Sehr geehrte Frau Plath,
ich habe eine Frage an Sie ob der folgende Ernährungsplan für meinen Sohn Raphael so in Ordnung ist.
7.30 Uhr 100 ml Kindermilch (aus Flasche diese sofort nach dem aufstehen habe möchte. Leider trinkt er diese noch nicht aus der Tasse. Können Sie mir da einen Tipp geben wie ich das schaffen kann?
9:00/9.30 Uhr Frühstück
1/4 - 1/2 Roggensemmel / Vollkorntoast mit Frischkäse, 1 kleine Scheibe Käse, Obst Apfel/ Birne/ Erdberen
1 kleiner Becher Fruchtzwerge
Zwischenmahlzeit Obst/ Roggensemmel
12.00/ 12.30 Uhr Mittagessen ( ich koche selber, 2x Woche Fleischgericht, 2x vegetrarisch, 1x Fischgericht)
15:00 Uhr Fruchtriegel Hipp oder Roggensemmel und Obst
Können Sie mir sagen was ich Raphael Nachmittags noch alternativ anbieten kann? Sandkuchen? Kekse?
18:00 /18.30 Uhr Abendessen
1 Scheibe Roggenbrot mit Butter oder Frischkäse / 1 Scheibe Lyoner oder Putenwurst (Welche Wurstsorten sind denn für ihn geeignet?)
Gurke / Tomate
Zur Zeit isst er das Brot nicht sondern nur die Wurst nimmt er runter. (Er zahnt imMoment kann das mit den Zähnen zusammen hängen?)
Habe dann angefangen wieder Milchbrei abends zu geben da er sonst nicht satt wird. Was kann ich tun damit er das Brot wieder isst?
vor dem Schlafen gehen verlangt er noch die Flasche
19.30 Uhr 150 ml Folgenahrung 2
Ist der Ernährungsplan so in Ordnung oder kann ich noch was verbessern?
Vielen Dank
Daniela
von
Daniela2878
am 28.01.2016, 10:10
Antwort auf:
Ernährungsplan ab 1 Jahr
Liebe Daniela,
gerne werfe ich einen Blick auf den Ernährungsplan Ihres kleinen Raphaels.
Was ich sehe, gefällt mir überwiegend gut. Im folgenden gehe ich auf Ihre Einzelfragen ein.
Zum Nachmittag: Zwischendurch ist immer was Fruchtiges passend: Früchtebrei oder weiche, reife Obststücke als fingerfood. Gehen Sie da ganz nach Reife und Interesse Ihrer Kleinen vor. Dazu kann je nach Appetit was zu knabbern kommen. Zum Obst lassen sich unsere Reiswaffeln, Babyzwieback, Hirsekringel etc. sehr gut mümmeln. Die Reiswaffeln können Sie mal mit Obstmus bestreichen, wie ein „kleines belegtes Brot“.... Auch so kann Obst & Getreide aussehen.
Zum Brot: Der Brotbelag muss nicht kompliziert sein. Bei den Aufstrichen bzw. dem Brotbelag gibt es viele gute Möglichkeiten: Brote können dünn mit Butter oder Margarine bestrichen werden. Oder schlicht „pur“ gereicht werden. Auch Frischkäse ist geeignet.
Übliche Wurstsorten wie die beliebte Leberwurst (Streichwurst) oder Fleischwurst (Lyoner) oder Gelbwurst etc. sind sehr fettreich, salzig und können zudem viele Zusatzstoffe enthalten. Hin und wieder ja, da würde ich dennoch eher zurückhaltend sein. Mal magerer milder Schnittkäse, gekochter Schinken oder Putenwurst sind bessere Alternativen.
Von rohen Wurstsorten (Rohsalami, roher Schinken, Mettwurst…) wird im Säuglings- und im Kleinkindalter abgeraten.
Ein idealer kindgerechter Brotaufstrich sind unsere HiPP Bio-Fleischzubereitungen, die sie evtl. mit frischen Kräutern verfeinern können. HiPP Fleischzubereitungen bestehen aus hochwertigem Fleisch, sind strengstens kontrolliert und enthalten kein Salz. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Wurst, die im normalen Handel gekauft wird. Denn die enthält in der Regel mehr Salz als für das Kind empfohlen wird und andere Stoffe, die in der Säuglingsernährung unerwünscht sind.
Ein „Butterbrot“ oder ein Brot mit Frischkäse kann auch einfach so mal ganz bunt mit Gemüse und ggf. Kräutern belegt werden. Kann Ihr Junge gut kauen, dann schmecken auch Brote, die mit Gemüse- und Obstscheiben belegt sind.
Eine „Belag vom Brot Klau-Phase“ ist ganz typisch für dieses Alter. Wurst oder Käse schmecken sehr interessant und würzig und rutschen leichter. Bewahren Sie sich möglichst Ihre Gelassenheit weiter bei. Erzwingen lässt sich ohnehin nichts. Letztendlich erreichen Sie Ihr Ziel am schnellsten, wenn Sie möglichst wenig Notiz vom Essverhalten Ihres Sohnes nehmen und alle essen zusammen und alle Familienmitglieder essen mit Genuss ihr Brot.
Auch das Zahnen hat immer wieder Einfluss auf das Ess- oder auch Schlafverhalten. Es spricht überhaupt nichts dagegen abends auch wieder einen Milchbrei anzubieten. Damit wird Ihr Kleiner super versorgt.
Es wird empfohlen den Nachwuchs ab dem ersten Geburtstag vom Fläschchen zu entwöhnen und mit dem altersgerechten Trinklernbecher oder noch besser einer normalen Tasse vertraut zu machen. Letztlich geschieht dies aber sehr individuell. Ist Ihnen und Ihrem Junge das Trinkfläschchen noch wichtig, können Sie das noch beibehalten. Und auch bei bestimmten Phasen wie Zahnen, Infekten oder Entwicklungsschüben oder schlechten Tagen, kann bei Bedarf ruhig mal das Fläschchen zum Einsatz kommen. Wichtig ist dabei, dauernuckeln zu vermeiden und auf eine ausreichende Zahnhygiene zu achten.
Versuchen Sie mit der Zeit diese Flasche vor dem Schlafen gehen einzustellen. Ihr Schatz kann eine Milch zum Brot trinken. Als Einschlafritual ist eine Milchflasche nicht empfehlenswert. Etwas Wasser oder Tee vor dem Zähne putzen und zu Bett gehen kann ein genauso lieb gewonnenes Ritual werden. Das ist nur Gewöhnung. Wichtig ist, dass die Zähnchen noch vor dem Schlafen geputzt werden.
Verlieren Sie das Ziel nicht aus den Augen, dass es einmal Getränke und Milch nur noch aus der Tasse gibt. Hier macht einfach Übung den Meister. Ein hübscher Becher, der nur ihm gehört. Oder ein Becher wie ihn Mama hat, hat hier schon oft geholfen.
Es kann helfen, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet.
Bedenken Sie auch, dass ein paar Schlückchen schon ausreichen, das müssen noch keine riesen Mengen sein. Und alles ist immer ein Lernprozess. Geben Sie Ihrem Kleinen einfach die Gelegenheit dazu.
Ein schönes Wochenende,
Doris Plath
von
Doris Plath
am 29.01.2016