Hallo liebe Stillexpertinnen,
bei meinem 8 Wochen alten Sohn besteht wahrscheinlich eine Allergie gegen Kuhmilcheiweis.
Bis auf die ersten Tage im Krankenhaus (zu wenig Milch) habe ich ihn voll gestillt. Nachdem er das erste Mal mit 4 Wochen Blut im Stuhl hatte und das dann immer mehr wurde, wurde nach vielen Arztbesuchen und einer stationären Abklärung im Krankenhaus die voraussichtliche Diagnose gestellt.
Nun soll ich 2 Wochen abpumpen, mich Milchfrei ernähren und mein Sohn bekommt Althéra. Die Diätnahrung zeigt Erfolge und seit 1 1/2 Tagen ist kein Blut mehr in der Windel gewesen.
Jetzt wollte ich nachfragen ob ich schon früher wieder anfangen kann zu stillen bzw. ob irgendetwas den Abbau des Milcheiweiß bei mir beschleunigen kann?
Da das abpumpen mit Streß verbunden ist, der ja hinderlich ist, habe ich Angst in 2 Wochen nicht mehr genügend Milch zu haben.
Was gilt es zudem beim abpumpen zu beachten? Im Krankenhaus haben Sie mir keine genaue Weisung gegeben und im www steht so viel...
Vielen lieben Dank
von
frischeMama
am 07.03.2016, 12:09
Antwort auf:
Wann kann ich wieder stillen bzw. kann man den Abbau(Milcheiweis)beschleunigen?
Liebe frischeMama,
bitte schreiben Sie einen Arzt im Nebenforum an, ich kann und darf keine medizinischen Ratschläge erteilen.
Blut im Stuhl ist ein relativ häufiges Problem. Allerdings muss man sagen, dass auch nicht gestillte Kinder nicht selten Blut im Stuhl haben.
Die Ursache für Blut im Stuhl kann eine eosinophile Colitis sein, die durch bestimmte Nahrungsmittel, die die Mutter zu sich nimmt über die Muttermilch ausgelöst werden kann. In vielen Fällen kann eine deutliche Besserung oder ein vollständiges Verschwinden der Symptome durch eine Diät der Mutter erreicht werden kann.
Sehr oft ist Kuhmilch der Auslöser, es können aber auch andere Nahrungsmittel sein. Die Suche gleicht hier oft einem Detektivspiel.
Es kommt immer wieder einmal vor, dass ein voll gestilltes Kind Blutspuren im Stuhl hat und nicht immer lässt sich eine Erklärung dafür finden. Die Aussage des Kinderarztes deckt sich mit der allgemeinen Meinung, dass es keinen Anlass zum Eingreifen oder gar zum Abstillen gibt, wenn das Kind weiterhin gut gedeiht. Die Umstellung auf künstliche Säuglingsnahrung ist auch keine Garantie, dass es dann nicht zu solchen Blutungen kommt, im Gegenteil solche Blutungen werden bei nicht gestillten Kindern häufiger beobachtet, da Kuhmilch (auf der künstliche Säuglingsnahrung basiert) Fissuren in der Darmwand hervorrufen kann (Woodruff, 1977).
In wie weit Sie jetzt darüber nachdenken sollten, auf Kuhmilch und Kuhmilchprodukte in Ihrer Ernährung zu verzichten, müsste in einer individuellen Beratung, zu der auch eine Ernährungsberaterin hinzugezogen werden sollte, entschieden werden.
Zunächst einmal muss bei einem solchen Verdacht ALLES weggelassen werden, was in irgendeiner Form mit Kuhmilch zu tun hat. Milch, Käse, Sahne, Joghurt, Schokolade ... Es ist dann wichtig die Etiketten von Nahrungsmitteln sorgfältig zu lesen, denn es ist schon sehr erstaunlich wo überall Milcheiweiß drin steckt (z.B. auch oft in Wurst).
Da dies eine enorme Einschränkung des Speiseplanes bedeutet, sollte eine solche Auslassdiät niemals auf eigene Faust und schon gar nicht so einfach über einen längeren Zeitraum gemacht werden, sondern möglichst immer mit einer Ernährungsberaterin abgesprochen werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Nach einiger Zeit kann vorsichtig versucht werden, ob zum Beispiel Butter (die fast kein Milcheiweiß enthält) oder Sahne vertragen werden. Auch gesäuerte Milchprodukte (Quark, Joghurt) können nach einiger Zeit eventuell behutsam ausprobiert werden.
Lieben Gruß
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 07.03.2016