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Forum März Mamis 2016

Meine Nerven irgendwo im Nirvana

Thema: Meine Nerven irgendwo im Nirvana

Hallo Zusammen. Meine Tage sind momentan echt sehr heftig. Mein Sohn bald 3 ist gerade in der extremen Test- und Trotzphase. Es geht eigentlich nichts . Hören tun wir gerade gar nicht und machen eigentlich immer nur das Gegenteil von dem was wir machen sollen. Zähne putzen und Umziehen geht nur mit Schreien und Festhalten. Zu allem übel soll ich aufgrund der Blutungen nicht schwer heben. Doch ständig trage ich ein schreiendes , sich wehrendes Kind rum. Irgendwie würde ich sagen bin auch momentan dann nicht mehr so geduldig und stehe zwischen 2 Stühlen. Einerseits dem großen gerecht zu werden und anderseits dem Kleinen nicht zu schaden. Egal wie ich es mache hab ich ein schlechtes Gewissen einem Kind gegenüber. Geht es noch jemanden so ? Außerdem hüpft der Große mir ständig auf den Bauch. Mag auch nicht ständig sagen nicht wegen dem Baby . Donst nervt es ihn schon bevor es da ist. Hoffe ihr habt paar Tipps und Aufmunterung. Lg

von jessy1000 am 14.09.2015, 20:21



Antwort auf Beitrag von jessy1000

Genau so wie du es beschreibst läuft es hier auch grad ab. Absolut nicht folgen, ständiges rumgeschreie und um sich schlagen und auch ich hab Probleme ihn von meinem Bauch fernzuhalten. Zusätzlich hab ich noch einen einjährigen, der noch nicht laufen aber überall hochklettern kann. Die beiden zusammen geht grad keine fünf Minuten gut, dann ist wieder großes Geschrei. Der Große beißt den Kleinen auch ständig. Ich bin echt mit den Nerven am Ende. Grad hatten wir auch noch drei Wochen Kita-Ferien, jetzt wird der Kleine eingewöhnt. Hoffe dann wenigstens tagsüber wieder die Möglichkeit zu haben neue Energie zu sammeln. Ich bin wirklich grad oft recht hilflos und meine Vorfreude auf das Baby hält sich in Grenzen, da ich mir grad beim Besten Willen noch nicht vorstellen kann, wie das mit Dreien wird. Es ärgert mich, weil das Kind geplant war, vor vier Monaten war das aber alles noch nicht so schlimm hier. Mein Freund hT die Hoffnung, dass diese Phase bakd vorbei geht und bis zur Geburt alles wieder einfacher ist. Ich bin da leider skeptischer und ertappe mich oft bei dem Gedanke , dass ich es doch bei 2 Kinder belassen hätt sollen, und dann hab ich natürlich sofort ein schlechtes Gewissen dem Baby gegenüber.... Hat jemand Tipps, wie man mit Nicht-Folgenden-Drei-Jährigen am besten umgehen kann? Gerne auch Buchtipps, bin ja gewillt dazuzulernen...

von Malawia am 14.09.2015, 21:58



Antwort auf Beitrag von Malawia

Huhu! In dem Alter könntest du es evtl schon mal mit einer Art Punktesystem versuchen. Ich bin Ergotherapeutin und es wird sowohl in der Therapie als auch im Alltag von den Eltern gerne angewandt. Nicht nur bei "schwierigen" oder "verhaltensgestörten" Kindern. Also, erschrick bitte gleich nicht, über den Artikel, den ich dir als Bild anfüge. :) Du kannst dir vorher gut überlegen, was du belohnen willst und welche Belohnungen am Ende dabei rausspringen, die für dein Kind interessant wären. Man muss sich das aber vorher wirklich genau überlegen. Es ist nicht leicht, da am Ball zu bleiben, aber wenn du den Dreh raus hast, dann kann es einiges erleichtern. Ich habe über Google etwas gefunden, dass es gut für dich erklären könnte, wie du vorgehen kannst. Punkte abziehen mache ich persönlich nicht, aber man kann - wie in dem zweiten Link - besprechen, warum es für den Tag, evtl keinen oder nur einen halben Punkt gibt, wenn das Geschwisterkind gebissen wurde, etc.. http://www.kinderaerzte-hs.de/downloads/belohnungsprogramm.pdf Hier ist auch eine sehr schöne Lösung, wie ich finde: http://www.mamahoch2.de/2014/07/mama-wir-muessen-noch-belohnungspunkte-aufkleben-vom-belohnungssystemen-und-dessen-anwendung.html

von Hoffnungsschimmer86 am 14.09.2015, 22:57



Antwort auf Beitrag von Hoffnungsschimmer86

Also, für den Kleinen ist es natürlich nicht geeignet, aber wenn der Große schön drei ist, müsste es für ihn sehr interessant sein. ;)

von Hoffnungsschimmer86 am 14.09.2015, 23:03



Antwort auf Beitrag von jessy1000

Hallo, die Sache mit dem Gewissen wird dich auf ewig begleiten, kann ich dir jetzt schon sagen. Irgendwie hab ich auch immer das Gefühl, manchmal nicht beide Kinder gleich fair zu behandeln. Damit müssen wir uns wohl anfinden. Dass er trotzt - naja, irgendwo normal. Hast du es beim Zähne putzen mal probiert mit "wir fangen jetzt die Karies ein...guck, da ist ein Hüpfe-Karies, wenn ich den erwische .." Und wenn das nicht zieht, mal mit "Tja, dann müssen deine Zähne eben schwarz werden und ausfallen" probieren? Da will meiner dann ganz schnell putzen... Dass er dir auf den Bauch hüpft, würde ich komplett unterbinden, ich würde das nicht mal aufs Baby schieben, sondern einfach sagen, dass dir das weh tut und du es nicht möchtest. Und tragen würde ich ihn auch nicht mehr. Wenn ich mir überlege, meinen 3,5kg schweren Dreijährigen zu tragen... nö. Plane für Aktivitäten genug Zeit ein, damit du nicht in Stress gerätst, das hilft ungemein beim ruhig bleiben. Wahrscheinlich alles nicht neu, aber vielleicht hilfts dir ja ein bisschen :-) Du bist nicht allein. ..

