Darf mein Kind schon Antipasti?

 Annelie Last Frage an Annelie Last Diplom Ökotrophologin

Frage: Darf mein Kind schon Antipasti?

Guten Tag, seit Wochen plagt mich eine Frage: Mein Kleiner ist mittlerweile 16 Monate alt, unheimlich aufgeweckt und neugierig - insbesondere was das Essen von Mama betrifft. Jeden Freitag hole ich auf dem Markt Frischkäse und Antipasti (Oliven, Tomaten, Champignons, Paprika, Feta, Aubergine, ...) vom Antipasti-Mann meines Vertrauens. Bisher habe ich ihn nicht probieren lassen, allerdings wächst seine Neugier und es ist ja auch soooooo lecker :-) Darf er so etwas essen oder soll man besser noch warten wegen Listerien, Salmonellen und co? Und noch etwas: Ab wieviel Wasser pro Tag wird das Trinken für Kinder ungesund? Mein Kleiner trinkt reichlich.... Vielen Dank im Voraus!

von Bambi_1989 am 21.07.2015, 20:24



Antwort auf: Darf mein Kind schon Antipasti?

Liebe „Bambi_1989“, das ist doch wunderbar wenn Ihr Kleiner neuem Essen so aufgeschlossen gegenüber steht und aufgeweckt und neugierig ist. Ihr Sohn ist ein Kleinkind und darf (bis auf wenige Ausnahmen wie Rohmilch, rohen Fisch und rohes Fleisch) alle Lebensmittel bekommen, die der Rest der Familie zu sich nimmt. Also auch jeden Freitag etwas frische Antipasti vom Markt, die seine Mami sooo lecker findet. Sie haben sich ja von der guten Qualität der Ware bereits überzeugt. Fragen Sie nochmal nach, es sollte kein Rohmilch-Frischkäse/Feta sein. Achten Sie einfach auf gute Qualität, möglichst ohne Farbstoffe (schwarze Oliven werden häufig gefärbt, einfach den Händler fragen) und natürlich auch darauf, dass Ihr Schatz sich nicht an einem Olivensteinchen verschluckt. Antipasti und vor allem Oliven sind auch sehr salzhaltig, deshalb ist ein gewisses Maß nicht verkehrt. Letztlich können Sie als Mama ja vorgeben, was Ihr Sohn isst. Am besten Sie legen bei solchen Speisen eine definierte Menge vor. Im Alter Ihres Kleinen etwa 600 ml Flüssigkeit pro Tag (inkl. der Milch aus der Tasse) empfohlen. Es gibt Kinder, die schaffen kaum die Hälfte und andere sind deutlich durstiger. Und es kann phasenweise auch sehr schwanken. Genaue Trinkmengen lassen sich nur schwer festlegen, da der Durst ja auch abhängig ist von Bewegung, Zimmertemperatur, Jahreszeit und der restlichen Ernährung etc. Momentan ist es ja schon sehr heiß und höhere Trinkmengen nicht ungewöhnlich. Gut, dass Sie nur Wasser als Durstlöscher anbieten. Wie viel trinkt Ihr Söhnchen denn? Ist es vielleicht möglich die einzelnen Trinkmahlzeiten zu verkleinern? Reichen Sie das Wasser in einem Fläschchen/Trinklernbecher und überlassen Sie ihm dieses zum selbstständigen Trinken? Vielleicht nuckelt er einfach noch sehr gerne und trinkt so unbewusst sehr viel Wasser? Reichen Sie ihm sein Wasser nur aus einem richtigen Becher oder Tasse. Ihr Kleiner darf aus dem Becher natürlich so viel trinken, wie er möchte. Erfahrungsgemäß sind die Mengen aus einem Becher viel geringer als aus einem Fläschchen oder Trinkbecher mit Nuckelaufsatz. Probieren Sie es aus. Bleibt es bei den hohen Trinkmengen oder trinkt Ihr Kleiner bereits aus einem Becher sehr große Mengen, würde ich ebenfalls empfehle ich mit Ihrem Kinderarzt zu sprechen. Es ist wichtig, dass hinter den hohen Trinkmengen kein gesundheitlicher Grund steckt. Das gibt nicht nur Ihnen Sicherheit, sondern stellt auch sicher, dass nichts übersehen wird und alles „normal“ ist. Und diese Sicherheit kann Ihnen nur Ihr Kinderarzt geben. Sonnige Grüße, Annelie Last

von Annelie Last am 22.07.2015



Antwort auf: Darf mein Kind schon Antipasti?

