Kind will nicht gefüttert werden

 Anke Claus Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Frage: Kind will nicht gefüttert werden

Hallo, Meine Tochter (8,5 Monate) hat lange die Beikost verweigert. Auch Fingerfood ging kaum, mangels Geschick. Vor kurzem ist der Knoten Richtung Fingerfood geplatzt und es landet mehr im Kind als auf dem Boden. Sie zeigt auch auf einmal richtig Begeiterung. Inzwischen glaube ich dass sie ehe ein Fütterungsverweigerer als ein Breiverweigerer ist. Habe ihr gestern mal einen Löffel Kartoffelbrei hingehalten . Sie hat sich den Löffel gegriffen, sich den Brei auf die Hände geschmiert und die Hände abgeleckt. Nun ist die Frage wie weiter. Die große Schwester ließ sihc damals gern mit Brei füttern, deswegen bin ich jetzt etwas überfragt. Gestern gabs z.B. Morgens eine Scheibe Dinkelbrot ohne Rinde , Mittags eine halbe Gedämpfte Süßkartoffel, Nachmittags einen halben gedämpften Apfel und abends 1Kartoffel und ein paar gekochte grüne Bohnen. Nach den Mahlzeiten trinkt sie meist noch so 120ml 1er Milch. Leider trinkt sie momentan nachts noch eine Menge Milchflaschen. Gestern. Vor dem Schlafengehen um 19:30 180ml, 23:00 180ml, 2:30Uhr 150mil, 5:30 150ml. Kann ich ida irgendwie gegensteuern? Mit freundlichen Grüßen Grisabella

von Grisabella am 28.11.2016, 13:49



Antwort auf: Kind will nicht gefüttert werden

Liebe Grisabella, das klingt prima! Toll, dass Ihre Kleine Freude am festen Essen gefunden hat! Ich vermute die kleinen Portionen am Tage liegen daran, dass Ihre Kleine sich in der Nacht an der Milch satt trinkt. An dieser Schraube können Sie drehen. Der Ess- und Sättigungsrhythmus sollte sich nun auf den Tag einpendeln. Machen Sie, wenn sich Ihre Kleine nachts meldet, möglichst wenig Licht und versuchen Sie ihn durch streicheln, Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln oder sanftes Zureden wieder zum Schlafen zu bringen. Meist klappt das Ausschleichen der Fläschchen auch gut, wenn Sie immer weniger Pulver in die gleiche Menge Wasser geben. Lassen Sie sich dabei ruhig Zeit, das klappt meist nicht von heute auf morgen. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Kleiner hat Durst, bieten Sie etwas Wasser an. Dann müssen Sie „durchhalten“. Geben Sie nicht gleich nach, Ihr Schatz weiß, wie er Sie rumkriegen kann. Es kann ein-zwei anstrengende Wochen dauern, und Ihre Kleine wird rebellieren. Aber sie wird mit Ihrer Hilfe lernen, mit weniger und irgendwann ohne Milch in der Nacht auszukommen. Da brauchen Sie viel Geduld und Konsequenz. Aber es lohnt sich! Wird die Milch weniger, kann der Appetit auf die festen Speisen kommen! Lassen Sie Ihr Mädchen weiterhin mit den Händen das Essen kennenlernen. Geben Sie ihr auch mal ihren eigenen Löffel in die Hand, meist akzeptieren es die Kleinen dann sehr gut, wenn Mama zwischendurch etwas Brei füttert. Bestimmt gelingt es Ihnen Ihre Kleine weiter an die feste Kost heranzuführen, viel Freude dabei! Viele liebe Grüße Anke Claus

von Anke Claus am 29.11.2016



Antwort auf: Kind will nicht gefüttert werden

Eine Frage noch zum Wasser anbieten. Wie mache ich das wenn sie eigentlich kein Wasser nimmt. Fläschchen mit Wasser werden abgelehnt und mit Trinklerntassen kommt sie noch nicht klar

von Grisabella am 30.11.2016, 07:22



Antwort auf: Kind will nicht gefüttert werden

Liebe Grisabella, im Moment stillt Ihre Kleine ihren Durst noch über die Milch, daher hat sie wenig Interesse am Wassertrinken. Der Durst wird erst kommen, wenn die Üben Sie einfach ungezwungen weiter. Probieren Sie es dann ruhig mal mit einem „normalen“ Becher. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Wasser zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden. Es müssen ja noch keine großen Mengen sein. Ein paar Schlucke reichen schon aus. Manchmal klappt es recht gut, mit dem Löffel etwas Wasser oder Tee zu reichen. Manche Kinder mögen es gerne wenn das Wasser etwas erwärmt wird. Alles Liebe und eine schöne Adventszeit! Anke Claus

von Anke Claus am 30.11.2016