Oktober Mamis

Forum Oktober Mamis 2021

Kaiserschnitt oder vaginal

Thema: Kaiserschnitt oder vaginal

Ich bin im Moment sehr hin und her gerissen. Ich bin in der 33. Woche. Die Entbindung ist aufgrund schlechter Versorgung in der 34.- 36. Woche geplant. Es ist noch nicht klar, ob das Kind bis dahin 2 kg wiegen wird. Ich weiß nicht, wie ich entbinden soll. In der gesamten Schwangerschaft hatte ich schon Probleme mich auf das Kind einzulassen und der Gedanke an die Geburt macht mir unendlich Angst aus zweierlei Gründen. Ich bin sehr sehr schmerzempflindlich. Als ich stationär war, war für der Zugang an der Hand schon kaum von den Schmerzen auszuhalten und ich habe darum gebettelt, dass er gezogen wird, weil er mir so weh tat. Hinzu kommt, dass ich normale Geburten ganz schrecklich, gruselig und erniedrigend finde und man so ausgeliefert ist. Im Prinzip würde ich sofort einen Kaiserschnitt machen, aber ich habe Angst vor den Schmerzen danach. Ich hatte schon mal eine Bauch OP und musste lange sehr starke Schmerzmittel nehmen und konnte erst nach 5 Tagen selbst auf Toilette gehen und habe Wochen gebraucht um sitzen oder stehen zu können. Ich weiß jetzt einfach nicht, was ich machen soll. Welche Tipps habt ihr für mich? Ein weiterer Aspekt ist noch, dass mein Partner bei der Geburt dabei sein möchte. Beim Kaiserschnitt hätte ich kein Problem damit, aber bei der vaginalen Geburt ist es unvorstellbar für mich. Schlimme Sachen mache ich lieber ohne das jemand dabei ist, den ich kenne.

von Sonnenstern79 am 14.09.2021, 21:09



Antwort auf Beitrag von Sonnenstern79

Hallo aus dem September Ich habe gestern meinen kleinen Schatz auf die Welt gebracht und kann deine Sorgen sehr gut verstehen. Ich habe mich gegen einen KS entschieden, da ich noch nie eine OP hatte. Die Geburt gestern ging recht flott aber die Schmerzen habe ich mir ehrlich gesagt so arg nicht vorgestellt. Mein Partner war dabei und ich hatte Anfangs auch bedenken jedoch war ich einfach nur froh ihn bei mir zu haben. Ich denke eine Geburt ist immer schmerzhaft, egal ob „normal“ oder per KS Ich bin ohne Verletzungen davon gekommen und habe jetzt nur leichte Schmerzen und alles hinter mir - beim KS kommen die Schmerzen halt erst nach der Geburt durch die Narbe. Jedenfalls egal wie du dich entscheidest - ich an deiner Stelle würde deinen Partner immer dabei sein lassen, er wird nämlich derjenige sein, der dir die Kraft gibt das „durchzustehen“

von Nessi94 am 14.09.2021, 21:42



Antwort auf Beitrag von Nessi94

Danke für Deine Meinung. Partner kommt für mich bei einer vaginalen Geburt nicht infrage. Das würde mich Kraft kosten und meine Angst noch deutlich vergößern. Es würde das Gefühl des Ausgeliefertsein und erniedrigt werden nur noch erhöhen.

von Sonnenstern79 am 14.09.2021, 21:47



Antwort auf Beitrag von Sonnenstern79

Das hört sich ja schlimm an. Hast du etwas Traumatisches erlebt, dass es für dich so schrecklich ist? Woher kommen deine gruseligen Vorstellungen? Wenn du ein gutes Krankenhaus hast und einen guten Partner, wirst du nicht ausgeliefert sein. Ich verstehe gar nicht, warum dein Partner nicht dabei sein soll. Gerade er kann dich doch unterstützen. Vielleicht wäre diese Erfahrung dann auch heilsam für dich. Ich bin total für vaginale Geburten, aber in dein Fall wäre ein Kaiserschnitt vielleicht die bessere Wahl. Gerade eine Einleitung in der Woche ist ja auch nicht so erfolgsversprechend. Hast du mal mit einer Hebamme oder einem Arzt darüber gesprochen? Lg