Zunächst vielen lieben Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Tagsüber trinkt er ca 300 ml Milch und 200 ml Wasser. Das auch scheinbar nur, wenn er durstig ist. Es ist zwar in einer Flasche, aber er spielt lieber, als an dieser zu nuckeln. Mit dem Becher haben wir es mehrfach versucht - bisher nur eine einzige Sauerei. Wir üben aber weiter :-) Abends und nachts trinkt er leider sehr viel... Zum Einschlafen sind es zwischen 100 und (an schlechten Tagen, an denen er auch über eine Stube lang zum Einschlafen braucht) 600 ml Wasser. Und wenn er wach wird, trinkt er auch nochmals ein paar Schlucke,bis er wieder einschläft. Bis vor kurzem hat er durchgeschlafen und auch maximal 200 ml zum Einschlafen gebraucht. Nun ist es jedoch recht warm und er zahnt wie verrückt - die gesamte untere Kauleiste ist geschwollen... Können die Unruhe und das Nuckeln damit zusammenhängen? Kann ich die Menge irgendwie reduzieren? Einen Schnuller nimmt er nicht... Ohne Flasche scheint Einschlafen für ihn auch fast unmöglich. Wenn ich es ohne versucht, ruft er danach und sollte die Flache leer sein, will er eine neue "nana" (=Flasche) haben... Verunsicherte Grüße!

von Bambi_1989 am 23.07.2015, 14:14



Antwort auf: Darf mein Kind schon Antipasti?

Liebe „Bambi_1989“, die Trinkmenge tagsüber passt. Zum (Wieder)Einschlaffläschchen: Ja das liegt definitiv am Zahnen und natürlich auch etwas an der Hitze und vor allem auch an der Gewöhnung. Sie schreiben, dass die gesamte untere Kauleiste geschwollen ist. Das ist äußerst unangenehm und schmerzhaft und das Wasser im Fläschchen kühlt sicher angenehm und das Saugen beruhigt (wie auch vor dem Zahnen) beim Einschlafen. Haben Sie es am Abend schon mal mit einem gekühlten Beißring probiert? Vielleicht mag er auch einen gekühlten Schnuller. Sicher hat auch Ihre Hebamme oder Ihr Kinderarzt einen Rat, was das schmerzende Zahnfleisch beruhigen könnte, damit Sie die Wassermenge etwas reduzieren können. Machen Sie das Fläschchen nie voll und füllen Sie es auch nicht sofort wieder, probieren Sie ihn auch anderweitig zu beruhigen. Es wird Ihnen gelingen! Sicher ist die akute Zahnungsphase bald vorbei! Da Ihr Kleiner ja auch sonst 100 bis 200 ml zum (Wieder)Einschlafen braucht, würde ich, wenn die akute Zahnungsphase vorbei ist, ganz generell mit dem Abgewöhnen des Einschlaffläschchens starten! Ich weiß ein Einschlaffläschchen ist ein häufiges und sehr beliebtes Einschlafritual. Ihr Söhnchen hat sich einfach an diese Form des Beruhigens, Runterkommens und Einschlafens gewöhnt. Abendliches Zähneputzen und ein schönes Einschlafritual Lied singen, Fingerspielen, Geschichte lesen, Spieluhr, Streicheln etc. helfen die Zeit am Abend genauso gut gemeinsam und liebevoll zu gestalten. Dann müssen Sie „durchhalten“. Geben Sie nicht nach, Ihr Sohn weiß wie er Sie rumkriegen kann. Es kommen anstrengende Wochen auf Sie zu, und Ihr Kleiner wird lauthals rebellieren. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Aufwachen in der Nacht bleibt immer normal. Je nach Temperament und Ihre Kleiner scheint ausreichend davon zu haben, vermögen einige Kinder sich selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Andere brauchen Unterstützung. Hinzukommt, dass es tagsüber immer mehr zu erleben gibt, was in den Träumen verarbeitet wird. Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie am Abend kein Einschlaffläschchen mehr anbieten. Das ist besser für seine Zähne, denn das Wasser verdünnt den Speichel, der die Zähne vor allem nachts wieder mit Mineralien versorgen soll. Sonnige Grüße und ein schönes Wochenende, Annelie Last

von Annelie Last am 24.07.2015