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Forum September Mamis 2022

RSV-Impfung

Thema: RSV-Impfung

Hallo zusammen. Mein Sohn (2 Monate) ist in der Woche 35+3 spontan zur Welt gekommen. Da er als Frühchen zählt, legt uns die Kinderärztin ans Herz, ihm diese "Impfung" gegen den RS-Virus spritzen zu lassen... alle 4 Wochen. Hat irgendjemand Erfahrung damit? Ich weiß leider überhaupt nicht was ich tun soll, da ich eigentlich zu Nein tendiere. Vielen Dank schon mal für eure Antworten

von ju_ly.x am 26.09.2022, 12:21



Antwort auf Beitrag von ju_ly.x

Ich schleiche mich mal aus dem Juni ein. Das man gegen RSV inzwischen impfen kann wusste ich gar nicht. Und kann dir die Entscheidung dafür oder dagegen nicht abnehmen. Aber ich kann dir aus eigener Erfahrung kurz was zu RSV erzählen. Mein Großer kam 39+4 (unkorrigiert 39+1) spontan mit 2750g auf die Welt. Wir blieben bis zur U2 in der Klinik und fuhren dann nach Hause. Er war leicht aber fit. 8 Tage nach Geburt fing er mit leichtem Schnupfen an. Die Hebamme war entspannt. Am 10Tag nach Entbindung trank er im laufe des Tages immer schlechter (vollstillen), schlafen ging nachts nur noch aufrecht auf meinem Mann oder mir, sonst wurde er sofort wach, weil er schlecht Luft bekam. Montag morgen (11. Tag nach Entbindung) waren wir die ersten beim Kinderarzt. Die Ärztin untersuchte ihn gründlich, mass die Sauerstoffsättigung im Blut, die trotz Gebrüll nur knapp über 90% lag. Deutlich zu wenig. Wir bekamen sofort eine Einweisung in die Kinderklinik, verdacht auf RSV. Die Klinik bestätigte mittels Abstrich den Verdacht. Der Kleine bekam Dauer-EKG, Blutsauerstoffmesser und Sauerstoffbrille angelegt. Über die Sauerstoffbrille gabs Raumluft zur Atemanregung in die Nase gepustet, wenn die Werte zu schlecht wurde auch Sauerstoff. Magensonde gabs auch noch, zum möglichen Zufüttern mit abgepumpter MuMi, da das Stillen ihn laut der Schwester zu sehr anstrengend könnte. Durfte ihn laut Schwester nur alle 4h anlegen (er kannte eine 2h Rhythmus) zwischendurch wenn über die Sonde, und immer wiegen vorm und nach dem stillen. Und das natürlich ohne das ganze Gekabels abzureißen. Die Magensonde hat er sich am zweiten Tag selbst gezogen beim rumfuchteln. Da die Stillmenge beim wiegen aber ok war durften wir ohne weiter machen. Zugefüttert über Sonde habe ich nur 1x. Es war ein rauf und runter mit den Werten, immer wieder wurde uns gesagt, wenn es so gut bleibt dürfen wir am nächsten Tag heim und dann wurden die Werte wieder schlechter... Aus der Traum. Am dritten Tag wurden wir in eine andere Klinik verlegt, wegen Platzmangel. Dort waren wir dann noch weitere lange drei Tage. Die Schwestern dort waren aber zum Glück viel netter und hilfsbereiter als in der ersten Klinik. Die Werte wurde stabiler und wir verloren nacheinander das EKG dann die Brille und den Sauerstoffmesser. Nach 6 Tagen Klinik durften wir wieder heim. Es waren nur 6Tage, aber als eh schon überforderte Erstlingsmama im Wochenbett war es die Hölle. Auf die Frage wie lange diese Infektion im Durchschnitt dauert antworte uns ein Arzt, er habe schon Baby nach zwei Tagen wieder nach Hause geschickt, andere waren 6 Wochen in der Klinik. Ich möchte dir keine Angst machen. RSV ist definitiv in einer Klinik behandelbar aber bei einem Baby auch nicht ohne. Bei älteren Kinder und Erwachsenen ist es einfach nur eine Erkältung.

Mitglied inaktiv - 26.09.2022, 14:18



Antwort auf Beitrag von ju_ly.x

Hey! Meine Zwillingsmädchen wurden bei 34+5 geboren. Diese Impfung wurde uns weder auf der Frühchenintensiv, noch auf der Kinderstation oder vom Kinderarzt angeboten. Habe das noch nie gehört….

von NicJe am 26.09.2022, 15:47



Antwort auf Beitrag von ju_ly.x

Wenn dein Sohn gesund ist und keine weiteren Erkrankungen hat, nur die Frühgeburtlichkeit, dann würde ich vielleicht nicht unbedingt die Impfung machen lassen. Wenn er aber viel Kontakt zu anderen Kindern hat und auch schnell krank wird, dann lasse ihn lieber impfen, aber ich würde erst im November damit anfangen, weil die meisten RS Fälle zum Jahresanfang kommen und man (glaube ich, bzw. wurde es uns so gesagt) nur fünf mal pro Saison impfen soll. Die RS-Impfung gibt es für kranke Kinder und Frühchen, die sehr anfällig für Krankheiten sind schon sehr lange.

