Frage:
Kita und Familienbett
Hallo Frau Hoefel,
ich haette gern Ihre Einschaetzung zur folgenden Situation:
Meine Tochter ist nun fast 11 Monate alt und im April muss ich wieder arbeiten gehen. Wir bringen sie jetzt schon mal zwei Tage die Woche in die Kita und bis Maerz bleibe ich noch mit ihr gemeinsam dort, im Maerz soll sie dann die beiden Tage allein dort sein und ab April dann Vollzeit. Seit dem sie etwa 4 1/2 Monate ist schlaeft sie bei uns im Bett, neben mir. Sie trinkt auch noch sehr viel an der Brust nachts, leider auch tagsueber. Sie ist noch nicht bereit das aufzugeben, obwohl ich ihr immer wieder Beikost anbiete. Sie isst nur ein paar Loeffel und ist dann voll. Zum einschlafen stille ich sie und liege auch zur zeit noch neben ihr, wenn sie Nickerchen macht. Da ich in einem anderen Land lebe, fehlt mir mein familiaerer Rueckhalt, bisher war sie noch nie laenger als etwa eine Stunde von mir getrennt. Ich wuerde gern zu haus bleiben, aber aus finanziellen Gruenden muss ich wieder arbeiten gehen. An sich sehe ich das alles nicht als ein Problem an, nur mit Blick auf die Kita wird es zum Problem. Ich moechte nicht, dass es ihr dort schlecht geht. Wie kann ich ihr wenigstens tagsueber die Brust abgewoehnen, so dass sie das in der Kita nicht zu sehr vermisst? Das Familienbett moechte ich nur ungern aufgeben. Ich habe auch gelesen, dass es dem Kind helfen kann, wenn es tagsueber von den Eltern getrennt ist. Ausserdem haben wir schon vor einiger Zeit versucht, sie an ihr eigenes Bett wieder zu gewoehnen (was auch bei uns im Schlafzimmer steht), sind aber an ihrem Widerstand gescheitert. Wie sehen Sie das ganze?
Herzlichen Dank!
Eva
von
EvaS
am 13.02.2015, 17:57
Antwort auf:
Kita und Familienbett
Liebe Eva,
Sie müssen beim nächsten Kind nichts anders machen - im Gegenteil: genauso wieder!
Und auch jetzt ist nicht viel zu ändern! Vor der Kita stillen, nach der Kita stillen! Ihr Kind wird sich zügig an die neue Situation gewöhnen!
Das Familienbett kann ebenso bleiben! Ihr Kind wäre doch nur irritiert, wenn der sichere nächtliche Hafen wegfallen wütde!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 14.02.2015
Antwort auf:
Kita und Familienbett
Ich bin nicht Frau Höfel aber möchte trotzdem gern was dazu schreiben.
Deine Maus merkt ja den Unterschied zwischen zu Haus und wo anders sein. So wird sie lernen das die Nickerchen in der Kita anders laufen als zu Haus. Ich würde ihr zu Haus nicht auch schon die Brust entwöhnen. Seht es als Heimvorteil. Gerade wenn sie dann allein dort bleibt will sie eh wieder vermehrt Mama tanken. Spart euch den Stress! Und auch mit dem essen das würde ich locker sehen. Wenn keine Brust da ist, wird sie keine einfordern. Wenn aber Hunger da ist, wird sie genau wie die anderen Kinder auch essen.
von
keinnamemehrfrei
am 13.02.2015, 18:39
Antwort auf:
Kita und Familienbett
Vielen Dank fuer deine Antwort! Macht mir etwas Mut!! Eigentlich hab ich das bisher auch so gesehen und versucht, mir keinen Stress zu machen. Allerdings muss ich sagen, dass die Betreuerin in der Kita mich doch verunsichert hat... Sie zaehlte mir erstmal auf, was ich alles bei meinem naechsten Kind anders machen muesse: naemlich eigentlich alles. Und sie meinte, es wuerde fuer meine Kleine nicht einfach werden, weil sie zu sehr an mir haengen wuerde...
von
EvaS
am 13.02.2015, 20:51
Antwort auf:
Kita und Familienbett
Ja die Erzieher reden gerne so, dann wäre alles ja viel leichter für sie. Aber wo ist denn der Sinn sein kleines Baby bloß nicht an sich zu binden? Einjährige hängen im Normalfall stark an ihren Eltern und das hat ja seine Gründe. Aber wenn dein Kind dank deiner unersättlichen Nähe eine sichere Bindung zu dir hat, dann wird es die Trennung gut verkraften. Denn das Vertrauen ist da, das du wieder kommst. Das heißt nicht das die Verabschiedung automatisch leicht fällt, aber die gesamte Zeit ohne dich wird gut zu meistern sein.
Mach beim nächsten Kind alles wieder genau so wie jetzt! Das ist genau richtig! Wofür kriegen wir denn Babys? Doch nicht um sie schön fern von uns zu halten :(
Stell dir mal vor du entziehst ihr jetzt dein Bett und deine Brust. Die ganze Welt gerät doch ins Wanken. Und dann noch der Übergang in die Betreuung. Traurig das viele Kitas (liest man leider sehr häufig) das so propagieren.
von
keinnamemehrfrei
am 13.02.2015, 22:37
Antwort auf:
Kita und Familienbett
Haettest Du mit einer Betreuerin meines Sohnes gesprochen, würden sie dir auf die Schulter klopfen und dir sagen, dass Du alles genau richtig machst. Einfach nach der Kita stillen, zum Teil habe ich das sogar direkt beim Abholen gemacht. Das macht es für die Kleinen leichter, ist ja so schon alles stressig genug für sie.
Was Du gelesen hast, halte ich für Blödsinn. Genau andersherum, Familienbett und Stillen stärkt die Bindung. Und macht dann auch die Eingewöhnung leichter.
von
emilie.d.
am 14.02.2015, 00:41
Antwort auf:
Kita und Familienbett
Wenn Du in eine Kita schaust, dann gibt es immer Kinder, die sich leichter trennen und sich beim morgendlichen Abgeben leichter ablenken und locken lassen als andere. Die Aufgabe der Erzieherin ist es dann, sich um Kinder, denen die Trennung schwerer fällt, verstärkt zu bemühen. Auf den Arm nehmen, ablenken, je nachdem, was Kind braucht.
von
emilie.d.
am 14.02.2015, 00:51
Antwort auf:
Kita und Familienbett
Hallo ihr alle!
Vielen Dank fuer eure Antworten!!! Bin schon viel weniger gestresst... :-) Es macht mich allerdings traurig, dass die Erzieherin es geschafft macht, dass ich gedacht habe, ich waere eine schlechte Mutter... hatte auch kurz ueber einen Wechsel der Kita nachgedacht, aber unsere hat viele Vorteile und hier (Franzoesisch-Kanada) ist es durchaus auch ueblich, dass es gar keine Uebergangszeit gibt: einfach Kind abgeben und gehen, Muetter unerwuenscht... So haette es unsere Kita auch gern, aber gibt einem wenigstens die Wahl den uebergang so zu gestalten, wie man es am besten findet... Nochmal vielen Dank!! Ihr habt mir wirklich Mut gemacht und mich bestaerkt!
Eva
von
EvaS
am 14.02.2015, 22:27