Baby isst viel, aber nichts Selbstgemachtes wie kann man das ändern?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Baby isst viel, aber nichts Selbstgemachtes wie kann man das ändern?

Liebes Team, wir haben 3 "Probleme" mit unserem 8 Monate altem Sohn. Er wurde nur 4 Wochen gestillt und ist seither Flaschenkind. Seit er 4 Monate ist, bekommt er Brei. Wir haben selbst gekocht, dass hat er alles verweigert. Wir sind dann doch auf Gläschenkost übergegangen und versuchen immer wieder Selbstgekochtes anzubieten, auch einzeln, also Kartoffel, Möhre, Pastinake, Süßkartoffel, Blumenkohl gekocht, sowie direkt püriert. All das möchte er nicht. Aus dem Glas isst er alles bis auf Fisch. Wir haben auch schon probiert, selbstgekochtes ins Glas zu füllen und ihn quasi zu überlisten. :) Leider auch erfolglos. Nun soll er bald ja dasselbe essen wie wir am Tisch. 1. Muss er dann mittags einfach mitessen oder er bekommt sonst nix oder dann doch Glas? 2. Ab wann kann er denn Brot mitessen? Einen Zahn hat er schon. Er kaut leider nicht wirklich, sondern schluckt alles einfach. :) 3. Er trinkt abgekochtes Wasser (ausschliesslich). Darf ich auch warmes Wasser aus der Leitung nehmen (hatte da mal was negatives gelesen)? Danke und beste Grüße.

von tarah5 am 22.09.2015, 22:11



Antwort auf: Baby isst viel, aber nichts Selbstgemachtes wie kann man das ändern?

Liebe „tarah5“, gerne beantworte ich Ihre Fragen. 3.) Toll, dass Ihr Kleiner nur Wasser trinkt. Leitungswasser als Getränk muss im Beikostalter nicht abgekocht werden. Das Wasser sollte aber, so lange aus der Leitung ablaufen, bis kaltes Wasser aus der Leitung fließt, damit es frisch ist! Warmes Wasser aus der Leitung bitte nicht nehmen. Anders ist die Situation zur Zubereitung von Milchnahrungen und Säuglingstees, dazu sollte stets abgekochtes Wasser verwendet werden. (Wichtig ist darauf zu achten, dass kein Leitungswasser aus Bleileitungen verwendet wird und Wasser aus einem Hausbrunnen nur nach Prüfung der Eignung.) 2.) Es ist okay, wenn Sie Ihrem Sohn mal ein Häppchen Brot zum Probieren anbieten. Beim Brot sehen allgemeine Empfehlungen zur Säuglingsernährung den langsamen Übergang zu Brot-Milch-Mahlzeiten aber erst ab dem 10. Monat. Brot enthält relativ viel Salz und kann die Nieren des Babys belasten. Warten Sie damit also besser noch etwas, noch ist es zu früh. 1.) Ihr Sohn ist erst 8 Monate alt. Er muss und sollte noch nicht genau das essen, was Sie essen. Er ist ein Baby, kein kleiner Erwachsener. Der Übergang zur Familienkost ist ein langsamer und schrittweiser Prozess. Wann und wie auf Familienessen umgestellt wird hängt ganz von der jeweiligen Reife des Kindes ab. Manche Kinder zeigen früh Interesse an der Familienkost, andere akzeptieren nur fertige Babynahrung. Die meisten sind gegen Ende des ersten Jahres soweit. Noch wäre der Umstieg auf die Familienkost zu früh, Ihr Sohn ist noch ein Baby und sein Essen sollte babygerecht d.h. nicht gesalzen, wenig gewürzt, nicht scharf, frittiert und fettig sein. Sehen Sie das ganz gelassen. Irgendwann kommt er von ganz alleine auf den Geschmack von Familienkost. Hier lässt sich nichts erzwingen. Gerne können Sie parallel zum Brei je nach Lust und Interesse Ihres Sohnes weiter babygerechtes Fingerfood wie Knabberartikel aus dem Babysortiment, sehr weich gedünstete Gemüsestückchen oder auch ungesalzene Beilagen wie Nudeln oder Kartoffeln reichen. Reichen Sie das Gemüse ruhig mal in Stückchen geschnitten und nicht püriert, zum Abbeißen und Kauen. Essen Sie selbst davon - vor ihm. Essen Sie möglichst oft gemeinsam. Wenn er aber nicht möchte, akzeptieren Sie das! All das hat ja überhaupt keine Eile. Viele Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last

von Annelie Last am 23.09.2015