von angi159 am 14.09.2021, 22:12



Antwort auf Beitrag von angi159

Ich habe eigentlich total gute Erfahrungen mit Krankenhäusern und Operationen. Ich habe auch schon mehrere Operationen hinter mir und war immer alles problemlos und entspann. Aber wusste ich auch, dass ich so viel Schmerzmittel bekomme wie ich brauche.Ausgeliefert finde ich auch nur bei einer vaginalen Geburt, da man da nicht weiß, was kommt und hilflos ist und alles über sich ergehen lassen muss und dabei nie weiß, was wann wie passiert. Das finde ich ganz schrecklich. Wie schon gesagt. Mein Partner wäre nur eine zusätzliche Belastung für mich und ich möchte auf gar keinen Fall, dass mich jemand bei sowas sieht, den ich kenne. Ich habe mich auch nie nach OPs besuchen lassen an den ersten Tagen. Die Hebamme kann ich in diesem Zusammenhang nicht ernst nehmen. Es ist für mich ein medizinische Prozedere und da vertraue ich einer Hebamme nicht,. Der Arzt sagt, dass wir gerne Kaiserschnitt machen können, aber auch natürliche Geburt, wenn mehr als 2 kg da sind. Es ist für mich ein echtes Dilemma, da ich weiß, dass es keine gute Lösung gibt und ich jede Entscheidung immer bereuen werde.

von Sonnenstern79 am 14.09.2021, 22:35



Antwort auf Beitrag von Sonnenstern79

Hallo :) ich würde an deiner Stelle ganz klar den KS nehmen. Aber fairerweise: ich habe mich aus ähnlichen Gründen ebenfalls für einen entschieden. Da bin ich dann wohl nicht so objektiv. Ich empfinde eine natürliche Geburt per se zwar definitiv nicht entwürdigend, sondern sogar als etwas sehr Eindrucksvolles, das sicher auch enorm viel Kraft geben kann (Betonung auf kann), sehe mich selbst aber überhaupt nicht geeignet dafür. Ich möchte das einfach nicht und würde mich dabei auch ausgeliefert fühlen, bzw. will ich diverse Geburtsverletzungen im Bereich meiner Vagina nicht riskieren. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu ihr und das soll bitte auch so bleiben. Meine FÄ hat sogar gemeint, dass sie Frauen eher einen Revers unterschreiben lassen würde, wenn sie natürlich gebären wollen und dass ich gar nicht wissen möchte, was sie „schon alles wieder zugenäht hat“. Wichtig ist in deinem Fall, glaub ich, va eine Entscheidung zu treffen und hinter dieser zu stehen. Dann wirst du sie nachher auch nicht bereuen. Und solltest du dich für einen KS entscheiden: lass dich von den ganzen Öko-Tanten nicht fertig machen. Für viele ist „Natürlichkeit“ ein Indiz dafür, dass etwas gut ist, was natürlich absoluter Schwachsinn ist. LG

