Dezember Mamis

Forum Dezember Mamis 2017

Angst

Thema: Angst

Ich weiß nicht woher das kommt, aber ich hab plötzlich richtig Angst vor einer Sectio! Es liegt keine Indikation vor oder so, aber ich wünsche mir so sehr eine spontane Geburt! Ich hab keine Angst vor der OP selbst, ich möchte nur all das erleben... ich möchte Wehen und Schmerzen, alles was nunmal dazu gehört. Sectio wenn es während der Geburt nicht mehr anders geht, okay... Für mich wäre aber eine Vollnarkose schrecklich... den ersten Augenblick meines Babys auf dieser Welt "verschlafen"? Horror! Oder wenn von vornherein klar wäre, dass eine natürliche Geburt nicht möglich ist (durch Querlage oder was weiß ich)... das will ich nicht! Nicht falsch verstehen, natürlich ist es das aller wichtigste, dass es dem Baby gut geht und wenn dafür ne Sectio gemacht werden muss, dann ist das so... aber ich würde Rotz und Wasser heulen... Wie geht ihr damit um? Wie seht ihr das?

von MomoMondenkind am 23.08.2017, 22:18



Antwort auf Beitrag von MomoMondenkind

Hast Du gerade RTL2 geguckt? Ich bin etwas hin und hergerissen. Beim ersten musste ich eine Sectio machen lassen.Hatte Vor und Nachteile wie ich finde.Konnte aber im Nachhinein gut damit leben. Jetzt beim 2.Kind überlege ich sehr viel.Eigentlich möchte ich auf natürliche Weise entbinden,habe aber Angst vor Komplikationen während der Geburt. Ich habe beschlossen,alles auf mich zukommen zu lassen.Erstmal die Schwangerschaft so gut es geht durchlaufen.Ich denke alles andere wird sich zeigen. Ich glaube,dass es besser ist wenn man vorher weiß ,wenn es ein Kaiserschnitt wird.Als wenn es plötzlich unter der Geburt als Notkaiserschnitt passiert.

von Kinka75 am 23.08.2017, 22:39



Antwort auf Beitrag von MomoMondenkind

Hallo, Ich verstehe Dich gut, keiner will das! Leider passiert es aber einigen Mamas, aus verschiedenen Gründen. Die Geburt meines Sohnes ist nach tagelangen Wehen und über 30 Stunden im Kreisssaal in einem sehr zackigen Kaiserschnitt geendet. Was war genau das Szenario, das ich nicht wollte: erst tagelang Schmerzen, unendliche Erschöpfung, rennende Ärzte, ein gefährdetes Baby, Kinderklinik statt Wochenstation, die KS-Schmerzen hinterher. Da ich schon eine PDA hatte, musste sie nur aufgespritzt werden, ich habe also keine Vollnarkose bekommen, zum Glück. Ich habe wirklich sehr darunter gelitten, habe nach Monaten noch täglich geweint und musste eine geleitete Gruppe besuchen, um das ganze zu verwinden. ABER: Ohne den KS wären mein Sohn und ich entweder nicht mehr am Leben oder er wäre behindert. Ich habe einfach ganz, ganz großes Pech gehabt und mein Kleiner auch. Leider ist es nun mal so, dass man diese Dinge nicht steuern kann. Die wenigsten Mütter möchten eine Sectio, die anderen trifft es nun mal, und das was mir und vielen anderen Mamas passiert ist, wollten wir alle nicht. Keiner will hereinstürmende Ärzte und kranke Kinder. Nun ist es aber so, dass es nun mal passiert. Und dann bleibt uns nichts anderes übrig, als das zu akzeptieren und ins Leben zu integrieren. Und es kommen so bald so viele Ergebnisse und Erfahrungen mit dem Kind dazu, dass es irgendwann nicht mehr wichtig ist, dass man keine Bilderbuchgeburt hatte, auch wenn man sich das erste Kennenlernen anders wünscht. Nebenbei: Falls es Dir auch so oder ähnlich ergehen sollte, lass Dir bitte nicht sagen "Hauptsache dem Kind ist es gut". Natürlich ist es wichtig, aber die Gefühle der Mama sind auch wichtig. Man kann froh und dankbar sein für sein Kind und trotzdem um das Geburtserlebnis trauern. Das schließt sich nicht aus. Du kannst leider nichts machen, außer Dir eine Klinik suchen in der Du Dich wohl fühlst und davon ausgehen, dass es schon spontan klappen wird. Es kommt aber wie es eben kommt. Und wenn Du sicher gehen willst, dass Du falls es doch zum KS kommt möglichst gut behandelt wirst, suche Dir Deine Geburtsklinik entsprechend aus. Da gibt es von Haus zu Haus große Unterschiede. In manchen Häusern dürfen die Väter nicht mit in den OP und in andern ja, in manchen müssen die Mütter danach erst zwei Stunden in den allgemeinen Aufwachraum und sehen ihr Baby erst hinterher, in anderen wird schon im OP gebondet.... So oder so wirst Du am Ende Dein kleines Wunder im Arm halten, und wenn eine von uns ein schwieriges Geburtserlebnis haben sollte, dann bauen wir uns gegenseitig auf. Ich drücke Dir und allen hier die Daumen, dass alle unsere Babys genau so auf die Welt kommen, wie wir uns das wünschen!

