Ich wollte euch gerne mal berichten, wie sich die Situation bei uns zu Hause so entwickelt hat.
Unsere Große (jetzt 23 1/2 Monate alt) hatte am Anfang ja schon Schwierigkeiten mit der neuen Situation klarzukommen und das bedeutete Stress für uns alle.
Inzwischen (Konrad ist nun genau 4 Wochen alt) hat sich alles etwas besser eingespielt. Auf Anraten der Hebamme und anderen Eltern im Freundeskreis geben wir unserer Tochter regelmäßig das Baby auf den Schoß "zum Halten", obwohl das für mich anfangs jedesmal kleine Herzinfarkte bedeutete. Auch mit Hilfe der Erzieherinnen in der Kita (denen ich sehr dankbar bin) weiß die große Schwester nun, was ein Baby bedeutet, wo man es anfassen darf und wo nicht, was es kann und was nicht (eben nicht viel). Wenn man sie nach ihrem kleinen Bruder fragt, sagt sie meist: "Baby macht wäh, wäh, wäh!"
Aber oft ist sie sehr stolz, holt Stillkissen und Spucklappen herbei, macht mich darauf aufmerksam, dass der Kleine auch noch die zweite Seite trinken muss (und zeigt dabei auf meine Brust) und passt auf, dass wir ihn nicht zu Hause, im Auto oder sonstwo vergessen. Total süß!!!
Dafür hab ich jetzt einigermaßen den Bogen raus mit den Stillzeiten, so dass ich es meist hinbekomme, den Kleinen direkt vor dem Abendessen zu stillen (während mein Mann mit der Großen Tisch deckt und kocht). so dass das Abendessen in ruhiger Atmosphäre "zu dritt" stattfindet. Meine Tochter isst wieder ganz normal und schläft sogar oft durch. Sie selbst will seit letzten Wochenende auf die Toilette gehen und wir haben in Abstimmung mit der Kita jetzt langsam mit dem Töpfchentraining begonnen (obwohl ich das extra verschoben hatte, um sie nicht noch zusätzlich zu überfordern).
Das einzige Problem derzeit ist, dass der kleine Mann seinen Rhythmus noch nicht gefunden hat, bzw. nur einen Rhythmus, der nicht zu den anderen Menschen auf dieser Welt passt. Er hat zwei lange Schlafphasen vormittags zwischen 8 und 12 und abends zwischen 6 und 10, dafür ist er nachts meist bis 4 Uhr wach - und ich dann eben auch!
Weil unsere Tochter noch im Schlafzimmer schläft, wollte ich nicht, dass sie nachts so oft geweckt wird (und mein Mann auch nicht, der ist ja sonst bei der Arbeit auch nicht zu gebrauchen) und bin mit Konrad ins Gästezimmer ausgezogen. Da mein Mann 5 Uhr das Haus verlässt, weckt er mich dann und ich ziehe mit dem Kleinen wieder hoch ins Schlafzimmer, damit meine Tochter zwischen 7 und 8 nicht allein aufwacht. Heute hat das nicht ganz gepasst, ich hab sie dann zitternd auf der Treppe angetroffen....
Anhand der Zeiten seht ihr aber, dass ich quasi gar nicht mehr schlafe, manchmal vormittags noch 1-2h, aber im großen und ganzen laufe ich hier rum wie ein Zombie
und versuche irgendwie den Tag zu überstehen. Beim Essen klappt meist Frühstück und Abendessen sehr gut, mittags lebe ich meist von Fertig-Kartoffelsalat, Joghurt und Äpfeln. Inzwischen haben sich doch auch einige Besucher eingeschlichen, hier ein Kaffeetrinken, da ein Frühstück - ich sage viel zu selten "Nein!" und dann bin ich manchmal sogar von den Besuchen der Hebamme genervt, weil ich in der Zeit lieber schlafen würde....
Konrad macht sich so ganz gut, er ist eine kleine Freßsocke, wiegt schon deutlich über 5kg. Meine Hebamme wollte ihn schon auf Diät setzen, aber dann hatte er sich am WE die Erkältung aus der Kita von seiner Schwester aufdrängen lassen und war ziemlich matschig mit leichtem Fieber. Dann hieß es wieder alle 2h Stillen, damit er genug Flüssigkeit bekommt....
Er ist auch seeeeeehr anhänglich, sobald man ihn hinlegt, fängt er an zu meckern, er will quasi 24h Körperkontakt.
Davon abgesehen spielt sich der Alltag langsam ein, ich bin schon recht sicher im 2 Kinder anziehen (meist steh ich dann am Ende noch in Unterwäsche da), ins Auto packen und in die Kita oder Einkaufen fahren. Sogar in der Babytrage hatte ich den Kleinen schon beim Einkauf in der Stadt. Das hatte ich mich bei meiner Tochter nicht so schnell getraut.
Kleiner Tipp an alle Erstmamis: Genießt die Zeit mit eurem Schatz, das früh ausschlafen und Kuscheln! Beim zweiten ist das alles nicht mehr so, da muss man den Tag viel straffer organisieren und ist durch das große Kind sehr gefordert!
von NAG-Hasi am 25.10.2012, 08:52