von Katz_Lisa am 14.09.2021, 23:36



Antwort auf Beitrag von Sonnenstern79

Also ehrlich gesagt finde ich, dass man betäubt im OP viel eher ausgeliefert und hilflos ist. Bei einer vaginalen Geburt kannst du idealerweise alles selbst bestimmen. Du bist ja diejenige, die gebärt. Aber wie gesagt, ich würde dir zu einem Kaiserschnitt raten, besonders weil eben eingeleitet werden müsste und das Kind ja auch unreif ist und du es sowieso wohl erstmal zur Untersuchung etc. abgeben müsstest. Das wäre wohl auch die sicherste Variante für so ein kleines Würmchen. Warum solltest du einen Kaiserschnitt bereuen? Wenn dir eine vaginale Geburt Unbehagen bereitet, gibt es doch nichts zu vermissen oder zu bereuen. Versuche die positiven Dinge zu visualisieren, damit deine schlechten Gedanken verschwinden. Du kannst dir vorstellen, wie dein Baby aussieht und sich anfühlt, wie dein Mann sich liebevoll um dich kümmert oder mit dem Baby kuschelt. Wie du dein Baby stillst, falls du das magst etc. Die Geburt ist nur Mittel zum Zweck. Ich würde aus psychologischen Gründen trotzdem mit deiner Hebamme reden, damit sie entsprechend sensibel im Wochenbett mit dir umgehen kann.

von angi159 am 15.09.2021, 08:03



Antwort auf Beitrag von Katz_Lisa

Ich habe halt auch Angst vor den Schmerzen nach einem Kaiserschnitt. Vor der OP an sich habe ich keine Angst. Ich bin schon mehrfach operiert worden und fand es immer sehr interessant und habe versucht so viel wie möglich mitzubekommen. Ich möchte halt nach der OP für das Kind da sein, aber das wird nach einem Kaiserschnitt nicht gehen. Da ich noch keine wirkliche Bindung zum Kind habe, ist das sicher auch besonders wichtig für uns, Abet bei einer vaginalen Geburt habe ich auch Angst, dass ich das Kind anschließend hasse, weil es mir das angetan hat.

von Sonnenstern79 am 16.09.2021, 00:13



Antwort auf Beitrag von angi159

Bei einem Kaiserschnitt habe ich Angst vor dem Schmerzen danach. Bei einer Operation finde ich es nicht so ausgeliefert, da ich genau weiß was wann passiert und mich vorbereiten kann. Bei einer vaginalen Geburt weiß ich nicht was wann passiert und muss einfach aushalten was passiert und ich glaube auch nicht, dass man selbst etwas entscheiden kann. Wenn eine Wehe komme, dann kommt sie und auch sonst ist man der Situation ausgeliefert.

von Sonnenstern79 am 16.09.2021, 00:17



Antwort auf Beitrag von angi159

Die Idee mit den positiven Bildern ist gut. Allerdings ist es sehr schwierig für mich, da ich mir gar nicht vorstellen kann bald ein Kind zu haben und mir auch kein Bild davon machen kann wie es mit Kind ist. In meinem Kopf und Herz ist das nicht angekommen.

von Sonnenstern79 am 16.09.2021, 00:26



Antwort auf Beitrag von Sonnenstern79

Ich denke dann ist bei euch wohl ein Kaiserschnitt die beste Option . Es wäre doch sehr schlimm wenn du dein Baby wegen einer vaginalen Geburt hasst. Wenn du jetzt schon diesen Flo im Ohr hast dann mach einen Kaiserschnitt. Du kannst dir danach auch Medikamente geben lassen die den Schmerz mehr als erträglich machen. Ich hatte 4 Kaiserschnitte und mit Medikamenten waren die ersten 3 Tage sehr gut zu meistern. Du sagst , es wäre besser gewesen nicht schwanger zu werden. Ich weiß für dich ist es kein Wunder oder Ähnliches aber versuche doch einfach nur als kleinen Schritt nur neutral zum Baby zu sein und nicht negativ . Vielleicht machst du dir gerade zu viel Druck warum du keine positiven Gefühle hast und die ganze Situation hemmt dich. Fakt ist du bekommst bald dein Baby und nehme es einfach neutral hin unc gucke was passiert .

von Schneeflocke489 am 16.09.2021, 08:17



Antwort auf Beitrag von Schneeflocke489

Ich bemühe mich sehr darum, aber es fällt mir sehr schwer. Ich bin auch erschrocken über mich selbst. Ich hätte bitte gedacht, dass ich so fühlen würde. Aber man hat halt kaum Einfluss auf seine Gefühle. Dennoch habe ich mich entschieden zu versuchen das Kind groß zu ziehen und mich dabei sehr anzustrengen und mache auch alles, was dem Baby gut tut und unsere Bindung begründen könnte.

