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Ich sage hallo + Frage zu Schwangerschaft und Schicksalsschlag in der Familie

Thema: Ich sage hallo + Frage zu Schwangerschaft und Schicksalsschlag in der Familie

Hallo liebe Mamis in Spe ;.) ich bin 32, komme aus dem Allgäu und habe am Freitag das erste Mal positiv getestet, seitdem sind die Tests immer stärker geworden und ich habe heute beim Frauenarzt angerufen. Meine ersten Termin habe ich am 30.11., da bin ich dann laut Berechnung in der 6. Woche (5 plus 4). Ich habe bereits ein Kind mit in die Beziehung gebracht, mein Großer wird im Dezember 4. Mein Partner und ich freuen uns sehr auf unser erstes gemeinsames Baby < 3! Nun zu meiner Frage, wir haben gestern Abend erfahren, dass der Bruder meines Partners an Krebs erkrankt ist und dieser auch schon gestreut hat. Nun erfahren wir am Mittwoch, wie ernst es ist. Seiner Mama wollten wir eigentlich heute von der Schwangerschaft erzählen, aber mein Partner tut sich jetzt (nachvollziehbarerweise) schwer damit, in der Situation die frohe Botschaft zu verkünden und tut sich gerade auch schwer, sich richtig über die Schwangerschaft zu freuen. War jemand von euch schon einmal in einer ähnlichen Situation? Wie seid ihr damit umgegangen? Ich weiß übrigens, ja es ist noch sehr früh, aber ich habe die engste Familie dennoch gerne von Anfang mit ihm Boot. Natürlich darf das jeder für sich selbst entscheiden. Viele Grüße!

von Johanna Werner am 16.11.2020, 10:34



Antwort auf Beitrag von Johanna Werner

Hallo und herzlichen Glückwunsch Das ist ja wirklich dann ein doofer Zufall mit dem Zeitpunkt.. schwere Entscheidung. Ich würde vermutlich noch warten bis ich beim FA war und es dann erzählen. Bis heute weiß es noch keiner von uns, obwohl nun Anfang 7. SSW. Mein Mann wollte warten bis ich den Mutterpass habe (heute bekommen). Da mich aber aktuell die Übelkeit stark packt, werde ich es kaum noch geheim halten können. Ich versteh dich da. Wir haben mit den Eltern meines Mannes ein ebenfalls sehr inniges Verhältnis und ich mag sie nicht immer anlûgen wenn sie fragt warum ich beim Arzt war warte doch noch ein bissl ab, bis zum Termin und prüfe dann die Lage. Allerdings ist das von außen betrachtet schwer einzuschätzen. Liebe Grüße

von Lealynn123 am 16.11.2020, 11:02



Antwort auf Beitrag von Johanna Werner

Hallo und erst einmal herzlichen Glückwunsch Das ist eine sehr schwierige Situation im Moment und du hast es ja schon gesagt: Es ist noch sehr früh und es kann noch viel passieren. Dennoch kann ich es verstehen, dass du den engsten Familienkreis informieren möchtest. Ich würde trotzdem erst einmal abwarten, um die Mutter deines Partners nicht zu überfordern. Natürlich kann es auch sein, dass sie sich sofort für euch freut aber es kann eben auch sein, dass sie es nicht tut, weil ihre Gedanken alle bei ihrem Sohn sind. Wie würdest du dich denn damit fühlen, es erst einmal alles sacken zu lassen, bis ihr die Schwangerschaft bestätigt bekommt und du sicher bist? Ich wünsche euch für die nächste Zeit viel Kraft und ich hoffe, ich konnte dir ein wenig helfen.

