Verstopfung durch Stillen nach Bedarf im 10.Monat?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Verstopfung durch Stillen nach Bedarf im 10.Monat?

Hallo liebe Stillberater! Ich habe schon öfter Antworten von euch gelesen und fand sie immer super informativ und richtig, so weit ich das beurteilen kann. Nun zu meinem Problem: mein Sohn wurde 8 Monate voll gestillt und zwar ohne Probleme und immer nach Bedarf. Jetzt ist er 10 Monate alt und leidet ständig an Verstopfung, sein Stuhl hat die Konsistenz wie Knete. Er verträgt so weit ich weiß nur Apfelmus richtig gut. Selbst bei Kürbis (verdünnt mit Wasser) hat er Verstopfung. Ich habe das Gefühl ich kann kaum etwas an beikost kochen was ihn nicht verstopft. Er wird immer noch nach Bedarf gestillt. Mein Kinderarzt hat mir nun gesagt, das Problem sei nicht was er an beikost bekäme sondern dass ich nach Bedarf Stille. Ich würde dem Darm keine Pausen gönnen wenn ich meinen Sohn ständig Stille. Ich solle 4 Mahlzeiten servieren und wenn er nichts mehr Essen will dann erst stillen sonst nicht mehr. Das hört sich für mich falsch an und ich will es so absolut nicht machen. Mein Kind soll sich selber abstillen und nicht schon mit 10 Monaten auf die harte Tour lernen, das es nur alle 4 Stunden etwas gibt. Schließlich ist die Brust mehr als Kalorienzufuhr. Lieber lasse ich die beikost noch mal weg statt dle Muttermilch so stark zu reduzieren, zumal die ja eigentlich sehr bei der Verdauung hilft. Was kann ich tun, dass es mit seinem Stuhlgang besser wird? Er isst bereitwillig alles was man ihm anbietet und wir kochen alles selber. Ich kann gut nachvollziehen dass man sein Kind an feste Uhrzeiten gewöhnen sollte was die beikost betrifft aber Milch in dem Alter? Empfinde ich nicht als richtig. Ich freue mich auf eure Antwort :) LIebe Grüße

von OililyBaby am 06.12.2016, 21:58



Antwort auf: Verstopfung durch Stillen nach Bedarf im 10.Monat?

Liebe OililyBaby, Muttermilch wirkt ABFÜHREND und es ist sicherlich nicht sinnvoll, dem und weniger Muttermilch zu geben. Für den Darm des Kindes bedeutet die Einführung von Beikost verständlicherweise eine Umstellung und es kann gelegentlich zu Verdauungsproblemen kommen sowohl in die eine, wie in die andere Richtung und das kann den Kindern durchaus mehr oder minder ausgeprägtes Unwohlsein verschaffen. Eine Angabe in Form von „xx Tage kein Stuhlgang ist tolerierbar" lässt sich nicht machen, denn das hängt auch vom Befinden des Kindes ab. Es sollte jedoch nicht massiv eingegriffen werden (z.B. mit der Fieberthermometermethode, Abführmitteln oder Klistieren). Dies ist immer ein Eingriff in den „normalen" Ablauf und kann auch zur Gewöhnung führen, so dass sich ein langfristiges Problem daraus ergeben kann. Leichte Bauchmassage ist in keinem Fall schädlich. Wenn ein Kind allerdings längerfristig Probleme mit festen Stuhlgang oder gar Verstopfung hat sollte auf der einen Seite darauf geachtet werden, dass es genügend Flüssigkeit zu sich nimmt (eventuell sogar häufiger stillen) und auf der anderen Seite sollte die Beikost so gewählt werden, dass sie eher stuhlauflockernd als stopfend wirkt. Gerade die bei uns so beliebten Karotten für Babys führen nicht selten zu Verstopfung (beim Obst gilt dies für Banane), andere Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Pastinake, Brokkoli und auch Obstsorten wie Birne werden oft besser vertragen und tragen zu weicherem Stuhlgang bei. Ein Wechsel der Gemüse und Obstarten kann deshalb sehr sinnvoll sein. Außerdem sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 06.12.2016



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