Kind will so gut wie gar nichts essen wie kann man das ändern?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Kind will so gut wie gar nichts essen wie kann man das ändern?

Hallo, mein Großer wird im Sommer 4 Jahre alt und war schon immer ein recht mäkeliges Kind punkto Essen. Er ist auch sehr zart und hat bei einer Körpergröße von 1 m nicht mal 14 kg. Er ist aber sehr lebhaft und hat Hummeln im Hintern. :-) Bis er 1,5 Jahre alt war, war das Essen halbwegs ausgewogen. Wir haben darauf geachtet, dass er Gemüse ist und auch Brot und Schokolade oder Eiscreme durfte er erst mit ca. 20 Monaten essen. Mit 1,5 Jahren hat sich die Essenslage jedoch komplett verändert und was der Arzt als temporäre Phase beschrieben hat, dauert noch immer an und wird immer schlechter. Zum Frühstück will er außer Nutella am süßen Brötchen nichts haben. Ei oder Müsli oder Yoghurt isst er nicht. Ein selbstgebackener Kuchen geht da noch bzw. manchmal auch ein Straciattellabrei. Mit Nutella jeden Tag bin ich nämlich nicht einverstanden. Mit Schoko den Tag zu beginnen, ist (meiner Meinung nach) nicht so gut. Marmelade und Honig mag er übrigens auch nicht. Mit einem Schinkenbrot kann ich ihn auch nicht locken. Käse geht auch nicht. Im Kindergarten isst er meistens nur die klare Suppe mit Einlage und dann beim Hauptgang meistens nur Nudelbeilagen oder Reis. Sobald Sosse am Essen ist oder auch nur ein Funken Gemüse oder Obst dran war, wird es schon stehen gelassen. Sobald etwas gebacken ist a la Fischstäbchen, isst er es wieder. Er lehnt auch Kartoffeln in allen Varianten ab (außer Pommes natürlich). Fleisch geht auch nicht oft. Naschen könnte er dafür den ganzen Tag. Wenn ich Nein dazu sage, dann bekommt er schon mal einen Wutausbruch, weil er natürlich nicht so ganz versteht, warum er das nicht darf. Ich muss dazusagen, dass ich die Portionen sehr klein halte, wenn er etwas nascht. Das sind dann vielleicht 4 Gummibärchen oder 2 Schokokekse. Wir leben ihm das Essen von Obst, Gemüse und Salat schon immer vor. Leider ist er zu stur, dass er diese Dinge auch nur kosten würde. Auch mit..."Koste bitte mal, dafür darfst du dann ein Gummibärchen haben" kommt man bei ihm nicht weiter. Da schaltet er auf stur. "Wenn ich das Gummibärchen (oder sonstwas) nicht so bekomme, dann halt eben nicht". Haben Sie Tipps, wie man das Verhalten umpolen könnte? Wie jede Mutter wünscht man sich natürlich, dass das Kind weniger nascht und mehr gesundes isst. :-) Wenn er Obst und Gemüse essen würde, hätte ich auch gegen das tägliche Nutellabrot nicht mehr so viel einzuwenden. Und es würde den Kochalltag erheblich einfacher machen, wenn das Kind mal isst, was auf den Teller kommt. Danke für alle Anregungen!

von Asihasi22 am 11.06.2015, 13:07



Antwort auf: Kind will so gut wie gar nichts essen wie kann man das ändern?