von Sonnenstern79 am 16.09.2021, 14:11



Antwort auf Beitrag von Schneeflocke489

Ich bemühe mich sehr darum, aber es fällt mir sehr schwer. Ich bin auch erschrocken über mich selbst. Ich hätte bitte gedacht, dass ich so fühlen würde. Aber man hat halt kaum Einfluss auf seine Gefühle. Dennoch habe ich mich entschieden zu versuchen das Kind groß zu ziehen und mich dabei sehr anzustrengen und mache auch alles, was dem Baby gut tut und unsere Bindung begründen könnte.

von Sonnenstern79 am 16.09.2021, 14:11



Antwort auf Beitrag von Sonnenstern79

Deshalb versuche nicht eine Rolle spielen zu müssen Wähle den KS lass alles andere auf dich zu kommen und setze dich nicht unter Druck Lg

von Schneeflocke489 am 16.09.2021, 15:20



Antwort auf Beitrag von Schneeflocke489

Das ist ein guter Tipp :-)

von Sonnenstern79 am 17.09.2021, 11:09



Antwort auf Beitrag von Sonnenstern79

Ich kann dir nicht zu A oder B raten. Ich hätte sehr gerne eine natürliche Geburt, kann diese aber nicht machen aufgrund von Komplikationen bei der ersten Geburt. Ich kann dir nur von meinen Erfahrungen im Kreißsaal, OP und nach dem Kaiserschnitt berichten: Trotz Wehensturm nach Einleitung und stundenlangen Schmerzen ohne PDA, hatte ich mir die Schmerzen schlimmer vorgestellt und konnte sie gut veratmen. Ich war die ganze Zeit auf mich und mein Baby konzentriert und fühlte mich sehr wohl. Nach der PDA konnte ich sogar schlafen und essen Im OP habe ich mich ausgeliefert und unwohl gefühlt. Die Ärzte waren zwar super nett, aber das Ruckeln und Zerren bekommt man halt doch mit und muss wehrlos daliegen Die Tage nach dem Kaiserschnitt waren tatsächlich sehr unangenehm. Die ersten zwei Tage war alles schmerzhaft und die Körperhygiene sehr eingeschränkt (mit Wochenfluss nicht so toll, aber kann man nicht ändern). Am dritten Tag ging es aber bergauf und am vierten Tag brauchte ich keine Schmerzmittel mehr. Nach der ersten Dusche, mit Hilfe meines Mannes, ging es mir auch sehr viel besser. Du musst dich halt so schnell es geht wieder bewegen. Lange Liege- und Sitzphasen sind am Schlimmsten Da mein Sohn auf der Neonatologie konnte ich mich viel um meine eigene Genesung kümmern. Von anderen Mamas habe ich schon gehört, dass man sich die ersten Tage nach dem Kaiserschnitt nicht allein um sein Kind kümmern kann. Das kann ich erst beim nächsten Mal beurteilen. Vielleicht solltest du nochmal mit deinen Ärzten und deiner Hebamme besprechen welcher Weg für euch am Besten ist. In diesen frühen Schwangerschaftswochen könnte eine natürliche Geburt auch zu viel Stress für dein Baby sein

von Anna F am 14.09.2021, 22:58



Antwort auf Beitrag von Anna F

Kleines Update: ich darf es doch natürlich probieren und freue mich riesig Für 40+2 ist aber ein Kaiserschnitt angesetzt. Da weder eingeleitet, noch weit über ET gehen sollte

