Guten Tag,
meine Tochter,3 J,,ist schon immer eine eher schlechte Esserin,egal ob zuhause oder Kita.Sie bevorzugt gern Süßes.Ich koche schon möglichst gesundes Essen.
Vollkornbrot mag sie nicht,ist mir aber schon wichtig,esse ich selbst auch.
Sie mag lieber Toastbrot,das weiß ich,das ißt sie auch gut! Oder Weizenbrot in der Kita,das es bei mir aber nicht gibt,da mir zu ungesund,keine Nährstoffe,..Wenn es Vollkornbrot zuhaus gibt,will sie lieber gar kein Brot zum Abendbrot oder zum Frühstück am Wochenende.Dann nur einen Joghurt.
Wie bekome ich sie zum -gesunden VollkornBrot essen- ? Soll ich ihr,wenn sie wochenlang oder monatelang immer unser Brot ablehnt,ihr gar keins geben,nur Joghurt (Obst will sie auch nicht frühst oder abends),also darüber hinwegsehen und hoffen,sie ißt es schon irgendwann von allein?
Oder soll ich ihr weiter ungesundes Brot geben,nur damit sie Brot ißt?
Danke Ihnen für einen Rat!
von
sabs21
am 24.03.2015, 13:38
Antwort auf:
Wie bekomme ich mein Kind dazu gesundes Brot zu essen?
Liebe „sabs21“,
am besten hilft - und das gilt nicht nur fürs Brot - wenn Sie das Essen mit viel Freude am gemeinsamen Esstisch anbieten.
Lassen Sie sich doch gar nicht so sehr auf dieses „Machtspielchen“ zwischen Ihnen und Ihrer Tochter ein. Da ziehen Sie als Mama sowieso meist den Kürzeren.
Ihre Kleine hat genau gemerkt, wie viel Aufmerksamkeit es Ihr beschert, wenn Sie so wählerisch beim Essen ist und insbesondere beim Brot das Vollkornbrot ablehnt. Kinder haben da ein ganz feines Gespür für.
Sie als Mama haben natürlich hohe Ansprüche und möchten, dass die Ernährung ausgewogen und abwechslungsreich „klappt“. Sie tun doch alles dafür, Sie kochen abwechslungsreich und mit viel Liebe. Sie ermuntern….
Wie viele Kinder in diesem Alter macht Ihre Tochter gerade recht deutlich, welche Vorlieben sie hat und was gerade nicht so der Hit ist.
Dieses ablehnende und wählerische Essverhalten kommt sehr häufig vor und bringt die Eltern zum Verzweifeln. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen.
Das Essverhalten der Kleinkinder ist nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht.
Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“.
Mein Tipp: Leben Sie Ihrer Tochter als Vorbild abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie Ihrer Kleinen wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt., auch Vollkorbrot. Nehmen Sie doch mal feingemahlenes Vollkorbrot, das kommt meist besser an als richtiges „Körnerbrot“. Und auch Mischbrot ist eine gute Alternative. Greifen Sie selbst froh gelaunt und herzhaft zu.. Aber – jetzt kommts - alles ohne große Worte, Tadel, zu große Aufmerksamkeit, Aufmunterungen, Zwang… Besetzen Sie das Essen positiv.
Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt!
Noch ein paar einfach Grundregeln:
* Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Snacks zwischendurch mindern den Appetit bei den wichtigen Hauptmahlzeiten.
Also keine kleinen Happen zwischendurch, damit sich ordentlich Hunger aufbauen kann.
* Sie bestimmen das Speisenangebot, Ihr Mädchen die Menge, die es essen mag!
Bieten Sie Ihrer Kleinen eine begrenzte Auswahl an Speisen an, und halten Sie die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein. Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will. Versuchen Sie nicht angestrengt Mahlzeiten zu „finden“, die ihr schmecken könnten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Nein, Sie als Mama geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Mädel wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts.
Wenn die Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie auch nichts Beliebteres (also nicht andauern Joghurt als Ausweichessen), sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Das ist nicht so schlimm. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen.
Eine lieb gemeinte Anregung meinerseits: Auch wenn es schwer fällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: bieten Sie Ihrem Mädchen eine Auswahl an Speisen an und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe!!!! Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, maßregeln Sie sie nicht (dauernd), motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich mal nicht für ihr Essverhalten. Essen Sie und die Familie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge.
* Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc.
Mehr gibt’s nicht. Dann geht sie halt mal hungrig ins Bett.
* Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihre Keine am Essen interessieren.
* Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an.
* Achten Sie auf eine entspannte Atmosphäre, bei denen jeder Zeit hat fertig zu essen und auch einmal etwas liegen lassen kann, wenn der Hunger nicht ganz so groß war.
Noch ein Tipp: nicht mitten aus dem Spiel reißen, sondern das Essen rechtzeitig ankünden und allgemein zur Ruhe zu kommen.
Kurzum: Bieten Sie ohne Druck und Zwang weiterhin ein ausgewogenes Angebot am gemeinsamen Tisch und lassen Sie Ihre Tochter so viel essen wie sie mag. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihre Kleine wird Sie nachahmen. Zeigen Sie Ihrem Kind wie viel Spaß das Essen macht. Freude am Essen ist mit der beste Appetitbringer.
Es grüßt Sie herzlichst
Doris Plath
von
Doris Plath
am 25.03.2015