Frage: Umstellung auf Beikost / Abstillen

Hallo, ich habe eine bzw. mehrere Fragen. Seit ca. 3 Wochen füttere ich Beikost. Zunächst habe ich mittags die Stillmahlzeit durch Gläschen ersetzt. Jetzt stille ich schon seit ein paar Tagen die Abendmahlzeit nicht mehr, denn er bekommt Abendbrei (Leider den Gute-Nacht-Brei von Hipp im Glas). Komischerweise findet er die zum Anrühren so widerlich. Die würgt er regelrecht wieder raus. Sind ihm glaub ich zu klumpig. Dann habe ich einfach mal das Gläschen ausprobiert und das mag er total gerne. Finde ich eigentlich nicht so toll, aber zunächst lasse ich es wohl so. Allerdings habe ich das Gefühl, dass es nicht so lange vorhält, wenn er den ißt. Was mache ich denn, wenn er nachts Hunger bekommt? Kann ich dann stillen oder stört es den Abstillprozess? Manchmal muß ich auch vormittags nochmal stillen, weil er sonst nicht bis Mittags aushalten kann. Weiß nicht, finde diese Abstillerei ganz schön schwierig. Es wird ja immer gesagt, dass man das Baby nicht überfüttern kann mit Muttermilch, aber trifft diese Tatsache auch noch zu, wenn man schon mit Beikost angefangen hat? Wäre dankbar über eine Antwort. Traue mich ja schon kaum noch außerhalb seiner "Zeiten" zu stillen, damit ich das Abstillen nicht aus den Augen verliere. Muß dazu sagen, dass er keinerlei Flaschen akzeptiert. Ich habe schon etliche Sorten ausprobiert. Mein Mann hat´s ausprobiert... wäre auch da dankbar für einen Tip. Habe abgepumpte Mumi reingetan, Wasser und auch Fertigmilch. Nichts hat geholfen. Zoé

Mitglied inaktiv - 07.06.2006, 00:24



Antwort auf: Umstellung auf Beikost / Abstillen

? Liebe Zoe, warum sind Sie denn so erpicht darauf, schnellstmöglich abzustillen? Was erhoffen Sie sich davon? Tatsache ist, dass es sowohl für Sie als auch für Ihr Kind aus vielen Gründen von Vorteil ist, wenn Sie weiterhin nach Bedarf stillen und die Beikost als das verstehen, was sie tatsächlich ist: Nahrung, die die Muttermilch ergänzt und nicht ersetzt. Dass Ihr Kind "trotz Beikost" nachts nicht länger schläft ist absolut nicht verwunderlich, sondern eine Erfahrung, die Sie mit vielen anderen Eltern teilen und die auch durch Studien belegt ist. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Haben Sie ein wenig Geduld mit sich und dem Kind und versuchen Sie sich den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Sie genügend Ruhe für sich bekommen. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind.Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens "Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 07.06.2006



Antwort auf: Umstellung auf Beikost / Abstillen

Also irgendwie haben Sie nicht wirklich auf meine Fragen geantwortet. Es tut nichts zur Sache warum ich gerne abstillen möchte. Manchmal gibt es dafür gute Gründe und mein Sohn ist mittlerweile 6 Monate alt. Da ich ihn bisher voll gestillt habe, muß ich mir keine Vorwürfe machen, wenn ich nun abstillen möchte!!! Ich weiß, dass die Babys in dem Alter noch nicht durchschlafen müssen. Das war auch nicht mein Anliegen! Meine Frage war, ob ich dann nachts eher stillen sollte, obwohl ich gerade am Abstillen bin oder ob ich etwas anderes geben sollte, damit der Abstillprozess nicht gestört wird! Aber Sie sind so auf das Stillen erpicht, dass Sie vergessen haben meine Frage richtig zu lesen. Bin richtig ein bißchen wütend geworden bei ihrer Antwort. Schon bei ihrem ersten Satz hatte ich keine Lust mehr weiter zu lesen. Sie sollten sich überlegen, ob Sie die Antworten nicht so vorwurfsvoll beginnen! Ich habe Sie nicht gefragt, ob Sie an meiner Stelle abstillen würden oder nicht! LG, Zoé

Mitglied inaktiv - 07.06.2006, 23:30



Antwort auf: Umstellung auf Beikost / Abstillen

? Liebe Zoe, wenn ich eine Stillberatungsfrage beantworte, dann brauche ich Informationen, die oft über das hinausgehen, was die Frau in ihrer ersten Anfrage schreibt. Diese Informationen bekomme ich, indem ich Fragen stelle. Diese Fragen sind kein Vorwurf und haben nichts damit zu tun, dass ich auf das Stillen „erpicht“ bin, sondern dienen dazu, dass ich eine „passende“ Antwort finden kann. Und bei Ihrer Frage spielt es für die Beantwortung eine wesentliche Rolle, warum Sie abstillen wollen und was Sie sich davon erhoffen. Dieser Meinung bin ich nach wie vor und werde bei einer Fragestellung wie der Ihren jederzeit wieder nach den entsprechenden Informationen und Hintergründen fragen. Ob ich an Ihrer Stelle abstilen würde oder nicht, habe ich mit keiner Silbe erwähnt und das tut auch nichts zur Sache. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 08.06.2006



