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Forum Februar Mamis 2021

37+4 äußere Wendung wegen BEL

Thema: 37+4 äußere Wendung wegen BEL

Hallo zusammen, möchte euch gerne meine Erfahrung zur äußeren Wendung teilen. Das Baby lag bis gestern in BEL/schräge BEL und wollte von alleine nicht in SL. Trotz diverser Übungen und viel gutem Zureden, blieb es in dieser wohl gemütlichen Position. Für eine Steißgeburt lag das Kind ungünstig, daher die Überlegung einer Wendung. Da ich gerne eine spontane Geburt bevorzuge, da eben natürlich, ließ ich mich beraten bzgl. äußerer Wendung. Zwar bin ich vorgemerkt für einen Kaiserschnitt, aber den möchte ich umgehen, da ich eine knapp 2-jährige Tochter habe und mir eine ambulante Geburt wünsche, um schnellstmöglich zu Hause zu sein. Aufgrund Corona sind derzeit nämlich auf der Wochenstation keine Besucher erlaubt, nicht von Mann, schon gar nicht vom Kind. Wir haben hier eine Spezialklinik, die Wendungen und Geburt in Steißlage durchführt. Nach dem Gespräch/ der Beratung und Vorsorgeuntersuchung in dieser Klinik, bekam ich sofort einen Termin für gestern zur Wendung. Ich durfte vorher gut frühstücken, jedoch aufgrund Nervosität fast unmöglich. Also essen und trinken mitgenommen, ebenso die Kliniktasche, falls Kaiserschnitt notwendig werden sollte. Zuerst wurde ein CTG gemacht für ca. 30 Minuten, dann musste ich zur Toilette, Blase entleeren. Danach wurde die Braunüle gesetzt für einen evtl. notwendigen Wehenhemmer und / oder Kaiserschnitt. Der Arzt machte einen kurzen Ultraschall, um die Lage des Kindes zu überprüfen. Der Wehenhemmer wurde gespritzt, da der Bauch immer hart wurde bei Berührung. Mir wurde kurz etwas mulmig, aber die Atmung in den Bauch hinein hat geholfen. Nach etwa 1 Minute ging es dann los. Ich machte 2 tiefe Atemzüge in den Bauch, der Arzt fing an zu drücken und greifen. Einmal musste ich kurz nach Luft schnappen, da es dolle drückte. Die Hebamme tätschelte mir die Hand und unterhielt sich mit mir. Gefühlte 10 Sekunden später sagte der Arzt, so das war's. Das Köpfchen liegt unten. Er hielt es noch eine Zeitlang fest, damit das Kind nicht zurück rutscht. Ich war baff, irritiert und wirklich perplex, dass es das schon gewesen sein soll. Nochmal kurz Ultraschall, der die SL bestätigte und dann kam ich für 1 Stunde ans CTG zur Kontrolle. In dieser Stunde habe ich dann gegessen und getrunken und mein Kreislauf war sofort wieder in Ordnung. Nach dem CTG, das unauffällig war, musste ich erst nochmal zur Toilette um zu schauen, ob es zu einer Blutung kam, dann ging es weiter zum abschließenden Ultraschall. Hier wurde die Blutversorgung und nochmal die Lage des Babys überprüft. Auch hier keine Auffälligkeiten, nachdem ich mich dann noch gleich für die Geburt angemeldet hatte, durfte ich gehen, Insgesamt hat das Prozedere von der Aufnahme bis zur Entlassung etwa 3,5 Stunden gedauert, die Wendung selbst vielleicht 1 Minute. Der Arzt kam rein und ging gleich wieder. Er meinte, das Baby war sehr kooperativ, das hat es ihm leicht gemacht. Er hat über 40 Jahre Erfahrung, nicht jede Wendung ginge so schnell. Es war eine gute, sehr positive Erfahrung und ich bin froh, diese Möglichkeit in Anspruch habe nehmen können. Heute muss ich nochmal zur Nachkontrolle in die Klinik. Mir geht es gut, das Baby ist normal aktiv. Somit freuen wir uns nun auf unser zweites Wunder, das Anfang Februar zur Welt kommen soll. Ab heute sind wir nun in der Bereitschaftsstellung, da es jederzeit losgehen kann. Das CTG hat schon Wehen aufgezeichnet, manche spürte ich auch schon. Wenn die Möglichkeit besteht, würde ich den Versuch der Wendung in Betracht ziehen und kann nur dazu raten, es zumindest zu versuchen. Nicht immer klappt es, aber wenn man eine gute Klinik hat, ist es das wert. Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen Mut machen.

