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Forum Juni Mamis 2022

Bekanntgabe der Schwangerschaft - Licht und Schatten

Thema: Bekanntgabe der Schwangerschaft - Licht und Schatten

Hallo ihr Lieben, Ich habe heute auf Arbeit das Geheimnis gelüftet und die Kollegen über den anstehenden Nachwuchs informiert. Jetzt wissen es sowohl komplette Familie, Freundeskreis und die Arbeit. Und ich bin so froh, dass dieses Versteckspiel endlich ein Ende hat, und man nicht mehr jeden Satz vorher dreimal überdenken muss, den man sagen will. Geht es euch auch so? Trotz der vielen positiven Feedbacks gibt es von Seiten der Familie auch negative Reaktionen, die ich so nicht erwartet hätte und die ich seitdem mit mir trage. Ich weiß, jeder darf seine Meinung haben, und sie in gewisser Weise auch äußern. Irgendwie vermisse ich unter den Umständen der Schwangerschaft aber einfach die Freude über das neue Familienmitglied, und ein gewisses Feingefühl bei der Äußerung der eigenen Meinung. Dazu etwas ehrliches Interesse an einem ("wie geht es dir und dem krümel?"), was doch gerade innerhalb der Familie selbstverständlich sein sollte. Ich steigere mich da momentan ganz schön rein, und weiß selber, dass das nicht gut ist. Was denkt ihr, ist das normal, dass man sich in der ss wünscht, dass sich alle für einen mitfreuen, und nicht versteht, wenn es nicht so ist? Ich bin eigentlich kein Mensch, der gerne im Mittelpunkt steht. Aber irgendwie wünsche ich mir doch, diese besondere Zeit in angemessener Weise mit allen teilen zu können...

von Mendel am 13.12.2021, 08:18



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Ich verstehe dich sehr gut. Bei mir ist es leider ähnlich: Bei uns ist es das 4. Kind und weder beim 3., noch beim 4. jetzt konnte sich meine Mutter oder Großeltern freuen. Das verletzt mich doch sehr. Klar, ich kann deren Sorge verstehen...aber etwas Freude oder eben Feingefühl wäre wirklich schön. Ich bin enttäuscht und traurig und das wird sich auch zu Weihnachten zeigen..ich kann und will meine Gefühle nicht verstecken. Fühle dich gedrückt!! Und ja, es ist normal das man etwas im Mittelpunkt stehen möchte..das man Freude erwartet..für einen selbst ist es ein Wunder und man freut sich so sehr..

von Jemalu1111 am 13.12.2021, 08:35



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Huhu Mir geht es ähnlich. Meinem Vater + Frau werden wir es an Weihnachten mitteilen. Ich habe schon richtige Bauchschmerzen von der Reaktion, sie haben sich bei Nr. zwei schon nicht wirklich gefreut und haben sehr oft ihrer Meinung „zwei Kinder sind genug!“ Kund getan. Wir haben jetzt über ein Jahr überlegt ob wir ein drittes bekommen sollen, einer der Hauptgründe für unser langes Zögern war auch tatsächlich das ich Angst vor den Reaktionen des Umfeldes hatte.. jetzt bin ich mit Zwillingen schwanger, mein Mann und ich freuen uns riesig, aber das Umfeld eher nicht so.. ich bin da auch echt eingeschnappt und traurig, es geht hier immerhin um UNSEREN Nachwuchs! Das größte Glück auf Erden, etwas, was nicht jedem vergönnt ist. Ich finde da sollte man sich schon mitfreuen für andere und da darf man dann auch traurig/enttäuscht oder sogar wütend sein wenn blöde Sprüche kommen oder man zu spüren bekommen das es dem anderen nicht passt PS: im Endeffekt muss jeder sein Leben so leben wie er es möchte. Wenn jemand viele Kinder möchte soll er das machen, wenn jemand keine Kinder möchte ebenso. Da hat niemand was reinzuquatschen oder seine Missgunst zu zeigen

von Minimimmi am 13.12.2021, 09:03



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Mit tut das sehr leid für euch. Allerdings würde ich mich absolut nicht abhängig machen von anderen. Wenn ich jemandenm viel bedeute, kann ich mir gar nicht vorstellen, dass derjenige sich nicht freut/sich nicht für mich interessiert. Dann stimmt da ja grundsätzlich etwas in der Bezeichnung ist. Anders ist es bspw. bei Frauen, die ihre eigenen Probleme mit dem Thema Kinderwunsch haben (unerfüllterKiwu, FG). Da kann ich es auch nachvollziehen, wenn es schwierig ist, sich richtig mitzufreuen. Auf jeden Fall solltet ihr eure Freude auf keinen Fall mindern lassen. Übrigens finde ich es toll, wenn Menschen heute noch vier Kinder kriegen. Das zeigt doch, dass ihr viel zu geben habt. Ich habe meine Freundin auch ermuntert, noch ein drittes Kind zu bekommen, weil sie so eine tolle Mutter ist und jedes Kind glücklich sein kann, bei ihr aufzuwachsen.