Antwort auf: Umstellung auf Beikost / Abstillen

Liebe Zoé Louise ! Ich bin mir im Klaren darüber, dass ich jetzt bombardiert werde, da ich mich sozusagen "einmische". Ich habe sowohl Deine Frage an Biggi Welter, als auch Ihre Antwort gelesen und möchte dazu sagen, dass ich die Frage, die sie an Dich gerichtet hat absolut treffend fand. Sie hat quasi ins Schwarze getroffen und wenn Du jetzt nicht bereits vor Wut schäumst und noch weiter liest, dann erkläre ich Dir auch warum ich das so sehe. Natürlich ist es völlig egal warum Du abstillen möchte. Du wirst schon Deinen Grund haben und das ist auch gut so. Selbst wenn eine Frau ihr Kind garnicht stillen möchte, hat sie ebenso das Recht dazu, ohne dafür verurteilt zu werden. Ich sehe das so: Es ist fast schon ein "heikles Thema" geworden. Stillst Du oder nicht? Entscheidet man sich gegen das Stillen, wird man dafür verurteilt. Entscheidet man sich für das Stillen, dann kann es einem passieren, dass man verurteilt wird wenn man länger als 6 Monate stillt. Oder gar zwei Jahre!! Für manche Menschen undenkbar! Als ich einer Bekannten erzählt habe, dass ich mein Kind auf jeden Fall mindestens ein Jahr und wenn möglich auch länger stillen möchte war ihr Kommentar darauf: "Also ich finde das ganz merkwürdig. Das ist so Ammenhaft". Und ich habe auch noch schlimmere Kommentare gehört. Ich persönlich lehne nur Folgendes ab: Mütter, die ihr Kind nicht lieben und es vernachlässigen. Wenn ich also stillen möchte dann sollte ich wissen warum ich das tue und auch voll und ganz dahinter stehen. Egal wie die Umwelt darauf reagiert. Ebenso sollte ich dahinter stehen, wenn ich nicht stillen will oder kann oder nach einer bestimmten Zeit aus irgendwelchen für mich trifftigen Gründen abstillen möchte. Eine Frau, die weiß was und warum sie etwas tut hat meiner Ansicht nach keine Angst vor Fragen. Wenn sie hinter einer Entscheidung steht, dann hat sie auch genug Selbstbewußtsein entweder zu sagen: ich habe da meine eigenen Gründe für oder aber den Grund zu nennen. Zumindest würde ich es so handhaben. Warum sollte Dich also die Frage von Biggi Welter so aus der Bahn werfen? Meiner Ansicht nach macht Deine Reaktion genau diese Anspannung gegenüber dem "Stillthema" deutlich. Ich finde je mehr Frauen es gibt, die souverän mit ihrer Entscheidung umgehen (egal ob pro oder contra Stillen, pro Abstillen nach 6 Monaten oder später, etc.), umso entspannter, selbstbewußter und erwachsener können wir miteinander reden, uns austauschen und vielleicht sogar etwas voneinander lernen... Ich wünsche Dir und auch allen anderen Frauen auf diesem Portal viel Kraft und alles Gute! Anna

Mitglied inaktiv - 11.06.2006, 20:50



Antwort auf: Umstellung auf Beikost / Abstillen

Hallo ihr !!! Muss mich auch mal einmischen ... Also ich kann Zoe Louise zum Teil verstehen !!! Überall wird das Stillen so angepriesen ... Mag ja alles sein, aber meine Mum hat uns als Babys auch nicht gestillt und wir sind KERNGESUND !!! Ich habe auch schon die ein oder andere Krise wegen dem Stillen hinter mir ... Auf der einen Seite will ich meiner Kleinen nur das BESTE, aber auf der anderen Seite denke ich, wenn es MIR nicht gut geht, geht es meiner Kleinen auch nicht gut. Ich glaube, jede Frau hat solche Krisen, wo man einfach nicht mehr will ... Man macht und tut und ist immer für den kleinen Wicht da und dann bekommt man als Dank auch noch Gebrüll ! Ich weiß, ist ja keine Absicht, aber so denkt man dann in dem Moment nun mal. Hab mir fest vorgenommen, mindestens 6 Monate zu Stillen. Hab ich auch geschafft, nur das Ende vom Lied: Meine Kleine lehnt partout die Flache ab und so MUSS ich ja weiterstillen (will sie nicht unnötigem Stress aussetzen). Hätte ich von Anfang an die Flasche gegeben, hätte ich jetzt nicht das "Problem". Kann mich noch genau erinnern, das es echt ne Qual für uns beide am Anfang war: Meine Süße wollte Anfangs nämlich partout nicht an die Brust ! Da soll einer mal die kleinen Wichte verstehen :-) In diesem Sinne, ganz LIEBE Grüße, Ariane

Mitglied inaktiv - 12.06.2006, 21:07



Antwort auf: Umstellung auf Beikost / Abstillen

Liebe Ari! Ich habe Zoe Luise auch verstanden und hoffe, dass es auch so rübergekommen ist. Ich wollte nur sagen, dass sie sich nicht so angegriffen fühlen sollte. Es ist ganz allein ihre Entscheidung. Und das steht auch jeder Frau zu. Ich kann sie übrigens auch sehr gut verstehen und wollte daher sagen, dass sie sich nicht aus der Bahn werfen lassen sollte (was Frau Welter sicherlich auch nicht vorhatte), sondern etwas gelassener mit dem Thema umgehen sollte. Stillen oder nicht stillen. Wer bitte hat den das Recht irgendeiner Frau etwas vorzuschreiben, wie sie es machen soll. Ich denke nach all den Strapazen und der tagtäglichen Mühe, hat keiner das Recht dazu. Liebe Grüsse Anna

Mitglied inaktiv - 13.06.2006, 10:43



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