Frage: Wintersport während Stillzeit?

Hallo, es ist zwar eine untypische Frage vielleicht, mich würde aber interessieren, ob Wintersportarten wie Snowboard- oder Skifahren die Milchproduktion in irgendeiner Weise beeinflussen. Soweit ich bisher gelesen habe, soll man ja auch nicht zu früh mit dem Joggen wieder anfangen, weil sich dann die Milchprodoktion reduziert? Ende Oktober/Anfang November wird unser Kind zur Welt kommen und ich habe eigentlich vor, wenn alles klappt, wenigstens 1/2 Jahr zu stillen (wg. Vorbelastung durch Allergien), aber wir überlegen auch, für das kommende Jahr (Ende Februar/ Anfang März) in den Winterurlaub zu fahren. Und da stellt sich mir die Frage, ob ich dann auch mal kleinere Abfahrten machen könnte? Vielen Dank Elli

von El-li am 11.10.2012, 11:02



Antwort auf: Wintersport während Stillzeit?

Liebe Elli, es ist ein Ammenmärchen, dass sich Sport und Stillen nicht vertragen!!! Es werden immer wieder irgendwelche unsinnigen Dinge über Sport und Stillen erzählt (z.B. auch dass die Milch dabei sauer würde), doch das ist alles schlichtweg Unsinn. Fakt ist, dass es nicht nur möglich ist, in der Stillzeit Sport zu betreiben, sondern auch sehr gut für die stillende Frau. Allerdings sollten Sie es mit dem Sport gerade zu Beginn etwas langsam angehen und auf Sportarten, die eine hohe Belastung der Oberarmmuskulatur mit sich bringen, oder bei denen ein hohes Risiko für Stöße gegen die Brust (z.B. Barrenturnen) besteht eher meiden und beim Badminton das Training langsam steigern. Achten Sie beim Sport treiben darauf, dass Sie Ihren Beckenboden nicht übermäßig belasten, der braucht nach einer Schwangerschaft und Geburt etwas besondere Aufmerksamkeit. Ich kenne mehr als eine Leistungssportlerin, die gestillt hat und Stillen und ihren Sport miteinander in Einklang bringen konnte. Entgegen anderslautenden Veröffentlichungen in Zeitschriften, gibt es auch keinen Grund, das Stillen nach sportlicher Betätigung hinauszuschieben. Im Jahr 1992 berichteten die Zeitungen über eine Untersuchung, die sich mit der Zusammensetzung der Muttermilch vor und nach anstrengendem Training befaßte und Vergleiche dazu anstellte, wie die Babys auf die vor dem Training bzw. nach dem Training abgepumpte Milch reagierten (Wallace 1992). Nach dem Training wurde in der Milch eine Erhöhung der Milchsäure festgestellt. Die Babys hätten die Milch nach dem Training weniger gerne angenommen. Die Schlußfolgerungen aus dieser Untersuchung erregten großes Aufsehen: stillende Mütter sollten ihre Babys vor dem Training stillen oder Milch für eine spätere Mahlzeit abpumpen und es vermeiden, unmittelbar im Anschluß an das Training zu stillen, eventuell sogar etwa 90 Minuten lang nicht. Diese Schlußfolgerungen sind aus mehreren Gründen zu hinterfragen. Zunächst einmal erhielten die Babys die Vor und Nachtrainings Milch mit einer Tropfpipette, einer neuen, für sie ungewohnten Art der Fütterung. Die Forscher zogen aber nicht in Betracht, dass diese veränderte Fütterungsmethode die Babys in Bezug auf ihre Akzeptanz der Milch beeinflußt haben könnte. Bei der Durchsicht der Literatur zum Thema Stillen und Sport führten Dewey und McCrory (1994) noch weitere Beispiele für die eingeschränkte Aussagekraft dieser Studie an. Die Mütter in dieser Untersuchung trainierten bis an ihre Leistungsgrenze, aber die Empfehlungen der Forscher unterscheiden nicht zwischen moderater und maximaler sportlicher Betätigung. Die Milchsäurewerte sind bei maßvoll trainierenden Müttern wahrscheinlich viel niedriger. Außerdem waren die Unterschiede in der Akzeptanz der Vor bzw. der Nachtrainingsmilch durch die Babys nur gering, auch wenn die Mütter angaben, dass die Babys die Milch nach dem Training weniger akzeptierten. Auf einer Scala von 1 (Schreien) bis 9 (Lachen) erreichte die Einschätzung einen Punktwert von 6,7 für die durchschnittliche Vortrainingsmilch und 4,7 für die durchschnittliche Nachtrainingsmilch. Es kommt noch dazu, dass keine der Mütter davon berichtete, dass ihre Babys bei einer früheren Gelegenheit negativ auf das Stillen nach dem Training reagiert hatte. Nach der Durchsicht verschiedener Studien kamen Dewey und McCrory zu dem Schluß, dass Sport bei stillenden Müttern die kardiovaskuläre Leistungsfähigkeit verbessert und sportliche Betätigung während der Stillzeit bei den meisten Frauen kein Gefahrenpotential birgt. Auch "ist es in den meisten Fällen unwahrscheinlich, dass sich aus der veränderten Akzeptanz der Muttermilch aufgrund erhöhter Milchsäurewerte nach dem Training Probleme ergeben". LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 11.10.2012



Antwort auf: Wintersport während Stillzeit?

Super, vielen Dank. Na dann kann ich ja bereits auch wieder im Winter anfangen, kleinere Strecken zu laufen!

von El-li am 11.10.2012, 12:31



Antwort auf: Wintersport während Stillzeit?

:-) Biggi

von Biggi Welter am 11.10.2012



Antwort auf: Wintersport während Stillzeit?

Hallo Das joggen soll man nicht machen wg der Brustgrösse.Frau kann zwar joggen gehen, sollte aber einen guten Sport/bh tragen.zudem soll man mit dem joggen erst nach der Rückbildung anfangn, weil der beckenboden durch das joggen, springen und hupfen belastet wird. Fang erst mit Walking an.das gleiche gilt fur den Wintersport.wenn du das extrem betreibst, also mit springen etc würde ich warten, weil der beckenboden belastet wird und zu Inkontinenz fuhren kann. Ansonsten viel Spaß :)))

von Hürem am 12.10.2012, 09:40