Hallo,
Mein kleiner ist jetzt 5 Monate alt. Seid seiner Geburt pumpe ich Muttermilch ab und gebe sie ihm mit der Flasche, da ich mit dem stillen leider Probleme hatte. Da ich sehr viel Milch habe, habe ich eine große Menge davon eingefroren. Zweimal habe ich bisher auf die gefrorene Milch zurückgreifen wollen, habe sie dann aber weggeschüttet weil sie sehr merkwürdig gerochen und geschmeckt hat. Sie war regelrecht sauer! Ist das normal das die Milch so extrem den Geschmack verändert? Traue mich gar nicht ihm die Milch zu geben, weil ich Angst habe das er sich den Magen verdirbt? Bitte sagen Sie mir, ob das normal ist und ob ich ohne Bedenken die Milch geben kann.
Vielen Dank und liebe Grüße
von
Kamon78
am 12.08.2016, 15:33
Antwort auf:
Verändert aufgetaute Muttermilch Geruch und Geschmack
Liebe Kamon78,
leider kann das tatsächlich passieren, und es liegt nicht daran, dass beim Einfrieren etwas schief gelaufen wäre.
Warum es manchmal passiert, und meist nicht, ist noch nicht geklärt. Das einzige was wohl feststeht ist, dass sich die Milchfette aus noch nicht richtig geklärten Gründen verändern und die Milch dann seifig schmeckt und komisch riecht. Diese Milch ist nicht verdorben im eigentlichen Sinne und es gibt Babys, die diese Milch trinken, während andere Kinder sie (verständlicherweise) strikt ablehnen. Seltsamerweise ist nicht immer alle Milch der gleichen Frau (trotz gleicher Behandlung) betroffen. Auch dafür gibt es noch keine Erklärung.
Aus der Erfahrung weiß man, dass der geschmacklichen Veränderung durch kurzes Erhitzen der Milch (ähnlich wie beim Pasteurisieren) entgegengewirkt werden kann. Das „Abkochen" der Milch kann eine Alternative sein, wenn die Mutter auf das Abpumpen und Aufbewahren angewiesen ist (z.B. wegen Berufstätigkeit). Die so behandelte Milch ist immer noch besser als künstliche Säuglingsnahrung, allerdings gehen der Großteil der Immunstoffe leider verloren.
Ich hoffe, deine Frage einigermaßen beantwortet zu haben. Ruth Lawrence, MD, beschäftigt sich in einem Kapitel ihres Buches „Breastfeeding: A guide for the medical profession" auch mit diesem Phänomen, aber auch dort finden sich keine endgültigen Erklärungen.
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 13.08.2016