von Julizwilling am 26.09.2022, 17:24



Antwort auf Beitrag von ju_ly.x

Hallo aus dem August bzw. nun Juli, ich als Kinderkrankenschwester auf der Neointensiv empfehle dir die RSV Impfung. Es ist keine Spritze sondern eine Schluckimpfung. Manche Babys bekommen davon etwas Bauchschmerzen, was aber nicht an der Impfung selber liegt, sondern an irgendwelchen Zusatzstoffen. Aber ich finde das ist das kleinere Übel. Eine RSV Infektion äußert sich als Magen-Darm-Infekt. Hört sich zwar erstmal nicht so tragisch an, führt bei den Kleinen allerdings sehr schnell zu großem Flüssigkeitsverlust und daher müssen viele Säuglinge deshalb in der Klinik stationär versorgt werden. Ich hab beide meiner Kinder (der Große ist bei 39+1 geboren) und jetzt auch die Kleine (36+4 geboren) impfen lassen. Lg

von Sternenmama30 am 26.09.2022, 19:48



Antwort auf Beitrag von Sternenmama30

Sorry hab grad festgestellt, dass ich’s mit der Rotaviren Schluckimpfung verwechselt hab sorry. Zu RSV (Respiratorische Viren also Schnupfenviren), impfen wir bei Frühchen meist noch in der Klinik vor Entlassung. Haben tatsächlich immer wieder Säuglinge mit RSV auf Station. Die Kinder sind in diesem Alter noch Nasenatmer, d.h. wenn die Nase zu ist bekommen sie schlecht Luft. Trinken dadurch auch schlecht. Wir behandeln regelmäßig RSV Infektionen und diese benötigen bei uns leider meist eine Atemhilfe.. ist nicht schön abzusehen wenn man weiß, dass man sein Kind durch die Impfung schützen kann. Gerade wenn man noch weitere Kinder zuhause hat würde ich es sehr empfehlen. Lg

von Sternenmama30 am 26.09.2022, 19:55



Antwort auf Beitrag von ju_ly.x

Hallo, ich habe mich jetzt auch mal mit dem Thema beschäftigt und ich kann deine Bedenken verstehen. In der Packungsbeilage von dem Impfstoff Synagis, welcher übrigens von AstraZeneca stammt , steht bei Nebenwirkungen unter Häufigkeit: mehr als 1-10 allergische Reaktionen, 1-10 Atemaussetzer und Atemstörungen, bei 1 von 100 auch Krampfanfälle. Also das würde mich auch abschrecken. Dann ist ja dazu noch eine "Impfung" alle 4 Wochen nötig. Für so einen kleinen Organismus mit noch nicht ausgereiften Immunsystem ne ganz schöne Hausnummer. Ich würde eher aufpassen, dass er nicht in Kontakt mit anderen kranken Personen kommt, vorallem nicht mit Kindern. Es gibt ja schließlich auch noch andere Keime die Schnupfen verursachen, man könnte ja so und so nicht gegen alles impfen. Auch bei einer Erkältung mit einfachen Rhinoviren könnte er mit Problemen im Krankenhaus landen. Also der Nutzen dieser Impfung erschließt sich mir nicht in Anbetracht des Risikos. Natürlich ist es deine Entscheidung, die dir keiner abnehmen kann. So oder so würde man sich Vorwürfe machen, falls das Kind krank wird. Vor dem Problem stehe ich auch immer wieder. Liebe Grüße

von LuckyLori am 28.09.2022, 09:38



Antwort auf Beitrag von ju_ly.x

Unser Sohn ist bei 34+3 zur Welt gekommen und unsere Kinderärztin hat uns die Impfung stark empfohlen bzw. ans Herz gelegt.. Wir wissen auch noch nicht so genau, ob wir das machen lassen - alle 28 Tage bis April eine Spritze ist halt auch nicht ohne… wobei es ja zumindest ein Passivimpfstoff ist. Wir tendieren im Moment schon dazu, es machen zu lassen.

von Mary_George am 28.09.2022, 10:05



Antwort auf Beitrag von ju_ly.x

Hallo, lass dein Kind schützen und nutze die Chance, die euch geboten wird. Die Impfung gibt's schon lange. Meine Kinder (24+2 sse vor 18 Jahren) haben sie die ersten drei Winter jeden Monat bekommen. Alles Gute!

von jannas am 29.09.2022, 15:06



Antwort auf Beitrag von ju_ly.x

Hallo aus dem Mai, wir haben für unsere Tochter (35+1) jetzt Ende Oktober den ersten Termin für die RSV-Prophylaxe. Hatten hin und her überlegt ... sollte sie es nicht gut vertragen, würde ich es wohl nicht wiederholen. Andererseits hab ich ja nach der Geburt schon zweieinhalb Wochen mit ihr im KH verbracht und da gesehen, wie brutal unterbesetzt die volle Kinderstation war. Keine Lust auf eine Wiederholung. Synagis wurde übrigens nicht von Astra Zeneca entwickelt (das gibt es schon echt lang), sondern 2018 von AZ gekauft. Wir können uns gerne austauschen, wie unsere Kleinen das vertragen!

von majalino am 11.10.2022, 13:30