von Anna F am 15.09.2021, 19:57



Antwort auf Beitrag von Sonnenstern79

Moin, Ich stand 2017 vor genau der selben Frage. Bis kurz vor Schluss habe ich "meinen" Kaiserschnitt vehement verteidigt. Ich konnte mir keine natürliche Geburt vorstellen... 8 Tage vor ET würde ich eingeleitet. Die Ärzte im Krankenhaus haben mich belatschert es natürlich zu versuchen (ich war eigentlich immer noch dagegen, aber ich hatte auch ein riesiges Gedankenkarussell mit "was ist wenn...."). Ich wurde 6 Tage lang (mit einem Tag Pause) eingeleitet. Hatte jeden Tag Wehenstürme, die das CTG NICHT aufgezeichnet hat (und nur 1 Hebamme mir geglaubt hat). Kurz vor Kaiserschnitt (wird in unserem kh ab Tag 7 der erfolglosen Einleitung gemacht) ist Möhre dann raus gekommen. PDie wehen waren durchgängig (auch hier nicht richtig aufgezeichnet) und hammermäßig stark. PDAwar super, bis auf den Umstand, dass die während der Presswehen abgestellt wird (danke, dann brauche ich den Scheiss nicht).. Die Geburt an sich hat "nur" 6 Stunden ggedauert. Presswehen waren davon ca 20 Minuten. Ich hab nen Schnitt bekommen, der auch noch echt schlecht verheilt ist. Alles in allem will ich es wieder "natürlich" versuchen, hab aber schon grossen Respekt davor Toll waren auch die super Sprüche der Hebammen a la " taj, das passiert wenn man zu früh einleitet. Das Kind kommt eben dann wenn es soweit ist" (hinterher hieß es dann "oh, das würd aber auch Zeit...die hat ja kaum noch Käseschmiere...") Egal wie du dich entscheidest, es ist deine Entscheidung, steh dahinter. Ein Kaiserschnitt ist mit Sicherheit genauso anstrengend und braucht auch ewig um wieder zu verheilen. Lass dir nichts von anderen einreden. Dein Kind, dein Körper, deine Entscheidung. Alles Gute

von Muhkuh-87 am 15.09.2021, 06:32



Antwort auf Beitrag von Sonnenstern79

Ich schleiche mich aus einem anderen Bus dazu Ich denke es nützt dir nix an dein Baby oder das Stillen zu denken da du nicht stillen möchtest und dein Mann das Baby versorgen soll. Was keine Kritik ist. Jeder wie er mag . Das auf die Welt bringen kann er dich nicht abnehmen also versuche es positiv zu sehen denn wenn das geschafft ist dann kannst du dich wieder dem positiven widmen. Du hast geschrieben, dass du deinen Körper endlich wieder für dich haben möchtest, du kannst dann auch endlich mal allein sein mit dir. Außerdem hast du geschrieben, dass du wieder arbeiten möchtest. Nur noch die Geburt hindert dich daran. Überwinde also das „Hindernis „ -sehe ich nicht so, aber leben und leben lassen - und denke an all das positive was dann für dich kommt. Versteife dich nicht in dem Gedanken, dass du egal was du wählst es bereuen wirst. Du kommst deinem persönlichem Ziel näher und das zählt. Klar beides ist kein Zuckerschlecken und keiner kann es dir abnehmen. Hör in dich hinein und konzentriere dich auf das positive danach Lg

von Schneeflocke489 am 15.09.2021, 12:00



Antwort auf Beitrag von Schneeflocke489

Ich plane erstmal zu Stillen, wenn es gut klappt und nicht weh tut. Bis April muss ich auch zuhause bleiben. Also bleibe ich erstmal an das Kind gebunden. Aber Du hast schon Recht mit der Geburt habe ich sehr Schwangerschaft endlich hinter mir und endlich wieder ein normaler Mensch und kein Produktionsmittel mehr.

