Hallo liebes Team!
Ich muss schon wieder mal über das Trinkverhalten meiner Tochter philosophieren. Bin langsam wirklich verzweifelt. Sie ist jetzt fast 13 Monate alt und trinkt einfach viel zu wenig. Wir wissen nicht mehr, was wir noch probieren sollen. Heute hat sie etwa 230 ml getrunken, sie bekommt jetzt seit Freitag kein Fläschchen mehr, allerdings auch noch Getreide-Obst-Brei und andere flüssigkeitenthaltenen Mahlzeiten. Trotzdem ist das doch viel zu wenig. Wir haben beim Trinken schon folgendes probiert: Wasser pur aus der Leitung oder stilles Mineralwasser, in verschiedenen Temperaturen. Wird komplett verschmäht. Dann verschiedene Teesorten. Früchte oder auch Kamille, Fenchel, auch in unterschiedlichen Temperaturen, wird ebenso nicht getrunken. Wir sind jetzt bei einer Mischung aus 120 ml Wasser und 30 ml Saft (Apfel oder Traube). Das geht einigermaßen. Was meinen Sie denn dazu? Was können wir noch versuchen oder sollen wir doch zur Morgenflasche zurück? Milch auf eine andere Art als morgens halbliegend bei mir im Arm geht leider auch nicht. Es ist zum Verzweifeln. Ich war über Silvester für fünf Tage mit der Kleinen im Krankenhaus, da sie den Norovirus hatte und kaum getrunken hat. So wäre sie beinahe ausgetrocknet und das möchte ich auf keinen Fall nochmal erleben. Wäre froh, wenn Sie mal ihre Meinung dazu schreiben.
VG
Merle Motte
von
Merle Motte
am 16.02.2015, 20:23
Antwort auf:
Was können wir noch versuchen das mein Kind mehr trinkt?
Liebe „Merle Motte“,
ich verstehe, dass Sie solch einen Vorfall wie Silvester nicht wieder erleben möchten!
Die wichtigste Frage vorweg, wie sehen denn die Windeln Ihrer Kleinen momentan aus?
Solange Ihre Tochter nämlich vergnügt ist, die Windel gut nass ist und vor allem der Stuhl geformt ist, dann ist sie ausreichend mit Flüssigkeit versorgt.
Sie können sich da ganz auf Ihr Mädchen verlassen, sie weiß, was sie braucht.
Auch wenn im Alter Ihrer Kleinen etwa 600 ml Flüssigkeit pro Tag (inkl. Milch aus der Tasse) empfohlen werden. Es gibt Kinder, glauben Sie uns, Kinder die schaffen kaum die Hälfte oder noch weniger und andere sind deutlich durstiger. Und es kann phasenweise auch sehr schwanken. Genaue Trinkmengen lassen sich nur schwer festlegen, da der Durst ja auch abhängig ist von Bewegung, Zimmertemperatur, Jahreszeit und der restlichen Ernährung etc.
Denn grundsätzlich können nicht nur Getränke, sondern alle Lebensmittel in unterschiedlichem Ausmaß zur Flüssigkeitsversorgung beitragen. Die Mahlzeiten, die Ihre Kleine derzeit, erhält sind alle noch recht feucht, im Besonderen so ein Getreide-Obst-Brei.
Wird die Ernährung „fester“, wird Ihre Kleine auch mehr Durst haben. Verlassen Sie sich da ganz auf Ihre Tochter!
Sie können Ihre Tochter nicht zum Trinken zwingen, sondern Ihr nur regelmäßig das Angebot machen. Mehr können und brauchen Sie auch nicht zu tun.
Bei den Getränken ist es wie mit dem Essen, Sie stellen, das Angebot. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihre Kleine ausschließlich Apfelsaftschorle trinkt, bieten Sie ihr nicht ausschließlich diese an.
Wenn Ihre Kleine wirklich Durst hat, wird sie alles trinken! Wasser und Tee sind bei den Getränken erste Wahl, hin und wieder kann es natürlich auch mal eine stark verdünnte Saftschorle, so wie jetzt.
Wenn es Ihr Wunsch ist, Ihre Kleine auch an Wasser oder Tee zu gewöhnen, dann wird es Ihnen auch gelingen. Das verspreche ich Ihnen!
Sie ist viel zu schlau, um zu verdursten. Wenn sie wirklich durstig ist, wird sie alles trinken, was sie ihr anbieten.
Wenn Ihre Tochter Ihr Morgenfläschchen nicht vermisst, brauchen Sie auch nicht den Schritt zurückgehen, bieten Sie doch die Milch aus der Tasse an. Gerne auch mit etwas Obst geschmacklich abgerundet.
Noch ein paar Ideen:
Seien Sie weiter selbst ein gutes Beispiel und trinken freudig vor Ihrem Töchterchen. Prosten Sie sich zu. Suchen Sie gemeinsam einen schönen bunten Trinkbecher aus. Vielleicht möchte Ihre Kleine auch aus Mamas Lieblingstasse trinken.
Bei absoluten Trinkmuffeln hat ein weicher Strohhalm ohne scharfe Kanten schon manches bewirkt.
Viele Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 17.02.2015