Frage: Unterscheidung bei Art und Menge von Kohlenhydraten

Sehr geehrter Prof Dr. Costa, spielt es unterm Strich für die Entwicklung eines Kindes eine Rolle, welche Arten von Kohlenhydraten (Traubenzucker, Fruchtzucker, Milchzucker, Stärke) man in der Schwangerschaft zu sich nimmt? Wie viele Kohlenhydrate sollte man mindestens zu sich nehmen und ist es notwendig diese auf den Tag zu verteilen? Ist es für das Kind schädlich nur Morgens und Mittags Mahlzeiten mit Kohlenhydraten zu essen? Hintergrund meiner Frage. Vor meiner Schwangerschaft habe ich mich tendenziell eher Eiweißreich (statt viele Kohlenhydrate) + Obst- und gemüselastig gegessen. Mein Speiseplan (z.B.) war: Morgens 1/2 Vollkornbrötchen mit Frischkäse 1/2 Vollkornbrötchen mit Gouda und 20gr Sonnenblumenkernen 50gr. Feldsalat mit Körnern Tomate (4-5 Stück) Mittags 200gr Milchreis/ oder 200gr Fruchtjoghurt mit 30-50gr Kellogs 3 Teile Obst (z. B. 1 Banane und 2 große Äpfel oder Papaya, Birne, Kiwi, Melone) Abends: 100gr Feldsalat/Eisbergsalat 30gr Feta 200gr Fleisch (Schwein, Pute, Rind) Ergänzend dazu (im Wechsel) Tomaten, Gurken, Mais, Krautsalat, Möhren 50ml Joghurt/American Dressing 50gr Kräuterquark Oder z.B. Ofengemüse (2 Zucchini, 1 Paprika, 200gr Champignons) mit 200gr Fleisch, dazu Kräuterquark oder Soße Alle Angaben sind geschätzt und natürlich je nach Appetit von der Menge nach oben variierend. Ich hatte natürlich auch Tage, wo Ich morgens 2 Brötchen gegessen oder wir abends „richtig gut“ Essen waren oder Abende, wo ich abends mal ne Tüte Haribo, oder Eis verputzt habe. Die oben beschriebene Ernährung habe ich bis zum Ende 1t Trimester so beibehalten (SSW Übelkeit/Erbrechen hatte ich übrigens gar nicht). Ab dem 2ten Trimester habe ich dann Abends noch ne Scheibe Vollkornbrot oder 200gr Kartoffeln dazu gegessen, weil ich das Gefühl es reicht abends nicht. Seit Beginn 3te Trimester (ca. 31 Woche, aktuell bin ich 33+1) komm ich mit der oben genannten Ernährung gar nicht mehr hin. Von heute auf morgen habe ich viel mehr Hunger als sonst. Im Vergleich zu früher aber auffallend mehr Hunger (ich rede nicht von Appetit) auf komplexe/sättigende Kohlenhydrate. Ich gebe dem Hunger, so ca alle 3 std. (nach Brot, Müsliriegel, Grießbrei, Milchreis, Kartoffeln) nach, weil ich echt sorge habe, das mein Baby sonst zu wenig bekommen würde (obwohl ich überall lese, dass man grade im letzten Trimester aufpassen soll). Im Vergleich zu meiner aktuellen Ernährung und der Ernährung zu Beginn meiner Schwangerschaft, mache ich mir jetzt riesige Sorgen/Gedanken, dass Ich viel zu wenig gegessen habe und meinem Kind in der Entwicklung geschadet habe könnte. Finden Sie diese Gedanken realistisch? Glauben Sie mein Kind hat Mangel gelitten? Zu meiner Person (178cm, vor SSW 63kg) aktuell habe 12 Kilo mehr, davon 3 kg in den letzten 2 Wochen, sonst ca. jeden Monat 1 Kilo zugenommen. Mein Kind ist laut Frauenarzt normgerecht (Größe/Gewicht) entwickelt. Kann es zu einer Unterernährung (weil ich zu wenig Brot/Kartoffeln/ Kohlenhydrate gegessen habe) gekommen sein? Vielen Dank schon mal vorab für die Aufmerksamkeit (Ich weiß meine Frage ist lang).

von philasophia am 10.03.2015, 15:44



Antwort auf: Unterscheidung bei Art und Menge von Kohlenhydraten

Auch wenn Ihre Frage lang ist, muss meine Antwort nicht genauso ausfallen, finde ich... Eines kann ich Ihnen sagen - Ihr Ernährungsplan ist vorbildlich, er enthält genug Kohlenhydrate, ist wirklich ausgewogen. Diese müssen nicht unbedingt von einer Sorte allein sein, wenn Sie sie kombinieren, ist es bestens. Ihr Kind hat sich bislang prächtig entwickelt, eine Angst, dass die Entwicklung irgendwie ins Stocken gerät, ist unbegründet. Warum auch ? Auch Ihre Gewichtszunahme ist in Ordnung. Das war´s schon !

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 16.03.2015