Frage: Jod

ich bin jetzt im ersten SS-Drittel und nehme täglich GynVital Gravida ein. Dieses enthält 100 μg Jod. Mein Sohn ist jetzt 1,5 Jahre alt. Während ich mit ihm schwanger war, habe ich auch GynVital Gradiva eingenommen. Bei einer Blutuntersuchung während meiner letzten SS wurde festgestellt, dass mein Wert an Jod im Blut mit 86 μg/l über dem Normalwert von max. 70 μg/l liegt.Meine Schilddrüsenwerte lagen dabei jedoch alle im Normalen Bereich und somit liegt keine Schilddrüsenfunkitonsstörung vor. Trotzdem riet mir meine Frauenärztin damals, dass ich kein Jod in Tablettenform mehr einnehmen sollte. Diese Blutuntersuchungen sind 2 Jahre her. Vor einem halben Jahr war ich bei einem allgemeinen Check-Up, wobei dann auch mein Schilddrüsenwert bestimmt wurden, der auch wieder nomal ist. Das Jod im Blut wurde nicht bestimmt. Jetzt bin ich wieder schwanger und noch im ersten SS-Drittel und nehme wieder GynVital Gravida. Ich habe meinen Frauenarzt gewechselt und meinem neuen Frauenarzt davon erzählt, dass mein Jodwert vor 2 Jahren zu hoch war, aber die Schilddrüsenwerte immer im Normalbereich liegen. Er sagte, dass ich GynVital bedenkenlos weiter einnehmen kann, denn die zusätzliche Einnahme von 100 μg Jod pro Tag schadet nicht. Da in der SS empfohlen wird, bei normaler Schilddrüsenfunktion zusätzlich 100- 150 μg Jod in Tabletteform einzunehmen, habe ich nämlich Angst, dass ich zu wenig mit Jod versorgt bin, wenn ich kein Jod mehr einnehme. Ich weiss zwar, dass meine Schilddrüsenwerte im Normalbereich liegen, aber mein Jodwert wurde das letzte Mal vor 2 Jahren bestimmt und damals war er zu hoch. Kann die Einnahme von 100 μg Jod pro Tag meinem ungeborenen Kind schaden, falls mein Jodwert im Blut auch jetzt noch immer zu hoch sein sollte (obwohl ich keine Schilddrüsenfunktionsstörung hab)? Sind Sie auch der Meinung, dass ich Gynvital Gravida mit 100 μg Jod pro Tag weiterhin einnehmen kann ohne damit meinem Kind zu schaden? Wir leben übrigens nicht in D sondern in der CH. Vielen Dank für Ihren Rat.

von claudiasginger am 29.04.2014, 08:46



Antwort auf: Jod

In der Schweiz gibt es einige Gegende, in denen ein Jodmangel herrscht. Trotzdem gilt dieses Problem in der Schweiz als gelöst, aus unterschiedlichen Gründen. Vielleicht darf ich Ihnen ein Zitat aus einer Seite des Schweizerischen Bundesamtes für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (http://www.blv.admin.ch/index.html) hier aufführen: "In der Schweiz sind die Böden und damit auch die darauf produzierten landwirtschaftlichen Erzeugnisse jodarm und unser Land zählt somit zu den Jodmangelgebieten. Schweizerinnen und Schweizer essen im Schnitt auch wenig Meeresfische oder -früchte, welche die natürliche Hauptquelle von Jod sind. Ein Mangel an Jod hat gesundheitliche Folgen. Gerade in frühen körperlichen Entwicklungsphasen, also in der Embryonalzeit und im Kindesalter, kann ein Mangel zu körperlicher und geistiger Unterentwicklung führen. Auch im Erwachsenenalter kann ein Jodmangel gesundheitliche Beeinträchtigungen zur Folge haben. Beispielsweise kann der sogenannte Kropf entstehen, eine Vergrösserung der Schilddrüse. Seit den 1920er Jahren wird in der Schweiz dem Speisesalz Jod beigefügt und durch Jodmangel hervorgerufene gesundheitliche Beeinträchtigungen kommen nur noch selten vor. Der akutell vorliegende Bericht der Eidgenössischen Ernährungskommission gibt Auskunft über die Jodversorgung der Schweizer Bevölkerung. Gemäss diesem Bericht hat sich die Jodversorgung für gewisse Bevölkerungsgruppen in den vergangenen Jahren verschlechtert. Basierend auf diesen Erkenntissen hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen seine Massnahmen und Empfehlungen zur ausreichenden Jodversorgung der Schweizer Bevölkerung aktualisiert." Mit anderen Worten also, brauchen Sie sich auch ohne Tabletten keine Sorgen zu machen, wenn Sie sich in der Schweiz normal ernähren. Allerdings besteht in der Schwangerschaft ein leicht erhöhter Jodbedarf und eine Jod-haltige Tablette ist eine ganz gute Idee. Wie Ihr Frauenarzt meine auch ich, dass Sie GynVital Gravida einnehmen können.

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 01.05.2014



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