Frage: Stillen immer sinnvoll?

Hallo, ich habe eine Frage zur Zwiemilchernährung. Leider habe ich mit einem Kaiserschnitt entbinden müssen und mein Kind erst am nächsten Tag das erste Mal "richtig" anlegen können.Vielleicht lag es daran,dass ich lediglich die ersten vier Wochen voll stillen konnte.Da mein Baby wieder an Gewicht abnahm,musste ich leider zufüttern (habe wirklich einiges ausprobiert mit meiner Hebamme,die dann letztlich aber das Zufüttern empfahl).Na ja,jedenfalls ist meine Kleine mittlerweile 13 Wochen alt und wird tagsüber so alle vier Stunden gefüttert (nachts schläft sie durch).Zunächst stille ich und sie trinkt danach mittlerweile trotzdem noch 150ml HA-Pre-Nahrung!Nun meine Frage,ob das Stillen dennoch was ausmacht,also die positiven Auswirkungen des Stillens so überhaupt noch wirken können (hinsichtlich Allergieprävention,Übergewicht vorbeugen etc.).Und besteht nach so langer Zeit immer noch die Möglichkeit,die Milchmenge wieder zu steigern? Übrigens trinkt sie manchmal sehr gut an der Brust (vor allem morgens bis mittags) und nachmittags oder abends hat sie schon mal,dass sie direkt die Flasche will und an der Brust sehr laut "meckert". Schon mal vielen Dank für Ihre Hilfe!!

Mitglied inaktiv - 30.04.2009, 13:23



Antwort auf: Stillen immer sinnvoll?

Liebe Sija, jeder Tropfen Muttermilch ist kostbar und ein Gewinn für Ihr Kind! Sie geben Ihrem Baby auch mit nur mehr einer oder zwei Stillmahlzeiten nicht nur Antikörper, sondern hochwertige Nahrung, Wärme, Nähe und Geborgenheit. Lassen Sie sich nicht von irgendjemandem zum vollständigen Abstillen überreden, wenn Sie gerne weiter stillen wollen. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ungefähr eine Woche pro Monat, der nicht mehr gestillt wurde, plus eine zusätzliche Woche gerechnet werden muss, um wieder eine ausreichende Milchmenge zu bilden. Allerdings gibt es keine Garantien. Das grundlegende Vorgehen bei einer Relaktation und auch der induzierten Laktation besteht darin, das Baby dazu zu bringen so oft wie möglich an der Brust zu saugen. Dadurch werden die Brüste (wieder) zur Milchbildung angeregt. Ein ähnlicher Effekt lässt sich auch mit einer guten Milchpumpe erreichen. Häufig ist auch zusätzliches Pumpen neben dem Anlegen des Kindes sinnvoll, um die Milchproduktion zu steigern. In manchen Fällen wird die Relaktation bzw. induzierte Laktation zusätzlich mit Medikamenten unterstützt. In den Ländern der dritten Welt, wird meist ohne Medikamente vorgegangen und die Ergebnisse sind dennoch fast immer besser als bei uns. Gut beschrieben wird der Vorgang der Relaktation in dem Buch `Stillen eines Adoptivkindes und Relaktation" von Elizabeth Hormann (ISBN 3-932022-02-5), das im Buchhandel oder bei La Leche Liga Deutschland und bei jeder LLL-Stillberaterin erhältlich ist. Allerdings verlangt eine Relaktation sehr viel Durchhaltevermögen und möglichst die Unterstützung einer darin erfahrenen Stillberaterin. Eine wesentliche Rolle spielt auch das Kind, das die Brust (wieder) annehmen muss. Vielleicht wenden Sie sich auch (noch) einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und besprechen mit ihr in einem persönlichen Gespräch, welche Möglichkeiten es gibt, Ihre Milchmenge doch noch zu steigern. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 30.04.2009



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