von Sonse123 am 20.01.2021, 04:02



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Schön, dass es bei dir so gut geklappt hat. Das freut mich sehr. Bei Frauen, die schonmal geboren haben, soll es ja auch sehr viel erfolgreicher sein, als bei Erstgebärenden... Ich bin soooo froh, dass unser Kleiner sich gedreht hat von alleine und jetzt gut im Becken liegt... Bei mir wäre die Drehung nämlich in einem anderen Krankenhaus gewesen, und dann hätte ich ja auch da den NotKaiserschnitt mitmachen müssen - das waren mir zu viele Sachen die ich nicht wollte, sodass mein Mann und ich uns schon dagegen entschieden hatten. (Bin ja auch erstgebärend). Aber der kleine hat es uns ja leicht gemacht!

von Nickit92 am 20.01.2021, 06:08



Antwort auf Beitrag von Sonse123

Guten Morgen Sonse, Du sprichst mir gerade soooo viel Angst ab! Die Voraussetzungen sind bei mir die gleichen, ambulante Geburt angestrebt, wegen dem Großen. Aber bisher liegt der Kleine in BEL, Gyn sagte, stellen Sie sich auf einen Kaiserschnitt ein. Da mein Kleiner ziemlich groß sein soll, meinte er, wird es schwierig mit einer Wendung. Wie groß wird dein Baby denn geschätzt, wenn ich fragen darf? Gestern war ich bei meiner Heilpraktikerin, die nochmal ein paar Nadeln gesetzt hat. Unter anderem die am kleinen Zeh, sodass vermehrt “Kontraktionen” auftreten und das Kind so animiert werden soll sich zu drehen. Heute sieht mein Bauch tatsächlich anders aus und fühlt sich auch anders an. Es besteht eine 50:50 Chance, sagte sie. Morgen bin ich zum Geburtsplanungsgespräch in der Klinik und dann wird geschaut, was wir machen. Vielen Dank für deinen positiven Bericht!

von -Winterkind- am 20.01.2021, 07:32



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Das Kind wird auf 2900g geschätzt, aber war bei meiner Tochter genauso, sie kam dann doch mit guten 3500g und 54 cm zur Welt. Das Fruchtwasser war laut Untersuchung gestern am absolut unteren Limit, darum wurde der Termin schnell gemacht. Ich würde einzig und allein auf den Arzt vertrauen, der die Wendung durchführt. Lt Gynäkologin hätte ich sonst diese Woche einen Kaiserschnitt Termin steht schon, den kann ich heute absagen, da das CTG unauffällig ist, Köpfchen liegt unten. Am Freitag habe ich auch nochmal Kontrolle bei der Gyn. Ich würde die Wendung versuchen, wenn es ein guter Arzt ist, der Erfahrung hat. Es tut nicht weh, es drückt halt. Aber als Schmerz würde ich das nicht bezeichnen. Es wird leider viel zu schnell zum Kaiserschnitt geraten. Gibt fürs Krankenhaus mehr Geld . Aber auch eine Geburt in BEL ist nicht unmöglich, Kaiserschnitt ist halt einfacher, lohnt sich mehr. Die Frauen werden verunsichert, anstatt beraten und alle Möglichkeiten aufgezeigt bekommen. Ich drücke ganz dolle die Daumen, dass alles gut geht und eine Wendung in Frage kommen kann.. Bitte berichte doch danach... LG

von Sonse123 am 20.01.2021, 09:58



Antwort auf Beitrag von Sonse123

Also diese Erfahrung kann ich bei meinem Krankenhaus leider nicht teilen. Ich musste für meinen Kaiserschnitt wegen BEL bei meinem ersten Kind richtig kämpfen. Ich wurde quasi gedrängt, eine äußere Wendung zu machen oder eben trotzdem normal zu entbinden. Einzig meine Frauenärztin stand vollkommen hinter mir. Sie war genauso wie ich der Meinung, dass alles einen Grund hat (mein Sohn lag auch zwischendurch nie anders). Und im Nachhinein war es auch die richtige Entscheidung, denn die Nabelschnur war angewachsen und mein Sohn konnte sich gar nicht drehen. Auch die Ärztin, die operiert hat, hatte gesagt, dass die anderen Optionen richtig schief hätten gehen können. Ich will damit auch gar keine Angst verbreiten, nur sagen, dass man am besten auf sein Bauchgefühl hören soll und, egal in welche Richtung, man auch dafür kämpfen soll. Ich freue mich, dass es bei dir geklappt hat und dass es so die richtige Entscheidung für euch war. Allen anderen wünsche ich auch viel Erfolg und dass es so wird, wie es am besten für Mutter und Kind ist. LG

