Frage: Milchprodukte bei Schilddruesenueberfunktion

Hallo! MEin TSH Wert ist innnerhalb der letzten 10 Tage von 0,093 auf 0,02 gesunken. T3 und T4 nach wie vor im Normbereich. Soll ich nun auch versuchen, Milchprodukte und Eier zu meiden? Oder ist der Jodanteil zu gering um sich auszuwirken? 2. Ich nehme seit 10 Tagen die kleinste Dosis Propylthouracil taeglich. Leider habe ich erst gestern gemerkt, dass in meinem Multivitaminpraeparat 150 Mikrogramm Jod enthalten sind. Die beiden tabletten habe ich praktisch zeitgleich eingenommen. Kann es deswegen sein, dass die Medizin noch gar nicht positiv angeschlagen hat? herzlichen Dank! Hanan

von hanan am 03.03.2015, 07:20



Antwort auf: Milchprodukte bei Schilddruesenueberfunktion

Wenn Sie schwanger sind (das geht aus Ihrer Anfrage leider nicht hervor - aber ich nehme doch an...) und unter einer Schilddrüsenüberfunktion leiden, so dass Sie Propylthiouracil einnehmen müssen, ist das Wichtigste, sich von einem Endokrinologen auch in der Schwangerschaft betreuen zu lassen. Das sind Spezialisten, die sich damit am besten auskennen. In Deutschland wird bei einer Schilddrüsenkrankheit nicht empfohlen, auf Jod zu verzichten. Die empfohlene tägliche Jodzufuhr von 180 bis 200 Mikrogramm Jod wird vom Bundesinstitut für Risikobewertung als für alle verträglich angesehen. Das gilt auch für die Schwangerschaft und gilt also auch dann, wenn Sie unter einer Überfunktion leiden. Der Jodanteil in Milchprodukten ist sehr unterschiedlich, ein genereller Verzicht auf Milchprodukte könnte dazu führen, dass Sie zu wenig Eiweiß zu sich nehmen. Wenn Sie sich ausgewogen ernähren, brauchen Sie keine zusätzlichen Multivitamin-Präparate. Zu viel Jod sollten Sie lieber meiden. Zusammenfassend sollten Sie also nicht gänzlich auf Milchprodukte und Eier verzichten - eine Reduktion dieser Produkte unter ärztlicher Aufsicht (siehe meinen Satz am Anfang) wäre ratsam.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 06.03.2015