von Sonnenstern79 am 16.09.2021, 00:22



Antwort auf Beitrag von Sonnenstern79

Ich finde, dass du einige Baustellen hast und das ist nicht böse gemeint. Du solltest grundsätzlich versuchen viel optimistischer zu sein und dich auf deine Motivationsgründe FÜR ein Baby konzentrieren. Ich selbst bin auch sehr schmerzempfindlich, und habe nach wie vor großen Respekt vor den Geburten. Jetzt habe ich das selbstverständlich auch wieder. Aber ich finde es nicht gut, dass du so viel negatives in diesem gesamten Wundervorgang hast. Ich bestehe absolut darauf, dass mein Mann auch das Leid in dem Glück einer Geburt sieht. Das muss eine Frau nicht alleine durchstehen und ich kann aus Erfahrung sagen, dass ich in diesen Schmerzen vieles vergessen, verdreht und falsch wahrgenommen habe. Ich fand es unfassbar wichtig immer, dass mein Mann mir danach alles ganz genau erzählt. Ich bestehe aber auch darauf, dass mein Mann nicht von unten zuschaut. Das ist für mich ein No-Go. Er war bei beiden Geburten dabei, wir haben nie das Köpfchen fühlen wollen, wenn die Hebamme fragte und er war immer ganz eng an meinen Kopf gedrückt. Er kann also kein Trauma davon haben, aber er sagt mir ständig, wie heftig er das findet, was ich durchgestanden habe. Das ist für mich sehr wichtig. Du solltest also an deiner Grundeinstellung arbeiten, um die Dinge anders zu sehen. Du erschaffst ein Wunder, wir sind absolut starke Geschöpfe und das darf für dich nicht erniedrigend aussehen. Wenn du so große Angst vor den Wehen hast, dann darfst du einen Kaiserschnitt auch nicht unterschätzen. Der Unterschied ist, dass du bei den Wehen zumindest im Normalfall eine stetige Steigerung und immer dieses Ziel vor Augen hast. Du steuerst dort auch mit (Atmung, Bewegung uvm.) beim Kaiserschnitt spürst du es, aber nimmst es hin bzw. musst es ja letztlich hinnehmen. Bei beiden gibt es danach noch Schmerzen meistens, aber es gibt ja auch Mittel dagegen. Auch bei einer natürlichen Geburt gibt es Möglichkeiten zur Eindämpfung der Schmerzen während der Geburt. Alles liegt aber eben auch an deiner Grundeinstellung und die Entscheidung ist erstmal 2.rangig, solange du es schaffst an deiner Grundmotivation festzuhalten - dann siehst du einiges vlt viel optimistischer und positiver.

von Memoria1007 am 15.09.2021, 14:41



Antwort auf Beitrag von Memoria1007

Naja…. Was für die einen positiv ist, darf für andere schon auch negativ sein. Das heißt noch lange nicht, dass deine Grundeinstellung irgendwie besser ist und die TE ihre ändern sollte. Ein „Augen zu und durch“ reicht manchmal aus.

von Katz_Lisa am 15.09.2021, 16:15



Antwort auf Beitrag von Memoria1007

Ehrlich gesagt fällt mir im Moment kein Grund ein, der für ein Kind spricht und wahrscheinlich wäre es besser gewesen nicht schwanger zu werden. Wie schön gesagt möchte ich auf gar keinen Fall, dass mein Partner bei einer vaginalen Geburt dabei ist. Ich möchte geschützt sein, dass mich niemand so sieht, der mich kennt und kein Profi ist. Was meinst du mit Wunder? Eine Schwangerschaft ist doch nur ein biologischer Vorgang und kein Wunder.

von Sonnenstern79 am 16.09.2021, 00:32



Antwort auf Beitrag von Sonnenstern79

Also ich finde deine Ansichten schon sehr negativ und heftig . Sorry , klar kann man negative Gefühle haben und Ängste und sorgen , jeder Mensch ist anders aber das hört sich für mich nach einer Menge seelischen Ballast an und du solltest dringend einen Psychologen aufsuche. Das wäre mein Tipp ! Ich wünsche dir und deinem Baby alles gute ! Hoffe du siehst was für ein Wunder es ist wenn du dein Baby in deinen Armen hälst ! Lg

von KleinerEngel9091 am 16.09.2021, 20:00



Antwort auf Beitrag von Katz_Lisa

Dann liest du vielleicht nochmal alle Kommentare der TE.. hier geht es nicht nur um eine negative Einstellung gegenüber der Geburt alleine. Es ist ja wohl viel tiefgründiger und dein „Augen zu und durch“-Tipp passt da einfach Null.

