was könnte ich besser machen ?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: was könnte ich besser machen ?

Hallo zusammen, ich gehöre auch zu den Müttern, die sich ums gesunde Essen ihres Kindes Sorgen machen:) Unsere Tochter ist 17. Monate alt und hat (erst) 4 Zähne, die vorderen Schneidezähne sind da. Das Problem bei ihr ist, dass sie nicht´s mit Stücken und Soße zusammen essen kann. ich versteh das einfach nicht, z.B. Breze, Brot oder Maiswaffeln mit Frischkäseaufstrich, Wiener, Kekse usw. kann sie ohne Probleme essen. Am Abend liebt sie ihren milchbrei mit Früchten und danach noch ihre H-Milch. Aber warum kann sie nicht ein Hipp Menü ab 1-3 Jahren essen? Sie ist Mittags, Schinkennudeln ab dem 6 Monat oder Bolognese ab dem 4 Monat von HIPP. Obst mag sie auch nur püriert. In der Kinderkrippe isst sie angeblich alles und sehr sehr gut, ich weis nicht so recht ob ich dem ganzen Glauben schenken soll. Können Sie mir irgend einen Rat geben oder mir helfen was ich tun oder verbessern könnte. Vielen Dank und liebe Grüße an alle )

von Maleficent am 05.08.2015, 13:41



Antwort auf: was könnte ich besser machen ?

Liebe „Maleficient“, Sie machen da nichts falsch. Das kommt öfter vor, dass Kinder außerhalb der Familie und noch dazu in der Gruppe „ganz anders“ und „problemlos“ essen. Beim Essen spielt das Umfeld eine ganz wichtige Rolle. Kinder lernen von anderen Kinder und integrieren ihr Verhalten ganz automatisch, auch beim Essen. Essen hat eine große soziale Komponente. Vielleicht macht es Ihrer Kleinen in der Kita einfach mehr Spaß. Das wird häufig beobachtet, dass Kinder in der Gruppe viel „besser“ essen als zu Hause. In der Gruppe schmeckts besser und da kommt man mit seinem wählerischen Verhalten auch nichts so durch. Als Mama kann man da nur staunen, aber das ist ganz normal. Die Gruppendynamik „reißt“ die Kleinen einfach mit. Das Essverhalten der Kleinkinder ist auch sonst nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht. Während dieser Phase werden Kinder sich auch mehr darüber bewusst wie ein Speisenteller auszusehen hat, sie weigern sich, wenn das Essen nicht "richtig" aussieht oder „vermanscht“ ist oder „nicht vermanscht“ ist. Kinder loten generell beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Am besten ist es wohl, wenn man keine allzu „große Sache“ daraus macht. Sonst lernt Ihr Mädchen weiter nur, dass sie mit ihrer Verhaltensweise am Mittag viel Aufmerksamkeit bekommt. Und das gefällt den Kleinen besonders: Mama und Papa tun alles, damit ich auch die stückigen Gläschen esse. „Das ist so toll, dass sie sich mir so intensiv zuwenden.“ Sie können die Kindermenüs ja mal mit der Gabel noch etwas zerdrücken. Bleiben Sie frohgemut dabei und bieten Sie Ihrem Schatz weiterhin die stückigeren Menüs an. Denken Sie immer daran, Sie als Mama bestimmten das Angebot, also was auf den Tisch kommt, und Ihr Mädchen bestimmt die Mengen, die sie isst. Wenn Sie also möchten, dass Ihre Kleine auch Obstschnitze isst, dann bieten Sie auch mal nur diese an. Seien Sie selbst ein Vorbild, greifen Sie selbst froh gelaunt und herzhaft beim Obst und Essen zu. Legen Sie Stückchen auf ein extra Tellerchen, auf das Ihre Tochter selbst zugreifen kann. Sie können auch mal kleine Fruchtspieße machen oder lustige Gesichter mit dem Obst legen. Gehen Sie mit gutem Beispiel voran und greifen selbst davon mit Genuss zu. Dann wird Ihre Kleine das früher oder später wieder übernehmen. Weichen Sie dabei nicht so schnell auf beliebtere Speisen aus. Mag Ihr Kleiner bei Tisch nichts oder nur wenig essen, dann gibt es auch mal nichts anderes, sonders bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Machen Sie sich da ruhig mal den Hunger zum Gehilfen. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Tochter gar verhungern könnte. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Das wird nicht passieren, dafür ist er viel zu schlau. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. .. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Mädchen am Essen interessieren. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Mädchen wird Sie nachahmen. Zeigen Sie Ihrer Kleinen wie viel Spaß das Essen macht. Freude am Essen ist mit der beste Appetitbringer. Viele liebe Grüße Doris Plath

von Doris Plath am 07.08.2015