Liebe „Asihasi22“, erst einmal zum Obst und Gemüse: Obst und Gemüse lassen sich super in Speisen verpacken. Das können z.B. Brotaufstriche aus Frischkäse und klein geschnittenem (oder geriebenem) Obst oder Gemüse sein. Milchshakes und Joghurt- bzw. Quarkspeisen mit Obstpürees sind oft der Renner. Stellen Sie vielleicht auch einmal eine Lieblingsnachspeise, wie Pudding, auf den Tisch und dekorieren die Speise mit Fruchtsoße. Auch kleine Spieße mit Gemüse oder Obst sind denkbar. Warum nicht auch einmal einen Smoothie selbst zubereiten? In Aufläufe, Suppen, Mehlspeisen etc. überall kann Gemüse oder Obst hineingeschmuggelt werden. Stellen Sie immer mal wieder ein Schälchen mit Obst- und Gemüsestückchen auf. Kennen Sie übrigens unsere Pürees im Quetschbeutel? Die helfen in der Regel immer, um die Kleinen ans Obst zu locken. Wenn er „gerne“ Gebackenes wie Fischstäbchen mag, sind vielleicht Gemüsepuffer oder –teigtaschen was für ihn. Auch lässt sich relativ festes Gemüse (wie Süßkartoffel, Karotten, Pastinaken, Rote Beete) im Ofen oder in der Fritteuse als Pommes zubereiten, auch frittierte Zucchini und Auberginen sind oft der Hit. Einen ganz wesentlichen Stellenwert hat Ihre Vorbildfunktion, aber an der gibt es ja nichts zu verbessern. Beziehen Sie den Kleinen so gut es geht bei der Zubereitung und beim Einkauf ein: lassen Sie ihn für die Familie auf dem Markt Obst aussuchen und z.B. für den Nachtisch Mandarinen zerteilen etc. Am besten Ihr Söhnchen lernt Obst und Gemüse in einem ganz anderen Zusammenhang, also nicht zuhause sondern bei einer kleinen Feier mit anderen Kindern, bei Oma und Opa oder anderen Personen, kennen. Natürlich hat man als Mama hohe Ansprüche und möchte, dass die Ernährung gesund und abwechslungsreich „klappt“. Und genau da machen uns die Kleinen häufig einen Strich durch die Rechnung. Ich kann Sie auf jeden Fall beruhigen. Irgendwann platzt immer der Knoten und auch Ihr Junge wird seine Speisenauswahl erweitern, Gemüse und auch Obst essen. Das wichtigste ist, dass Sie das nicht zum Thema werden lassen, aber auch nicht zu nachgiebig sind. Ich weiß als Mama ist man aus der Sorge heraus, der kleine Schatz müsse wenigstens etwas essen, geneigt schnell nachzugeben und greift auf die Lieblingsspeisen zurück. Kinder haben ihre speziellen Vorlieben und sie durchleben verschiedene Entwicklungsphasen. Ein wählerisches, mäkeliges Essverhalten ist weit verbreitet. Viele Eltern können ein Lied davon singen und werden auf eine harte Geduldsprobe gestellt, wenn sich die Kleinen nur von wenigen Lebensmitteln ernähren. Gehen Sie nicht zu sehr auf seine Wünsche ein. Bieten Sie einfach für die ganze Familie eine Auswahl an gesundem Essen an. Da können ruhig auch die „unbeliebten“ Sachen dabei sein. Wie im Kindergarten auch. Es gibt eine Auswahl an Speisen und Ihr Sohn entscheidet wovon er wie viel essen mag. Wenn er nichts essen mag, ist das nicht so schlimm, Sie können ihn ja nicht zum Essen zwingen, sondern ihm nur das Angebot zur Nahrungsaufnahme machen. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Söhnchen ist da viel zu schlau, er wird das nehmen, was er braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite. Wenn es keine Snacks zwischendurch gibt und sich ordentlich Hunger aufbauen konnte, wird er irgendwann das essen, was Sie ihm anbieten. Auf den Hunger Ihres Kindes können Sie sich verlassen. Er kommt irgendwann. Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Lassen Sie sich erst gar nicht so sehr auf dieses „Machtspielchen“ zwischen Ihnen und Ihrem Jungen ein. Da ziehen Sie als Mama sowieso meist den Kürzeren. Ihr Kleiner hat sicher schon genau gemerkt, wie viel Aufmerksamkeit es ihm beschert, wenn er so wählerisch beim Essen ist. Kinder haben da ein ganz feines Gespür für. Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt, aber wenn Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten, Ihrem Kind eine richtige und gesunde Essensweise vorleben und dieser Eigenwilligkeit keine Aufmerksamkeit schenken, wird es besser werden. Ich bin mir sicher, der Knoten wird eines Tages platzen. Und Ihr Junge wird gerne mit Ihnen am Tisch mitessen. Ihnen und Ihrer Familie einen schönen Tag, Annelie Last

von Annelie Last am 11.06.2015



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