Hallo, meine Tochter wird morgen 8 Monate jung.
Ich stille aktuell noch fast voll.
Als sie sechs Monate jung wurde haben wir es mit dem ersten brei versucht. Mochte sie gar nicht. Habe es dann mal mit einer anderen Geschmacksrichtung probiert, aber wieder das gleiche Ergebnis. Sie presst die Lippen zusammen und dreht das Köpfchen weg.
Also habe ich pausiert und es ein paar Tage später erneut versucht.
Ein zwei löffel gingen, am nächsten Tag wieder Mund zu und Köpfchen weg drehen. Wieder pausiert und nach ein paar Tagen das gleiche Ergebnis.
Meine la Lech Stillberaterinn beruhigte mich dann erstmal, dass es auch spätesser gibt.
Zwei drei Wochen waren vergangen und meine maus schnappte sich von mir nen Keks.
Mäuschen will keinen Brei sondern Fingerfood.
Sie benutzt es zwar mehr als Knetmasse denn als Essen, aber über die Windeln sehe ich das doch was im Bäuchlein landet.
Es kommt unverdaut wieder raus. Flüssiger Muttermilchstuhl mit Stückchen von Banane, Kartoffel etc. Je nachdem was es gab.
Brei will sie immer noch nicht.
Ist sie mit ihrem acht Monaten schon reif für fingerfood? Dann ihr Magen scheint noch nichts mit anfangen zu können. Oder ist es normal in den ersten Wochen, da ja auch der Magen erstmal lernen muss, dass nicht alles flüssig ist und der Urlaub für ihn vorbei ist?
Sorry für den langen Text, dachte Zusammenhang sei ggf wichtig.
Ach ja, aktuell bekommt sie ihr drittes Zähnchen.
Sie hat auch diese inaktiven Wachphasen wo sie fast star daliegt. Reagiert auf Ansprache, liegt laut KiArzt am Entwicklungsschub.
Seit kurzem hält sie dabei auch mal die Luft an und ey sieht aus als wenn sie drückt. Ganz als hätte sie böse Verstopfung.
Pupsen klappt prima, besser wie Bäuerchen.
Danke vorab für die Antwort.
Mitglied inaktiv - 05.09.2016, 20:58
Antwort auf:
Stücke im Stuhl
Liebe „Diana-82“,
dass bei den Kleinen üblicherweise mit pürierter Breikost ins Löffelalter gestartet wird, hat schon seinen Grund.
Da Babys idR noch nicht kauen oder beißen können, sondern alles was kommt einfach abschlucken, übernimmt das Pürieren also das gründliche Kauen, wie wir Erwachsenen es beim Essen mit unseren Zähnen betreiben.
Durch das Kauen oder Pürieren wird der Brei bereits gut ausgeschlossen, der Darm kann so das Essen leichter verdauen und die Nährstoffe besser aufnehmen.
Da Ihre Kleine neben der Milch nun gleich fingerfood und Stückchen bekommt, ist es ganz normal, dass diese kaum zermalmt und gekaut, auch zum Teil sich wieder „erkennbar“ im Stuhl wieder finden. Gemüse und Obst bestehen zu einem Großteil aus Ballaststoffen und dieses sind ja auch so schon unverdaulich.
Soweit ist also alles in Ordnung. Was Sie schildern ist logisch und nichts Bedenkliches.
Der erste Schritt ist gemacht, Ihr Mädchen zeigt Interesse an dem fingerfood. Bleiben Sie da mal dran. Es gibt Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrer Kleinen ruhig weiter etwas fingerfood „auf die Hand“ bzw. ins Schälchen. Gedünstete Gemüsestückchen und Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich hier gut an. Auch der Löffel in der Hand kann erfahrungsgemäß das Gefühl der großen Selbstständigkeit zur Folge haben und die Kinder zum Essen anregen. Alles ganz spielerisch.
Das ist momentan eben ihre Methode sich mit Neuem vertraut zu machen. Bald wird sie verstehen, dass man diese Sachen nicht nur kneten sondern auch „essen“ kann.
Bestreichen Sie auch mal den Löffel oder ein Fingerchen Ihrer Tochter mit ganz wenig Brei und lassen sie das selbst erforschen. Probieren Sie mal unsere HiPP Weiße Karotte im kleinen 125 g-Gläschen. Diese ist besonders mild und angenehm in der Konsistenz und erleichtert so den Übergang von der Milch zur Breikost. 2-3 Löffelchen einer Gemüsesorte würden ja erst einmal reichen.
Essen Sie möglichst immer zusammen. Es ist wichtig, dass der Kleine Mama und Papa beim Essen beobachten kann und sieht wie seine „Vorbilder“ essen.
Die Einführung der festen Nahrung muss grundsätzlich nicht nach strengen Vorgaben erfolgen, sondern sollte möglichst die individuellen Gegebenheiten berücksichtigen.
Es ist sinnvoll, Säuglingen im Beikostalter auch Fingerfood - also kindgerechte Lebensmittel in Stückchen geschnitten, die ein Kind mit seinen Fingerchen greifen, zum Mund führen und selber essen kann -
anzubieten. Dadurch lernen sie zu knabbern, schmecken den puren Lebensmittelgeschmack und können sehr selbstbestimmt essen.
Gegen ungewürzte gedünstete Gemüse und ggf. zunächst gedünstete Obststücke ist nichts zu sagen. Auch Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln bieten sich an. Wählen Sie Lebensmittel dafür gemäß den entwickelten Fähigkeiten Ihres Babys sorgfältig aus, um ein Verschlucken mit uU lebensgefährlichen Folgen zu verhindern.
Meiner Meinung nach bleibt pürierte und grob-pürierte Kost mit feinen Stückchen unabhängig davon die Basis der Baby-Ernährung. Denn nur damit kann ein Säuglinge eine ausreichende Menge und Vielfalt an Nahrung aufnehmen, die die Versorgung mit allen Nährstoffen sicherstellt.
Die Gabe von Breien hat sich als sichere Form der Nahrungszufuhr bei vielen Generationen von Babys bewährt und wird von ernährungswissenschaftlichen und kinderärztlichen Fachgesellschaften empfohlen.
Viele liebe Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 06.09.2016