von LanaMama am 24.08.2017, 00:05



Antwort auf Beitrag von LanaMama

Krass wie du das erzählst und davor hab ich Angst... eben dass ich ewig lange brauche um damit klarzukommen. Die meisten Muttis in meinem Umfeld (Schwestern, Freundinnen) hatten eine Sectio und allgemein müssen da inzwischen 1/3 der Frauen durch! ...wahnsinn. Aber Danke für den Tipp, ich werde mich nun auf jeden Fall erkundigen wie es im KH (das ich mir eigtl schon ausgesucht habe) bei einer Sectio abläuft. Ich hoffe die können mir da auch ein bisschen Mut zusprechen. Bisher waren dort aber alle zufrieden soweit ich weiß... Und ja, ich hab die Baby-Sendungen auf RTL2 geguckt Aber die schau ich mir eigtl jede Woche an und hatte nie ein "Problem" damit mir sowas anzugucken... eher im Gegenteil. Deswegen war ich über meine plötzliche Angst etwas erschrocken.

von MomoMondenkind am 24.08.2017, 02:54



Antwort auf Beitrag von MomoMondenkind

Ja, die Angst ist verständlich, aber was ich noch besser hätte unterstreichen sollen: Es ist kein schönes Erlebnis - aber: man kann das verwinden. Es gibt Hilfe dafür, man muss da nicht alleine durch. Das Umfeld versteht es oft nicht, aber das muss einem einfach egal sein. Du hast ein Recht auf Deine jetzige Angst, Du hast ein Recht traurig zu sein, falls es so kommt. Aber vor allem: Es gibt Wege da raus, und nach einer Zeit ist es einfach nicht mehr schlimm, sonder eine Lebenserfahrung, die man gemacht hat. Mit aller Wahrscheinlichkeit wird es aber gut gehen bei Dir!

von LanaMama am 24.08.2017, 10:47



Antwort auf Beitrag von MomoMondenkind

Das war auch keine Kritik MomoMondenkind! Ich gucke solche Sendungen auch seit ich schwanger bin.Letztens war auch eine ganz tolle Unterwassergeburt dabei. Ich finde aus meiner Sicht sollte man versuchen seine Ängste abzulegen und wirklich alles auf sich zukommen lassen! Ich lese ganz gern in den anderen Foren wie da ausgekugelt wird.Es ist so unterschiedlich und irgendwie nimmt es mir auch einen Teil der Angst.

von Kinka75 am 24.08.2017, 08:51



Antwort auf Beitrag von MomoMondenkind

Ich kann dich sehr gut verstehen. Mir geht es im Moment ähnlich. Ich habe schwangerschaftsbedingt wenig Blutplättchen, mein Blut gerinnt schlechter. Wenn mein Blutplättchenwert unter eine gewisse Schwelle tritt, muss ich zwangsläufig einen Vollnarkosekaiserschnitt machen . Beinflussen kann man den Wert nur ganz kurzfristig mit Cortison (wenn überhaupt). Eine PDA kommt ebenfalls nicht in Frage, da die Gefahr zu gross ist, dass meine Nerven durch die zusätzliche Blutung beschädigt werden. Im Moment versuche ich, mit dem Gedanken klar zu kommen. Vollnarkose finde ich schon ganz schön heftig - aber ändern kann ich nichts daran ohne mich oder das Baby zu gefährden. Ich versuche nun so gut wie möglich mich darauf vorzubereiten. Ich hatte bei meiner letzten Geburt dasselbe Problem. Glücklicherweise sank die Zahl der Blutplättchen nicht unter den Schwellenwert und ich konnte natürlich gebären (zwar ohne PDA dafür mit PCA ("Happybutton"). . Hoffen wir, das klappt auch dieses Mal.