von JennBurn am 13.12.2021, 10:33



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Das ist der Grund warum ich es meiner Familie diesesmal nicht sagen werde .Irgendwann werden sie es schon merken. Ich bin immer noch entsetzt über die Reaktionen von letzten Mal gerade als raus kam das dass Kind nicht gesund ist und nicht klar war wohin die Reise geht. Auch ihre Reaktion auf meine Trauer war völlig daneben. Ich habe von wildfremden Menschen teilweise mehr Mitgefühl und Verständnis bekommen als von der eigenen Familie. Und als wir gesagt haben wir versuchen es trotzdem noch mal waren die Reaktionen sehr heftig und total daneben. Doch wir haben unsere Entscheidung getroffen und freuen uns. Mittlerweile nach knapp 2 Jahren seit der stillen Geburt glaubt wahrscheinlich keiner mehr daran bzw denken wir hätten aufgegeben. Ich bin gespannt was sie sagen wenn sie es merken und auf die empörte Sprüche freu ich mich schon. Denn dann werd ich klar sagen warum sie es nicht vorher erfahren haben. Mir geht das nämlich auch so richtig auf den keks das andere selbst wenn es Familie ist glauben das sie da was zu melden hätten. Das wichtigste ist doch das ihr euch freut und alle anderen können dur ega sein. LG nita

von nita83 am 13.12.2021, 11:49



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Kenne ich nur zu gut. Wir waren das 2.Paar in der Familie meines Mannes, die Kinder bekommen haben. Seine größere Schwester hat schon 3 Kinder. Und ich wurde bis zur Geburt unseres ersten Kindes nicht ein einziges Mal gefragt, wie es mir oder meinem Baby geht. Es war als wäre ich plötzlich wie ausgegrenzt. Meiene Schwägerin war seit dem sogar richtig abweisend. Lag daran, dass sie immer noch ein 4. wollte und es nicht mehr klappte. Anfangs hat mich das sehr traurig gemacht. Ws fühlte sich an, als wäre unser Baby überhaupt nicht Willkommen. Die Geburt war nachher auch nicht schön. Nach zwei Tagen endete es in einem Notkaiserschnitt. Alle anderen in dee Familie meines Mannes haben "mal eben so" 3-4 Kinder spontan geboren. Und mir ging es einfach nur total beschissen. Ich konnte mich nur mühsam um mein Baby kümmern, hatte starke Schmerzen und hab 2 Wochen lang Schmerztablette nehmen müssen. Psychisch war ich Wrack. Als ich nach der Geburt im KH auf der Bank saß wie ein Häufchen Elend kam meine Schwiegermutter lachend auf mich zu, nahm das Kind, drehte sich zu mir und meinte, "hahaha, ich hatte auch nen Schnitt" ich weiß nicht, ob ihnen das alles klar war; dass ich keinen Damenschnitt hatte, sondern lt. Leitender Hebamme mein Leben und das des Kindes gerettet werden musste. Als ich dann zuhause war und mich versuchte zu erholen, hörte ich meinen Schwiegervater an der Haustür zu meinem Mann sagen "Wieso liegt die im Bett!? Die hat doch nur ein Kind gekriegt." Ein Hammer und Respektlosigkeiten jagten die nächsten. Wohlgemerkt "konnte" meine Schwägerin seit Bekanntgabe ihrer 3. SS in der 12. SSW nicht mal mehr ihre Kaffeetasse in die Küche bringen. Wie ein Freifahrtschein, weil sie schwanger war. Beim 2. Kind war es dann schon etwas besser. Etwas Hilfe und Unterstützung zum Ende hin. Meine Schwägerin wieder total abweisend. Kannte ich ja aber schon. Zu meiner Kleinen jetzt ist sie aber eine tolle Tante. Vom 3. Kind haben wir noch nichts erzählt. Mal gucken, ob wir Weihnachten die Bombe platzen lassen.

von Cuci am 13.12.2021, 14:51