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Forum April Mamis 2009

Hormonähnliche Chemikalie in Baby-Schnullern

Thema: Hormonähnliche Chemikalie in Baby-Schnullern

In fünf von zehn getesteten Baby-Schnullern wurde eine hohe Menge Bisphenol A nachgewiesen, das in das Hormonsystem eingreift. Global 2000 fordert vom Gesundheitsministerium strenge Grenzwerte. Nach der Präsentation einer breiter angelegten Untersuchung über Bisphenol A (BPA) in Babyprodukten vor rund zwei Wochen hat die Umweltorganisation Global 2000 am Donnerstag in einer Pressekonferenz detailliertere Ergebnisse über die bedenkliche Substanz in zehn Babyschnullern präsentiert. "In fünf der zehn Produkte zeigten sich hohe Mengen an Bisphenol A", erklärte dazu Helmut Burtscher von Global 2000. BPA ist laut Global 2000 ein Stoff, der in das Hormonsystem von Menschen und Tieren eingreift und daher schon in geringsten Dosen schädliche Wirkungen haben kann. Laut Studien könnten derartige Hormonstörungen etwa zu verfrühter Geschlechtsreife bei Mädchen, einer Zunahme von Fettleibigkeit bei Erwachsenen und Jugendlichen, verringerter Fruchtbarkeit bei Männern und zu Krankheiten bis zu Krebs führen, so Burtscher. Kinder seien dabei besonders gefährdet. Höchste Konzentration in Schildteilen BPA ist ein Rohstoff für die Herstellung von Polycarbonat, einem häufig eingesetzten Kunststoff etwa in der Verpackungsindustrie, aber auch für Babyprodukte. Bei den Schnullern wird teilweise der Schild aus Polycarbonat hergestellt und enthält deshalb auch mehr oder weniger Reste von BPA. Dementsprechend fanden sich im Zuge der Untersuchung durch ein unabhängiges, zertifiziertes Labor in den Schildteilen auch die höchsten BPA-Belastungen. Den höchsten Wert wies dabei der Schnuller "Avent S" mit 2284 mg/kg auf. Es folgten "Nuk L" mit 1260 mg/kg und "Dentistar L" mit 1083 mg/kg. Die niedrigsten Belastungen im Schild hatten laut der Studie "Mam S" mit 5,65 mg/kg, "Babysmile L" mit 203,5 mg/kg und "Baby-Nova S" mit 204 mg/kg. Ergebnis "überraschend und erschreckend" Burtscher bezeichnete diese Ergebnisse als "überraschend und auch erschreckend", zumal nicht nur in den Schildteilen - die auch laufend mit dem Speichel der Kinder in Berührung kommen - sondern auch in den eigentlichen Saugern teilweise hohe Werte an BPA nachgewiesen wurden. Auch dabei wies "Avent S" mit 437 mg/kg den höchsten Gehalt an BPA auf. Vergleichsweise hoch waren weiters "Babysmile L" mit 238,5 mg/kg, "Dentistar L" mit 183,4 mg/kg, "Babylove L" mit 116 und "Nuk L" mit 87,7 mg/kg. Mit Ausnahme von "Avent S" sind die am meisten belasteten Sauger aus Latex. Burtscher vermutet, dass das BPA aus dem Schildteil in den Latexsauger gleichsam einwandert. Bei den Silikon-Saugern sollte das eigentlich nicht der Fall sein, "Avent S" sei da die Ausnahme. Ministerium versichert Nachforschungen Die Vertreter der Umweltorganisation forderten eine sofortige Entfernung der besonders belasteten Schnullern aus den Regalen. Weiters sollte das Gesundheitsministerium sowohl national als auch auf EU-Ebene tätig werden, um die Missstände zu beseitigen und entsprechende Höchstwerte zu schaffen. Vertreter des Ministeriums versicherte, dass der Problematik nachgegangen werde. Bevor Maßnahmen gesetzt werden könnten, müsste allerdings Ursachenforschung betrieben werden. Außerdem lasse der Gehalt von Bisphenol A in Babyschnullern keinen Rückschluss zu, ob und wie viel von dieser Substanz beim Lutschen durch Kinder aufgenommen werde. Grüne: "Sofort handeln!" "Sofortigen Handlungsbedarf" ortet die Konsumentensprecherin der Grünen, Birgit Schatz, angesichts einer heute, Donnerstag, von Global 2000 präsentierten Studie über den Nachweis von gesundheitsbedenklichem Bisphenol A (BPA) in Baby-Schnullern. "Diese Produkte müssen sofort vom Markt genommen werden", so die Mandatarin ein einer Aussendung am Donnerstag. "Ich möchte keine irgendwann und irgendwo publizierten Untersuchungsergebnisse des Ministeriums abwarten, denn offenbar werden schon jetzt täglich tausende Babys durch ihre Schnuller geschädigt", so Schatz, die auch weitere Untersuchungen auf dem Markt befindlicher Babyprodukte verlangte. Burtscher kündigte weitere Analysen an, bei denen getestet werden soll, wie viel von der potenziell schädlichen Substanz in Lösung geht und so über den Speichel den Organismus des Säuglings erreicht. In der vorliegenden Analyse wurden nur die absoluten Gehalt der Materialien ermittelt. Firmen wollen eigene Studien Die Firma "Nuk" betonte in einer Aussendung, dass durch ihre Babyschnuller nachweislich keine Gesundheitsgefährdung ausgehe. Der Aussendung beigelegt sind Ergebnisse der deutschen Instituts "SGS Institut Fresenius", wonach die untersuchten Silikon- und Latexsaugteile der "Nuk"-Schnuller kein BPA enthalten. Die Eignung des gewählten Analyseverfahrens des Wiener "Chemcon Technisches Büro für Technische Chemie GmbH" wird angezweifelt. Nuk fordert die Bildung einer Expertenrunde zur Klärung des Sachverhalts. Seitens der Firma "Mam" wird betont, dass man schon seit Jahren auf BPA-freie Ausgangsmaterialien umgestellt habe. Die dennoch vorhandenen Reste in den Saugern - das "Mam"-Produkt hatte laut der Untersuchung den mit Abstand geringsten Gehalt an BPA - könne man sich nicht erklären, hieß es auf Anfrage der APA. Die Firma "dm" ("Babylove") betonte, dass man regelmäßige Prüfungen der Produkte beim Institut Fresenius und beim TÜV Rheinland durchgeführt würden, die "Babylove"-Sauger seien mit dem GS-Zeichen des TÜV ausgestattet. Obwohl Polycarbonat von den zuständigen Behörden als sicher eingestuft würde, würden die Hersteller angesichts der kritischen Sichtweise in der Öffentlichkeit das Material ersetzen. "Ab Oktober/November werden alle anatomischen Beruhigungssauger auf Tritan umgestellt sein; die symmetrischen Beruhigungssauger folgen Anfang 2010", so "dm". "Baby-Nova" betont, dass der Gesamtgehalt von BPA im Material keine Aussagen zulasse, inwieweit die Substanz aus dem Plastik migrieren könne. Analyseergebnisse würden zeigen, dass bei dem von der Firma verwendeten Polycarbonat die Resultate für migrierbares BPA unterhalb der Nachweisgrenze von 0,01 mg/kg lägen. "Baby-Nova" kündigte weitere Untersuchungen an, außerdem werde das Programm der Firma um BPA-freie Artikel mit einer entsprechenden Kennzeichnung erweitert. Die Firma "Schlecker", deren Schnuller "Babysmile" in der Studie erwähnt wird, wies die Vorwürfe von Global 2000 zurück. "Babysmile"-Schnuller würden ausschließlich in Deutschland hergestellt und im Produktionsprozess keinerlei BPA oder BPA-haltiges Material verwendet. Somit sei "eine Beeinträchtigung der Gesundheit von Säuglingen und Kleinkindern durch babysmile-Produkte auszuschließen". Die Analyseverfahren der von Global beauftragten Firma werden angezweifelt.