von alsil am 24.08.2017, 10:25



Antwort auf Beitrag von MomoMondenkind

Habe gerade deinen Beitrag gelesen und möchte dich etwas beruhigen! Ich hatte im Februar eine sectio, ich wusste vorher dass es eine wird und es war trotzdem ein wunderschönes geburtserlebnis. Die Ärzte und Krankenschwestern waren entspannt, es war richtig lustige Stimmung im OP Saal, ich durfte mein Baby dann gleich sehen und streicheln und mein Mann hat die erste Zeit, als ich genäht wurde, total genossen und schwärmt immer noch davon wie schön es war die erste halbe stunde so eng und vertraut mit seinem Sohn genießen zu können! Bin ausserdem am selben Tag noch aufgestanden und im Zimmer auf und ab gewandert. Würde es, wenn beim zweiten Kind irgendwann wieder eine sectio nötig sein sollte, sofort wieder machen und mich nicht fertig machen weil ich das sogenannte echte geburtserlebnis versäumt habe. Eine Geburt ist eine Geburt und solange es allen gut geht, kann eine sectio genauso toll sein wie der natürliche Weg. :-)

von niemand91 am 24.08.2017, 13:03



Antwort auf Beitrag von MomoMondenkind

Hallo MomoMondenkind, ich kann dich gut verstehen. Je näher der Dezember rückt, desto mehr macht man sich auch Gedanken über die Geburt. Zumal sie selten so ist, wie man sie plant. Also geht planen schonmal nicht. Vor einer Vollnarkose hätte ich auch das Grauen, aber nicht vor der Narkose an sich, sondern, wie du schreibst, die Geburt zu verpassen. Sozusagen "nicht dabei" zu sein. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass es so kommt ist wirklich sehr gering. Wenn du sowieso schon eine PDA hast und die vaginale Geburt aus irgendeinem Grund nicht funktionieren sollte und das erst dann festgestellt wird, wird eher selten eine Vollnarkose verpasst, sondern nachgespritzt, wenn es dann zur Sectio kommen sollte. Ich habe viel nachgelesen und mir sogar eine Sectio angeschaut (nicht für jeden zu empfehlen, aber mir geht es besser, wenn ich weiß, was dort genau passiert) weil ich schon von Anfang an wusste, dass ich nicht drumherum kommen werde. Und ja, vielleicht hilft das, wenn man von vornherein weiß, dass es eine Sectio wird, anstatt dass man von einer vaginalen Geburt ausgeht und es dann doch nichts wird. Aber in jedem Fall gilt: Nicht verrückt machen! Ängste können so viel beeinflussen. Mir hilft es, mich eingehend zu informieren und auch dort die Verantwortung nicht abzugeben. Lies dich doch mal ein und achte vor allem darauf, dass die Klinik (wenn es denn eine Klinik werden soll) in der du entbindest, Babyfreundlich ist. Das macht viel aus.

von M. B. am 24.08.2017, 13:51



Antwort auf Beitrag von M. B.

Hi, ich hatte mit meinen Großen damals einen (Not)kaiserschnitt, weil sich bei mir die Leberwerte in Richtung HELPP total verschlechtert hatten. Bei 35+4. Kam damals etwas überraschend (auch wenn wir aufgrund seiner Größe und meiner Nichtgröße eher von einen KS ausgegangen sind). Da meine FA mich Freitags ins KH eingewiesen hatte, hieß es Samstags nachmittags “rufen sie ihren Mann an, wir holen jetzt das Kind“. Der erste Moment war natürlich etwas krass, danach war es prima. Mein Mann war dabei nachdem die PDA gelegt wurde, ich hab unseren Sohn sofort gesehen und als ich danach im Kreissaal versorgt wurde, lag er bei meinem Mann auf der nackten Brust zum Kennenlernen. Und von diesem Moment der Nähe spricht er heute noch mit Tränen in den Augen. Jetzt beim zweiten rechnen wir wieder mit einen (geplanten, hoffentlich) KS und finden es nicht so schlimm, da wir beim ersten Mal so eine schöne Geburt hatten. LG Tine

von Christine35 am 24.08.2017, 17:16



Antwort auf Beitrag von M. B.

Danke für die vielen Antworten und Berichte! Eigentlich bin ich auch überhaupt kein ängstlicher Mensch, nach dem Motto "es kommt wie es kommt"... aber die Hormone... Habe auch mit meiner Mutter darüber gesprochen, die arbeitet in meiner Wunschklinik und sie meinte ich werde das schon meistern. Muss ich wohl... Aber ich hab mich auch schon wieder beruhigt.

