten?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: was tun wenn Kind nicht eswen mag mit 11 1/2monaten?

Guten Tag Meine Kleine ist jetzt 11 Monate alt...und möchte selten essen. Sie möchte am liebsten nur gestillt werden. Sie ist vom Gewicht her eher im unteren Kurvenbereich... Brei konnte ich nie wirklich geben..nach 3 4 Löffel war fertig. Aso fing ich mit Nudeln / Gemüse weich gekocht an. Hat si am Anfang ziemlich gut genommen. Doch jetzt...mag sie nichts mehr. Ist das eine Phase oder kommt dann doch noch irgendwann der Reiz das sie essen will? Gerne möchte ich eigentlich abstillen, da ich so oft müde bin und selbst nicht mehr so mag. Aber abstillen bevor sie nicht gut ist ist ja auch keine Lösung. Mein Mann ist der Meinung, dass wenn ich ihr nichts von der Brust gebe, sie dann mehr hunger hat und dann isst. Freundliche Grüsse

von barareto am 04.04.2017, 13:26



Antwort auf: was tun wenn Kind nicht eswen mag mit 11 1/2monaten?

Liebe „barareto“, Sie sind nicht allein! „xinghu“ ein paar Einträge unter Ihnen hat mit Ihrem Sohn, dasselbe „Problem“. Verzweifeln Sie sich nicht, es gibt einfach Kinder, bei denen die Einführung fester Nahrung sehr, sehr viel Ausdauer und Geduld erfordert, das ist nicht ungewöhnlich. Ihr Mädchen kann Essen – Brei wie Fingerfood, das hat sie gezeigt. Jetzt muss sie nur noch lernen, dass feste Kost sie genauso satt machen kann wie die Milch. Lassen Sie den Mut nicht sinken! Essen ist nicht das Wichtigste. Freuen Sie sich über Ihr süßes Mädchen. Was den Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind hat feinste Antennen und spürt Ihren innigen Wunsch, sie möge doch endlich richtig und ausreichend essen. Da Ihre Kleine nun schon zu den größeren Kindern gehört, hat sie auch einen entsprechend höheren Energiebedarf. Solange sie fast ausschließlich Milch bekommt, werden sich die Milchmenge und das häufige Einfordern in der Nacht eher noch erhöhen. Feste Nahrung macht nun einfach satter als das Trinken von Milch. Sicherlich ist es nicht „ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch hauptsächlich mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen. Ich verstehe Ihren Gedankengang und Ihre Erleichterung, wenn Ihr Mädchen wenigstens die Milch isst/trinkt. Aber genau hier müssen Sie jetzt umdenken. Ihre Kleine trinkt sich satt und hat dann einfach verständlicher Weise keinen Hunger. Es ist wie ein Teufelskreis. Den gilt es nun zu unterbrechen. Bedenken Sie auch der Speiseplan Ihrer Kleinen ist derzeit "sehr bequem": Wenig kauen, schnell schlucken, meistens nur trinken und oft milchig-süß. Sie muss hartnäckig vom Herzhaften und vom Kauen überzeugt werden und dazu braucht sie Ihre Hilfe! Ihr Mädchen darf gerne weiter Muttermilch trinken, aber die „feste Nahrung“ sollte nicht zu kurz kommen. Es gibt hier keine einfache, schnelle Lösung und es wird vermutlich für beide Seiten zunächst nicht leicht werden. Es wird Protest und Geschrei geben. Wirklich „sanft“ wird es nicht gehen. Ich würde es so probieren: Morgens und abends können Sie gerne weiter stillen, aber tagsüber würde ich nur feste Nahrung reichen, das wäre eine Möglichkeit. Das wird nicht von heute auf morgen klappen. Hier heißt es durchzuhalten und sich nicht entmutigen zu lassen. Es wird anstrengend sein. Aber mit Geduld und Konsequenz werden Sie und Ihre Kleine diesen Weg gemeinsam meistern. Ihr Mann hat Recht. Machen Sie es Ihrem Mädchen nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Mädchen weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss sie sich ja auch nicht mit dem Brei oder Fingerfood abmühen. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Mädchen ist da viel zu schlau, sie wird das nehmen, was sie braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite. Probieren Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt, dass der Appetit dann auf anderes steigt. Ich bin mir aber sicher, wenn Sie mit Ruhe und einer gewissen Selbstverständlichkeit dran bleiben, wird Ihr Mädchen es schaffen sich bei an „festen“ Mahlzeiten richtig satt zu essen. Denn eines ist auch sicher. Jedes gesunde Kind hat sich noch früher oder später an die feste Nahrung gewöhnt. Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last

von Annelie Last am 05.04.2017