Hallo,
man ist sich ja immer unsicher ob man "alles richtig" macht bei der Ernährung des Kindes (13,5 Monate). Können Sie mir evtl. Verbesserungsvorschläge geben?
7.30 Uhr: 150 ml Milch + ca. 3 Scheiben Vollkornbrot (ohne Rinde) mit Butter oder Naturjoghurt mit TK-Obst.
10.00 Uhr: 1/2 Birne oder Banane + 10 g Dinkelflocken oder Hirsekringel o.ä.
12.00 Uhr: Kartoffeln mit Gemüse (gedünstet ohne Sosse) und 10 g Getreide, (3x/Woche 30 g Fleisch, 1x Fisch)
16.00 Uhr: 10 g Haferflocken mit 100 g Obstgläschen
19.00 Uhr 150 ml Milch und ca 3 Scheiben Vollkornbrot
Zum Einschlafen ca. 80 ml Wasser und einen Schuss Milch. Dies ist leider zum Ritual geworden, er trinkt auch am Tag recht wenig und dieses wasser hält uns im 500 ml Tagespegel.
Zu den "butterfreien" Mahlzeiten geben wir noch 1 TL Rapsöl, ist das zu viel bzw. wie lange soll man das beibehalten?
Kann man auch statt Milch einen Dinkeldrink oder Sojamilch geben?
Beim Mittagessen muss doch nicht unbedingt eine Sosse dazu wenn das der Kleine so mag bzw. nicht anders kennt?
Kann man schon Kiwi und z.B. Heidelbeeren mit den kleinen Kernen geben? Ist es richtig, dass man mit Tomaten wegen der Oxalsäure vorsichtig sein soll?
So viele Fragen, vielen lieben Dank im Voraus
LG
von
Tatjana345
am 21.04.2015, 10:33
Antwort auf:
Ernährung Kleinkind 13,5 Monate haben sie Verbesserungsvorschläge?
Liebe „Tatjana345“,
der Speiseplan Ihres Sohnes sieht insgesamt wirklich gut aus. Er wird vielfältig und ausgewogen ernährt und ist bestens versorgt. Ich habe keinerlei Anmerkungen.
Zu Ihren Fragen:
Rapsöl:
Extra „Fett“ brauchen Sie bei den Zwischenmahlzeiten nicht dazu geben. Fette bekommt Ihre Tochter über die Hauptmahlzeiten.
Morgens und Abend über die Butter auf dem Brot und in der Milch und mittags über das Rapsöl. Gerne können Sie auch mal Fisch- und Schnittkäse, mageren gekochten Schinken, Putenwurst, Marmelade, Honig, vegetarische Aufstriche usw. aufs Brot geben.
Solange Sie keine Soße reichen oder das Mittagsessen keinen Käse, Sahne oder ähnliches enthält, würde ich auf jeden Fall den Teelöffel Rapsöl zum Mittagsessen dazugeben.
Lassen Sie Ihren Kleinen ruhig nach und nach auch etwas vom „warmen“ Familientisch probieren, vielleicht findet er ja bald Gefallen an Soße über den Kartoffeln, Nudeln mit Soße, etwas Auflauf oder einer Suppe.
Dinkeldrink oder Sojamilch:
Wenn Dinkeldrink und Sojamilch zu Ihrer Familienkost gehören, können Sie Ihrem Kleinen diese auch reichen. Ich würde auf kalziumangereicherte Milchen achten, wenn Sie diese ab und an statt Kuhmilch anbieten.
Sojaprodukte enthalten in relativ hohen Konzentrationen Isoflavone. Diese Pflanzeninhaltsstoffe ähneln in ihrer chemischen Struktur dem weiblichen Hormon Östrogen. Es ist noch nicht geklärt, wie sich eine erhöhte Zufuhr an Isoflavonen bei Säuglingen und auch bei Kleinindern auswirkt.
Deshalb würde ich Sojaprodukte nicht täglich und nicht in größerem Umfang geben.
Ein Mix von Kuh- und Pflanzenmilch wäre sicher ideal.
Soße:
Muss nicht sein, darf aber gerne (siehe oben).
Tomaten, Kiwi und Heidelbeeren:
Bezüglich Obst und Gemüse müssen Sie bei keiner Sorte mehr wirklich vorsichtig sein, wenn Ihr Sohn mit der Konsistenz zurechtkommt.
Lebensmittel mit fester Hülle wie Paprika oder Tomaten sind nicht so leicht zu kauen und sollten ggf. besser noch zerdrückt, geschält oder in kleine Stücke geschnitten anbieten.
Sie können gerne in Stückchen geschnittene Kiwi reichen. Die Kerne der Kiwi kann Ihr Kleiner gerne mitessen.
Auch Heidelbeeren/Blaubeeren können Sie anbieten, vielleicht zunächst zerdrücken, püriert oder halbiert. Ich weiß nicht wie viele Zähnchen Ihr Sohn schon hat, hat er keine Backenzähne, kann er die Nahrung nur mit den Kieferleisten kauen. Deshalb kann er die Hülle der Blaubeeren nicht zerbeißen.
Einschlaffläschchen:
Ich weiß aus meiner Erfahrung, dass ein Einschlaffläschchen ein häufiges und sehr beliebtes Einschlafritual ist. Das Saugen ist für Ihren Sohn sicher eine lieb gewonnene Gewohnheit auf die er ungern verzichtet und auf die er besteht! Im Sinne der Zahnpflege sollte Ihr Kleiner aber nach und nach lernen, ohne diese auszukommen.
Vielleicht versuchen Sie es zunächst mit immer weniger Milch bis es irgendwann nur noch Wasser ist, das wäre zahnschonender.
Und wenn es Ihr Wunsch ist, Ihrem Söhnchen das Einschlaffläschchen abzugewöhnen, schaffen Sie das auch. Vielleicht erst mal das Fläschchen Wasser oder später ein anders Ritual wie Kuscheln, Streicheln, Vorsingen, Vorlesen, Spieluhr, etc. im dunkeln Zimmer.
Auch wenn im Alter Ihres Kleinen etwa 600 ml Flüssigkeit pro Tag (inkl. der Milch aus der Tasse) empfohlen werden. Es gibt Kinder, glauben Sie uns, die schaffen kaum die Hälfte oder noch weniger und andere sind deutlich durstiger. Und es kann phasenweise auch sehr schwanken. Genaue Trinkmengen lassen sich nur schwer festlegen, da der Durst ja auch abhängig ist von Bewegung, Zimmertemperatur, Jahreszeit und der restlichen Ernährung etc.
Ihr Kleiner trinkt sehr gut, also im Hinblick auf die Flüssigkeit, können Sie gerne auf das Einschlaffläschchen verzichten bzw. dieses vor dem Zähne putzen reichen.
Sonnige Grüße,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 22.04.2015