von merrie85 am 14.09.2015, 22:21



Antwort auf Beitrag von jessy1000

Meiner ist zwar erst 1,5 Jahre, aber quirlig und trotzig und ich bin fertig am Abend... naja, wird schon irgendwie. Auf dem Bauch rumhüpfen, darf er aber nicht, das untersage ich ihm, zumal das einfach weh tut und nun ja auch gefährlich fürs Baby ist (was er ja aber noch nicht verstehen kann). Es tut einfach weh, basta. Ich glaube, das schlechte Gewissen ist der Schuldige ;-) Handle nach deinem Gefühl... ich sehe einfach das Baby nunmal als das "Schutzbedürftigere" an... deshalb ist man ja nicht ungerecht. Wir sind nicht die Ersten, die Baby UND Halbstarke zusammen erziehen müssen, das MUSS einfach funktionieren und da muss der "Große" eben auch mal einstecken können. Vielleicht ist das sogar die beste Chance, zu lernen, Regeln zu akzeptieren. Ich denke sogar, dass man das einem Dreijährigen durchaus zumuten kann, er profitiert sicherlich davon, jetzt einfach schärfere Grenzen zu bekommen. Es ist auch später so, dass die Schwächeren Schutz brauchen... als Dreijähriger zählt er zu den Stärkeren und das Baby zu den Schwächeren. Wieso sollten das Kinder nicht gleich in der Familie lernen? Es geht in Familien zudem nicht immer gleichberechtigt zu, wo kämen wir da hin? Kinder dürfen ja auch nicht alles, was die Eltern dürfen... So ist es im späteren Leben auch. Ich würde das Gefühl, "ihm unrecht zu tun", nicht gewinnen lassen, denn so ist es unterm Strich ja nicht. Er gewinnt letztendlich und darf jetzt und später sein Geschwisterchen beschützen. Die Bonus-Geschichte finde ich sehr interessant - vielen Dank, Hoffnungsschimmer86! Ich denke auch, dass man diese "gefühlte ungleiche Behandlung" eher positiv gestalten kann und der "Große" sich dadurch dann doch nicht ungerecht behandelt fühlt.

von jani-san am 15.09.2015, 08:13



Antwort auf Beitrag von jessy1000

Bei uns ist es momentan oft genauso. Meine Kleine ist 2,5 Jahre alt. An - und Ausziehen möchte sie jetzt immer allein machen, da funktioniert es ganz gut. Allerdings hat sie auch oft keine Lust und ist bockig und schreit rum. Ich gehe dann meistens aus dem Zimmer und lasse sie kurz allein...wenn ich dann wieder hereinkomme funktioniert es meist ganz gut. Das selbe beim Zähneputzen. Sie putzt erst allein, ich darf dann nachputzen. Tragen tue ich sie auch kaum noch. Ich versuche ihr dann zu erklären, warum nicht. Ziemlich am Anfang ist sie 2x richtig heftig auf den Bauch gesprungen. Habe ihr es dann erklärt mit dem Baby. Seit dem streichelt sie immer meinen Bauch, wenn ich sage ich habe Bauchschmerzen. Da sie aber sehr lebhaft ist passiert es doch ab und an das sie beim herumtollen den Bauch erwischt...ich versuche dann immer den Bauch zu schützen. Funktioniert ganz gut. Ich verstehe dich aber ganz gut. Habe auch nicht immer die Nerven dafür. Unsere Mäuse sind gerade in der Trotzphase und das ist dann noch dazu schwanger zu sein oft nicht einfach. Meine Freundin hat gestern zu mir gesagt... -der Stress wird mit 2 Kindern nicht weniger-. Halte durch, es wird bestimmt bald besser.

von Nettilinchen am 15.09.2015, 08:52



Antwort auf Beitrag von jessy1000

Vielen lieben Dank an euch alle für die konstruktiven Worte. Ihr habt recht, vieles ist nicht neu, aber es ist gut es einfach mal wieder ins Gedächtnis gerufen zu bekommen. Das mit dem Belohnungssystem und der Schnecke werde ich auf jeden Fall mit dem Dreijährigen ausprobieren. Auch ein toller Tipp war der, dass man für alles immer genug Zeit einplanen muss. Das ist etwas was ich leider oft nicht hinbekomme, dabei gehen die meisten Sachen so viel einfacher wenn man nicht unter Zeitdruck steht. Und Kinder brauchen einfach für alles viel mehr Zeit. Mein Dreijähriger beispielsweise braucht ewig zum Essen. Ich werd da schier verrückt, aber wenn er Zeit hat, isst er auch. Sitzt brav auf dem Stuhl und braucht fast ne Stunde für 2 Toastbrote....

von Malawia am 15.09.2015, 21:25



Antwort auf Beitrag von jessy1000

Danke für eure mutmachenden Worte. Den Tipp mit der Belohnungstafel werde ich nun in die Tat umsetzen. Hoffe er springt darauf an. Die Tricks mit Karius und faulen Zähnen ist ihm leider egal. Aber ich muss ehrlich sagen das es mir nun besser geht wo ich weiß das es doch mehr Müttern so geht und ich nicht allein bin. Vielen Dank euch ♡

von jessy1000 am 15.09.2015, 23:08