von tinkabell2875 am 02.11.2009, 21:43



Antwort auf Beitrag von tinkabell2875

ein glück dass meine kleine nicht nuckelt.. aber die große zum einschlafen :( danke für die info

von azenclu am 02.11.2009, 21:59



Antwort auf Beitrag von azenclu

mein schwiepa hat gerade nen beitrag darüber im tv gesehen und ganz aufgeregt angerufen... marie nimmt ausschließlich die von avent... und die sollen die schlechtesten von der bewertung sein was mach ich denn nun? alle wegschmeissen und die von MAM kaufen und hoffen, dass marie die nimmt?

von tinkabell2875 am 02.11.2009, 22:04



Antwort auf Beitrag von tinkabell2875

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von tinkabell2875 am 02.11.2009, 22:05



Antwort auf Beitrag von tinkabell2875

mmm versuch es, vielleicht nimmt sie ihn oder vielleicht (noch besser) kommst du ohne nuckel aus =)

von azenclu am 03.11.2009, 09:23



Antwort auf Beitrag von azenclu

hallo, meine kleine nimmt die silikon-schnullis von dentistar. sind die nun auch belastet oder nur die latex?

von bluemchen05 am 04.11.2009, 09:37



Antwort auf Beitrag von bluemchen05

so, wir haben jezt nen schnuller von mam... aber aus latex... ist das genauso gut wie silikon? hab mich nach der geburt mal belesen, was besser ist, aber nun vergessen, ob es da nun unterschiede gibt und welcher besser ist. könnt ihr mir kurz helfen? lg und danke, tinka (mit schlafdemenz - wie viele andere hier auch )

von tinkabell2875 am 04.11.2009, 10:41