von GoldeneHimbeere am 16.11.2020, 11:03



Antwort auf Beitrag von Johanna Werner

Vielen Dank für Eure lieben Antworten! Genau wegen der Übelkeit und Müdigkeit haben wir es meinen Eltern schon erzählt, weil mein Partner öfter auf Dienstreise ist und ich die letzten Tage nachmittags immer flach gelegen bin. Da können sie jetzt natürlich super unterstützen und den kleinen Wildfang mal eine Stunde nehmen. Aber ich werde auf keinen Fall Druck machen, letztlich wollte mein Partner es seiner Mama eben gerne erzählen, von sich aus. Gegen das Warten spricht natürlich nichts. Ich hoffe, die Situation mit dem Bruder meines Partners sieht bis dahin dann etwas besser aus, aber falls nicht, können wir es natürlich auch nicht ändern. Es ist auch schwer zu sehen, wie sehr es meinen Partner mitnimmt. Sein Papa ist bereits an Krebs gestorben und die Erinnerungen kommen natürlich alle wieder hoch bei ihm. Gleichzeitig freue ich mich über mein kleines Wunder und ich denke, das ist auch richtig so. Trotzdem kommt man sich dann manchmal etwas "blöd" vor, wenn man aufgrund der Schwangerschaft glücklich ist. Wisst ihr, wie ich meine? Aber es ist ja wirklich was zum freuen, zumal ich es mir schon so lange wünsche und mein Freund lange nicht bereit war. Und ich denke, mein kleines Krümelbaby kann positive Gefühle sehr gut gebrauchen und ich auch. Irgendwie ist es ein Spagat. Und ich muss mir manchmal auch selbst sagen ja, die Lage bezüglich der Krebserkrankung ist ernst und nimmt einen mit. Trotzdem hat meine Schwangerschaft hiermit nichts zu tun und bezüglich des Krümels darf ich so glücklich sein, wie ich es kann und sein möchte. Dass man das dann nicht immer raushängen lässt, ist ein anderes Thema. Man hängt zwischen Mitgefühl/Trauer und unbändiger Freude und Dankbarkeit. Danke jedenfalls für eure tollen Antworten, ich habe bislang nur mitgelesen (damals auch schon bei den November/Dezember Mamis 2016) und man weiß ja doch manchmal nicht, was man so für Antworten auf seine Anfragen bekommt. Aber ich glaube, ich werde jetzt hier mehr mitschreiben :-) Achso und zum Thema Frühschwangerschaft wollte ich noch sagen, dass ich da sehr positiv rangehe. Natürlich ist mir bewusst, dass es ein Risiko gibt. Aber ich versuche mir nur dann Sorgen zu machen, wenn es einen Grund dazu gibt (klappt auch manchmal besser und manchmal schlechter ;-) ) Und ich weiß, hier gibt es einige, die schon traurige Erfahrungen in der Frühschwangerschaft machen mussten. Ich hoffe, ihr fühlt euch durch die Worte nicht irgendwie angegriffen oder "nicht gesehen". Ich hoffe, wir dürfen alle bis zum Ende zusammen in diesem Bus bleiben! < 3

von Johanna Werner am 16.11.2020, 11:47



Antwort auf Beitrag von Johanna Werner

Hallöchen, Selbstverständlich darfst du dich freuen, ich kann verstehen, dass du dich hin und hergerissen fühlst, was deine Freude und die gleichzeitige Trauer angeht. Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich auch hier nach Rat suchen. Letztendlich entscheidet jeder individuell und nicht wie andere es einem befehlen. Ich denke, solange ihr als Partner und Familie zusammen haltet, schafft ihr es durch die schwere Zeit. Im Moment wisst ihr noch nicht wie schwer sie wird, aber wenn alles gut geht, dann habt ihr irgendwann euer gemeinsames Baby. Beste Grüße und viel Kraft!

von GoldeneHimbeere am 16.11.2020, 12:16



Antwort auf Beitrag von Johanna Werner

Hallo, Ich antworte hier einmal aus dem Dezember. Bei meinem ersten Sohn war es so, dass mein Mann und ich damals zu Schwiegermutter gefahren sind. Voller Freude und mit Ultraschallbildern saßen wir also am Tisch, um es zu verkünden, als seine Mutter sich räusperte und uns mitteilte, dass sie Leberkrebs hat. Das war ein totaler Schock. Ich wusste gar nicht wie ich reagieren sollte. Mein Mann hat es ihr dann trotzdem erzählt und sie war total glücklich. Sie hat sich total darüber gefreut, dass es auch gute Nachrichten gibt und ihr erstes Enkelkind auf dem Weg ist. Im Hinblick auf eine etwaige Enttäuschung in den ersten 12. ssw würde ich persönlich wahrscheinlich noch warten. Aber das muss man auch immer nach der Person und Familie richten. Meine Schwiegermutter hatte noch 6 Monate mit ihrem Enkel und hat sich zum Abschied bedankt, dass wir ihr es möglich gemacht haben, ihren ersten Enkel kennen zu lernen. Er hat ihr die letzte Zeit irgendwie erträglich gemacht. Ich würde es deswegen immer wieder erzählen. Man darf allerdings auch nciht gekränkt sein, wenn jemand sich nicht freuen kann. Emotionen sind so schwer zu greifen und jeder geht anders mit den Dingen um. Im Endeffekt muss dein Mann entscheiden, was er seiner Mutter auch emotional auf einmal zutrauen möchte. Ich hoffe meine Erfahrung konnte dir ein bisschen helfen. Es ist eine total schwierige Entscheidung. Und oft haben wir an manchen Dingen die wir sagten oder gemacht haben gezweifelt. Im Rückblick würde ich es aber wieder so machen. Ich wünsche dir alles gute für die weitere Schwangerschaft und den Bruder deines Mannes. Liebe grüsse

von Gurkensorbet am 17.11.2020, 09:27