Frage: Stress

Liebes Stillteam, Ich brauche dringend guten Rat! Mein Sohn ist 5 Monate, voll gestillt, keine Beikost. Stillen ging bisher ohne jegliche Probleme, ich genieße es sehr, habe so viel Milch, dass ich vormittags, wenn der Kleine lieber spielt statt trinkt, abpumpen muss (160 ml). Nun hatte ich sehr viel Kummer/Streß am Wochenende, seither sehr belastet. Am Dienstag hat mir mein HNO Arzt einmalig 40 mg Prednisolon gegeben wegen eines geschwollenen Nasenpolypen (ich weiß, dass dies aufputschen kann, aber so habe ich darauf noch nie reagiert). Seit zwei Tagen schlafe ich sehr schlecht, letzte Nacht mit Herzrasen und Panik aufgrund vieler Sorgen. Und heute habe ich deutlich weniger Milch, beim Abpumpen 11 Uhr kam nichts! Das macht mich jetzt völlig fertig und erhöht die Anspannung...was ist, wenn jetzt die Milch weggeht, wenn ich nun weiterhin Schlafstörungen und Unruhe habe??? Ich will mein Söhnchen doch noch lange weiterstillen...die Probleme kann ich nicht wegmachen Stilltee habe ich schon getrunken...alle anderen Tricks kenne ich auch. Pendelt sich das wieder ein? Lasea kann man ja eher nicht nehmen, oder? Viele liebe Grüße Eure traurige Ann-Kristin

von Ann-Kristin am 02.06.2017, 12:19



Antwort auf: Stress

Liebe Ann-Kristin, bleib ganz ruhig. Der größte „Feind“ des Milchspendereflexes ist das Warten darauf bzw. die Angst er könne nicht einsetzen. Diese Anspannung kann den Milchspendereflex tatsächlich blockieren. Die Milch ist nicht einfach plötzlich weg. Es kann schon mal vorkommen, dass der Milchspendereflex nicht gleich einsetzt. Wenn die Mutter verspannt ist oder das Kind nicht ganz so optimal saugt. Das ist aber kein Beinbruch und wenn die Mutter es dann schafft ruhig zu bleiben, vielleicht die Seite zu wechseln (eventuell mehrfach) und sich gezielt entspannen, dann ist meist alles bald wieder so wie es sein soll. Wenn dies passiert, dann funktioniert in aller Regel das Abpumpen noch viel weniger, so dass der Eindruck entsteht, die Milch wäre weg. Leider entwickelt sich dann ganz schnell ein Teufelskreis: die Mutter glaubt, sie habe keine Milch mehr, dadurch ist sie noch angespannter und verzweifelter, was zu einer noch stärkeren Blockierung des Milchspendereflexes führt. Also: Keine Panik, sondern Ruhe bewahren und sich mit dem Kind bequem und in Ruhe hinsetzen oder hinlegen und auch mal an was anderes denken. Die Entspannungsübungen aus dem Geburtsvorbereitungskurs können ebenfalls sehr hilfreich sein. Plötzlicher Aktionismus und viel Trinken sind kontraproduktiv, wichtig ist es jetzt wirklich ruhig zu bleiben, am besten mit dem Baby zusammen ein paar reine Baby und Stilltage einzulegen. Das kann wahre Wunder wirken, wenn Du dich für ein paar Tage mit deinem Kind ins Bett legen kannst (oder auf ein gemütliches Sofa) und dich um nichts anderes kümmerst als um dich und dein Baby und dich selbst so richtig verwöhnen (lässt). Hast du mal geschaut, ob es eine Stillberaterin in deiner Nähe gibt?? Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Bis du jemanden erreichst oder sich die Situation wieder entspannt, helfen hoffentlich auch diese Tipps: Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen. Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Kopf hoch, Ihr schafft das :-). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 02.06.2017



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