(ich hoffe, ich darf das noch hier einstellen....) Meine kleine Mini, Nur zwei Monate haben wir zusammen verbracht, ein bisschen mehr, wenn man die Tage zählt, als wir noch nicht von dir wussten, ich es nur geahnt habe, dass du da bist. Etwas weniger, wenn wir die Wochen abziehen, in denen du meinen Körper schon verlassen hattest und ich dachte, dich immer noch bei mir zu haben. Eine so kurze Zeit und dennoch fehlst du mir so unendlich… Ich habe es vom ersten Moment an geahnt, dass es „geklappt“ hatte, doch mich nicht getraut, es wirklich zu glauben. Es schien so unwahrscheinlich und doch sprach Tag für Tag mehr dafür, bis wir endlich den Test in der Hand hielten, der klar und binnen Sekunden sagte, Du bist da. Ich war überrumpelt, habe mich gefragt, ob ich das alles schaffe und doch hab ich mich so sehr auf dich gefreut. Eine Woche später habe ich deinen ersten Strampelanzug gekauft, den du anziehen solltest, wenn es aus dem Geburtshaus nach Hause ging. Wir haben uns die Geburtshäuser angesehen, ausgewählt, wie und wo du zur Welt kommen solltest, über Vornamen gegrübelt, Schwangerschaftskurse ausgesucht und dein Kinderzimmer vorbereitet… Jetzt nehme ich deine winzigen Kleider an deiner Stelle in die Arme, meine alten Stofftiere, die ich herausgesucht habe, damit du damit spielen und mit ihnen einschlafen würdest. Und Tränen strömen über mein Gesicht, immer wieder… Meine Kleine, es tut so weh. Irgendwo in mir sagt eine Stimme (deine Stimme?), dass du mir deinen kleinen Bruder oder deine kleine Schwester schicken wirst, wenn die Zeit gekommen ist und er oder sie „deine“ Sachen bekommen wird. Aber es wird nicht dasselbe sein, er oder sie werden dich nie ersetzen. Ich werde dich immer im Herzen tragen und du wirst immer ein Teil von mir bleiben. Ich weiss nicht einmal, ob du wirklich mein kleines Mädchen geworden wärst – oder vielleicht doch ein kleiner Junge -, nur mein Gefühl…. Mein dummes Gefühl, das mir auch sagte, ein Pränataltest sei nicht nötig, weil es dir gut geht, ich müsse dich nur beschützen. Doch das konnte ich nicht… Ich war so optimistisch, so glücklich mit dir (auch wenn es nicht immer einfach war, den eigenen Körper mit jemandem zu teilen und auf so viele Dinge acht zu geben), und war mir sicher, alles würde gut gehen. Du und ich, wir würden es schon gemeinsam hinkriegen. Dabei warst du wohl schon gar nicht mehr da, als ich mir unsere gemeinsame Zukunft ausgemalt habe, den Moment herbeigesehnt, wo ich dich in den Armen halten würde, mir vorgestellt, wie du in ein paar Jahren zum ersten Mal lachend auf dem Pferderücken sitzen würdest… All das hab ich dir erzählt, dich wohlbehalten in meinem Bauch glaubend. Dabei warst du schon längst zu meinem Sternchen geworden – von mir und meinem Körper völlig unbemerkt…. Meine Mini, ich konnte dich nicht beschützen, aber ich wünsche mir so sehr, dass es dir dort gutgeht, wo du jetzt bist, pass auf dich auf, auch wenn ich mehr den Eindruck habe, dass jetzt du auf mich aufpasst… Morgen pflanzen dein Papa und ich eine Rose für dich im Garten, damit du nicht nur für immer einen Platz in unseren Herzen, sondern auch in deinem Zuhause hast… In Liebe, Deine Mama
von Titounet am 10.05.2018, 15:00