von MomoMondenkind am 24.08.2017, 18:01



Antwort auf Beitrag von MomoMondenkind

Ohje... Ich versuch mir da keinen Kopf zu machen und nix zu planen. Mir auch nix vorzustellen wie es laufen sollte. Je mehr man sich (vor allem) bei einer Geburt erwünscht, desto mehr und größer kann man enttäuscht werden. Komplikationen gehören dazu. Nur in wenigen fällen kann man da über eine traumgeburt hören. Ich bin nur froh dass die Medizin so fortgeschritten ist dass nur noch selten die Mutter dabei stirbt und auch dass sehr viele gründe, weshalb das Baby nicht überlebte, auch kein Grund mehr ist weshalb das Baby nicht mehr überlebt. Meine Cousine war 3 tage in starken wehen ehe das Kind kam, ne andere Cousine wäre fast verblutet wegen der nachgeburt weil das nicht ganz raus ging, bei mir war ne notsectio weil mit dem Kind was nicht stimmte und auch zum Glück, denn sie hatte den nabelschnur um den hals gehabt, etc. Pp. Auch bei den meisten muttis gab es irgendwelche komplikationen, die ich kenn. Wenn man sich das alles mal vor Augen hält, anstatt die traumberichte der wenigen Mütter, die das Glück haben innerhalb 10 stunden wehen ihr Kind im arm zu halten ohne dass was passiert ist und hinterher ganz einfach die nachgeburt raus kam (diese sind wahre glückspilze), dann ist man mental eher darauf vorbereitet dass es eben nur sehr viel,Glück braucht sowas erleben zu dürfen und die Enttäuschung, dass es nicht so lief ist nicht so traumatisierend und man ist umso glücklicher n gesundes kind im arm halten zu dürfen ;) Was ich persönlich aber eher traumatisierend fand war die Behandlung und wenige Hilfe nach der Geburt, die ich von meiner Station erfuhr. Da ich zudem ziemlich unter Babyblues litt und lange daran zu knabbern hatte. Ich hab ziemliche Angst dass das wieder passiert. Aber zum Glück weiß ich jetzt Bescheid, auch meine ärztin und Hebamme und mann und ich kann mich ja an denen wenden wenn was ist. Was also mir geholfen hat war das informieren wie so eine Geburt abläuft, was alles passieren kann und das nur wenige eine komplikationslose Geburt erleben dürfen. Dadurch schraubte ich dann auch meine Erwartungen daran sehr runter und wünschte mir nur dass ich und mein Kind gesund die Klinik verlassen können. Und mehr erhoffe ich mir in dieser Schwangerschaft auch nicht. Einfach nur dass ich am ende mit meinem kleinen die Klinik heil verlassen können. Ich erwarte auch nicht mehr dass ich mich auf die Pflegekräfte verlassen kann. Und ich werde auch diesmal so früh wie möglich von da gehen. Ich wurde ja trotz Kaiserschnitt mit 3 tagen entlassen. Mir hat das so gut getan wieder zu Hause zu sein. Erst da konnte ich auch anfangen zu regenerieren ;)

von Asia. am 25.08.2017, 08:35



Antwort auf Beitrag von MomoMondenkind

Habe beides erlebt. Erstes Kind Sectio. Zweites und drittes Kind vaginale Geburt. Beides hat seine Vor- und Nachteile und ich verstehe nicht ganz, warum für viele die Spontangeburt so unheimlich wichtig ist ich glaube, da wird zu viel Wind darum gemacht, dass die natürliche Geburt das allerbeste für Mutter und Kind sein soll. Das Kaiserschnittkinder kränklicher sein sollen kann ich z. B.auch überhaupt nicht bestätigen. Mein sectio-Kind wird 7 und war noch nie richtig krank. Noch nie richtig Fieber oder irgendwas. Der Mittlere (Spontangeburt) hatte als Baby häufig Magen-Darm, ist aber auch ansonsten nie krank. Die Kleine (auch Spontangeburt) war von den dreien am häufigsten krank. Wir hatten immer wieder mit Ohrenentzündungen zu kämpfen. Und die Geburt selber? Der Kaiserschnitt war halt nicht so schmerzhaft. Bei den Spontangeburten kann ich nur sagen: ja, es tut weh. Ist aber gleich vergessen, wenn es vorbei ist. Aber die Geburt selbst ist nichts, was unbedingt Erlebnischarakter hätte. Man muss halt durch. Auf die eine oder andere Weise. Lass dir da nicht einreden, dass das eine so viel toller wäre und ein großartiges Erlebnis, das dich aufgrund der unglaublichen Emotion flasht. Ich weiss nicht, wieso so viel darüber geredet wird. Man ist halt froh, wenn das Kind da ist und der Schmerz, der über Stunden immer heftiger geworden ist, vorbei. Und ja. Man ist nach der Tortur auch stolz auf sich. Zu Recht. Aber eigentlich war das für mich immer Nebensache. Die kleine Hauptsache, weshalb man das alles macht, war viel wichtiger, als das Drumrum. LG und alles Gute!

von UnserWunschkind2014 am 27.08.2017, 06:28