von MiMaLu am 20.01.2021, 12:50



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Ausnahmen gibt es immer. Ein sehr erfahrener Arzt kann aber solch eine Anomalie feststellen und rät dann von einer Wendung ab. Ich freue mich, dass deine Entscheidung richtig war und du diesen Weg gehen konntest. Alles gute!

von Sonse123 am 21.01.2021, 03:05



Antwort auf Beitrag von Sonse123

Guten Morgen, vielen Dank für dein Bericht. Ich freue mich, dass es so toll bei dir geklappt hat. Ich habe nächste Woche einen Termin in der Klinik um eine äußere Wendung zu besprechen falls sich die kleine bis dahin nicht von alleine dreht. Deine Erfahrung macht mir sehr große Hoffnung, dass alles gut laufen wird und ich eine spontane Geburt erleben darf. Ich wünsche dir eine schöne Restschwangerschaft und eine schöne Geburt.

von Olya am 20.01.2021, 09:42



Antwort auf Beitrag von Olya

Ich drücke ganz fest die Daumen, dass alles gut klappt.. Mein Arzt meinte zudem, dass eine Wendung auch bei erstgebärende Müttern gut möglich ist. Es kommt immer darauf an, wie Mutter und Kind zusammen mit dem Arzt kooperieren. Natürlich müssen die Voraussetzungen gegeben sein, und die seien es meistens. Die Erfolgsquote in dieser Klinik liegt bei 80%. Machen fast täglich Wendungen und ich bin froh, dass es diese Möglichkeit gibt. Ausnahmen gibt es immer, bei denen es nicht klappt. Ich würde mir wünschen, dass mehr Gyn diese Alternative als Chance sehen, anstatt zum Kaiserschnitt zu beraten. Auch Geburten in BEL sollten mehr gefördert werden. Das Wissen geht verloren, unsere Körper sind so wunderbar, vollbringen wahre Wunder, man sollte die Frauen in der natürlichen Geburt besser unterstützen.

von Sonse123 am 20.01.2021, 10:08



Antwort auf Beitrag von Sonse123

Ich sehe das genauso. Natürlich bringt eine äußere Wendung oder eine Steißgeburt gewisse Risiken mit sich, tun aber Kaiserschnitt und Schädelgeburt auch. Wenn die Ärzte und Hebammen wissen wie es geht ist es wie eine "normale" Geburt auch. Für mich ist der Kaiserschnitt die letzte Option, ist aber auch nur meine persönliche Einstellung. Für viele ist ein KS die einzige Option was meiner Meinung nach der mangelnden Aufklärung geschuldet ist und der Verharmlosung des Eingriffs.

von Olya am 20.01.2021, 14:38



Antwort auf Beitrag von Olya

Ich kenne einige Frauen, die tatsächlich einen Kaiserschnitt bevorzugen. Aus verschiedenen Gründen. Angst vor Geburtsschmerzen, Angst vor Komplikationen, Bestimmung des Geburtstags usw. Es gibt Fälle, ja da ist ein Kaiserschnitt notwendig, das möchte ich auch gar nicht beurteilen. Mir geht es lediglich darum, dass der Eingriff in Form von Kaiserschnitt zu häufig stattfindet, obwohl medizinisch nicht notwendig. Auch bei den Gyn wird zu vorschnell zur OP geraten. Wenn ich bedenke, ich hätte jetzt schon mein Baby im Arm Es braucht noch Zeit im Bauch, solange es dem Krümel gutgeht, soll es bleiben, bis es soweit ist. Manchmal denke ich, es wird Angst geschürt auf Kosten der Mutter, nur um die Betten in den KH zu füllen. Unser Gesundheitswesen ist in Schieflage geraten. Alles was normal ist, wird als abnormal abgetan. Die Geburt, das stillen, das Familienbett usw. Das macht mich traurig.

von Sonse123 am 21.01.2021, 03:02