von Memoria1007 am 17.09.2021, 14:31



Antwort auf Beitrag von KleinerEngel9091

Hallo aus dem Juli Bus, Ich habe deine Beiträge hier immer wieder gelesen und mitverfolgt. Du erinnerst mich an einen Freund von mir. Er ist Autist und ich habe viele sehr interessante Diskussionen mit ihm geführt und genauso wie du, war er immer sehr sachlich und Fakten orientiert. Du hast Recht es ist ein biologischer Vorgang und eigentlich das normalste der Welt. Der Vorgang an sich ist auch nicht das Wunder. Das Wunder ist dass sich Merkmale zweier Menschen vereinen und einen ganz neuen Menschen formen, und niemand vorhersagen kann wie sich dieser neue Mensch entwickeln wird. Für viele ist es auch ein Wunder überhaupt schwanger zu werden, da es rein biologisch von so manchen professionellen Ärzten ausgeschlossen worden ist. Das Wunder ist, dass man nicht weiß was für kleiner Mensch dabei entsteht, welche Talente und Vorlieben er hat usw. Es gibt einige Frauen, die während der Schwangerschaft keine richtige Bindung zum Kind entwickeln können, du bist damit nicht allein. Ich hatte auch bei meinem ersten Kind Probleme nach der Geburt eine Bindung zu ihm auf zu bauen, weil es bei mir leider Komplikationen gab und ich noch 4 Wochen im KH war und meinen Sohn auf Grund der Schmerzen nicht versorgen konnte. Zum Glück hatten wir ein Familienzimmer und mein Mann hat sich um ihn gekümmert. Somit konnte ich wenigstens bei ihm sein und hatte kein extrem schlechtes Gewissen. Das erste Mal dass ich mich mit ihm verbunden gefühlt habe und realisiert habe, dass er mein Sohn ist, war als ich ihn das erste Mal nach vier Wochen abpumpen anlegen durfte. Und seitdem wird meine Bindung immer stärker zu ihm. Es ist unfassbar schön zu beobachten, wie er sich entwickelt. Er ähnelt mir in vielen Punkten und das macht mich unglaublich stolz und ich freue mich schon sehr darauf ihm alles bei zu bringen und ihn zu fördern etc. Vielleicht wäre das auch für eine Möglichkeit die Sachlichkeit ein Stück weit abzulegen. Freue dich auf das Unbekannte und freue dich darauf jemandem etwas fürs Leben beizubringen. Das klingt jetzt vielleicht kitschig aber vielleicht bzw. Sehr wahrscheinlich sind unsere Kinder, diejenigen die sich an uns erinnern werden, wenn wir mal nicht mehr da sind. Mach das was für dich bei der Geburt vom Bauchgefühl her das richtige ist und stehe dazu. Und freue dich dann darauf euer ganz individuelles biologisches Wunder kennen zu lernen. Da du ja sehr in deiner Arbeit auf zugehen scheinst, kannst du dein Kind auch als eine Art lebenslanges Projekt sehen. Bei Arbeitsprojekten, weiß man am Anfang auch nicht zu 100% was am Ende dabei rauskommt und trotzdem gibt man alles, damit es gelingt. Ich hoffe, dass dir das ein wenig weiterhelfen wird. Ich wünsche trotz der Umstände eine für dich schöne Geburt und dass du eine Bindung zu deinem Kind aufbauen kannst. Lass dir Zeit, wie du bereits gesagt hast, Gefühle können nicht erzwungen werden. Alles Gute und berichte gerne Mal, wenn ihr es geschafft habt

von Tati314 am 19.09.2021, 01:14