Hallo,
mein Sohn 14 Monate wird noch viel gestillt, tagsüber und in der Nacht. Er Hat oben 4 Zähne, unten 3.
Nun ist mir aufgefallen, dass ich nach dem Stillen die Abdrücke der oberen 4 Zähne in meiner Brust sehe, nach jedem Stillen. Den Mund macht er einigermaßen weit auf. Das Stillen ist nicht ganz schmerzfrei, aber auch nicht schmerzhaft, also ok. Ist das üblich mit den Zahnabdrücken? Gibt es einen Trick oder habt Ihr einen Tipp?
Die zweite Frage. In seinem Leben hat mein Sohn niemals künstliche Säuglingsmilch und zweimal wenige Schlückchen Kuhmilch getrunken. Er ist aber Frischkäse und ganz selten Jogurt oder Quark. Nach dem Abstillen irgendwann wollen wir ihm regelmäßig Kuhmilch und -produkte geben. Meine Frage ist die, ist es hinsichtlich späterer möglicher Laktoseunverträglichkeit oder Allergien besser ihm häufiger Kuhmilch und -produkte anzubieten?
Vielen Dank für die liebevolle Beratung hier im Forum. Ich lese gern hier mit.
von
Pirol77
am 05.04.2013, 12:51
Antwort auf:
Stillen, Kuhmilch 14 monatiger Sohn
Liebe Pirol77,
danke für das schöne Lob :-).
Üblich ist es nicht, dass man die Zahnabdrücke sieht und dein Kind kann lernen, so zu trinken, dass es für dich völlig schmerzfrei ist.
Wenn ein Kind Zähne bekommt, dann muss es sich zunächst selbst erst einmal an die „neuen
Dinger“ in seinem Mund gewöhnen und es muss in manchen Fällen erst lernen, wie es an der
Brust trinken kann, ohne dass es diese neuen Zähne in die Brust der Mutter „eingräbt“.
Zunächst einmal, kannst Du die Stillpositionen häufig wechseln, damit nicht immer die gleichen
Stellen belastet werden und deine Brust sich wieder erholen und die belasteten Stellen abheilen
können. Eventuell kannst Du auch etwas hochgereinigtes Wollfett (gibt es unter den
Handelsnamen Lanosin, Lansinoh oder Purelan in der Apotheke) dünn auf deine Brustwarzen
auftragen, um die Heilung zu unterstützen.
Außerdem kannst Du deinem Sohn vermitteln, dass seine derzeitige Trinktechnik dir weh tut.
Dabei kannst Du so vorgehen, wie bei einem beißenden Baby, bei dem sich die folgenden
Strategien bewährt haben:
das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen sobald es seine Zähne in deine
Brust drückt, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals
zusammenzucken lassen kann.
etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem
Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es
weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf.
das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger
reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es
beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat.
einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu
unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht
loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert
werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es
wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die
Brustwarze zu verlieren.
mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Du das Beißen nicht lustig findest (klingt
vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich).
Ich wünsche euch bald wieder ein problemloses Stillen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 05.04.2013