Frage: Schreianfälle beim Stillen

Liebe Frau Welter! Ich brauche dringend Ihren Rat! meine Tochter ist jetzt 5 Monate alt, Gewichtszunahme und Entwicklungsstand sind laut Kinderarzt sehr gut. Sie wird voll gestillt. Vor ca. 5 oder 6 Wochen hat sie angefangen beim Stillen unruhig zu werden. sie läßt die Brust los, dreht den Kopf weg und fängt an zu quengeln, anfangs dachte ich das ist einfach nur eine Phase, aber es wird immer schlimmer. Mittlerweile trinkt sie nach dem anlegen ca. 2 Minuten gut, dann dreht sie den Kopf weg,wieder her, saugt zwei mal, läßt wieder los... nach ein paar Mal fängt sie dann zu schreien an. Ich wechsle dann die Seite, sie trinkt wieder zwei Minuten gut und dann fängt das gleiche wieder an. An zu wenig Milch liegt das glaube ich nicht, die Brusst fühlt sich nicht leer an. Es hat siech eigentlich nichts verändert, gleiche Seife, gleiches Deo, ich hab die Ernährung nicht verändert, mir fällt absolut nichts ein, was anders als früher sein könnte! Im Liegen läßt sie sich gar nicht mehr stillen (hat fürher super geklappt), seit zwei oder drei Wochen kommt sie auch Nachts wieder drei oder vier Mal(sie hat schon mit ca. acht Wochen von 20:00 bis 04:00 durchgeschlafen). Ich habe jetzt einmal probiert ihr Abends zusätzlich aabgepumpte Muttermilch zu geben, die hat sie zwar gierig ausgetrunken (130 ml!), das hatte aber keinen Effekt auf die Nacht! Ich hoffe sie können mir einen Rat geben, lange halte ich das nicht mehr aus! Vielen Dank! Claudia

Mitglied inaktiv - 26.07.2005, 10:20



Antwort auf: Schreianfälle beim Stillen

? Liebe Claudia, es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass sich nächtliches Aufwachen bzw. unruhige Nächte durch die Gabe von irgendwelcher Nahrung oder mehr Muttermilch am Abend positiv beeinflussen ließen. Wenn es so einfach wäre, würde niemand ein Schlaftraining in Erwägung ziehen. Im Alter zwischen vier und sechs Monaten fangen unzählige Babys, die bisher lange Schlafphasen hatten, an, wieder mehrfach nachts aufzuwachen. Das liegt jedoch nicht daran, dass die Milch nicht mehr ausreicht, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Für die Mütter ist es meist schwer, diesen `Rückschritt" zu akzeptieren. Doch in Wirklichkeit ist es ein Fortschritt, denn das Kind hat wichtige neue Entwicklungsschritte gemeistert und ist dabei noch weitere anzugehen. Wenn ausgeschlossen ist, dass der Kleinen beim Stillen etwas weh tut und wenn sie gut gedeiht, dann kann nun das weitere Detektivspiel losgehen, um herauszufinden, warum sie sich so verhält. Bekommt sie einen Schnuller oder sind andere künstliche Sauger im Spiel? Ist es möglicherweise so, dass sie Angst hat, während dem Stillen etwas zu verpassen? Das sind zwei Fragen, die sich unter anderem stellen. Am besten wenden Sie sich einmal direkt an eine Kollegin vor Ort, denn im direkten Gespräch und wenn die Kollegin Sie und Ihr Kind beim Stillen sehen kann, lassen sich sehr viel leichter Antworten und Lösungen finden. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 27.07.2005



Antwort auf: Schreianfälle beim Stillen

Hallo! Ich habe exakt das gleiche Problem. Mein Kleiner ist 4 Monate alt. Ich habe mittlerweile auch alles probiert. Die abgepumpte Milch trinkt er weg wie nichts. Aber an der Brust bleibt er nur noch nachts, tagsüber fängt er nach ca. 1 Minute an zu schreien. Ich bin nur noch am durchwechseln der zwei Brüste. Heute mittag bin ich beim Stillen rumgelaufen und mit einmal ging es ganz gut. Aber heute nachmittag wollte er das auch nicht mehr. Ich bin auch mal auf die Antwort auf deine Frage gespannt.

Mitglied inaktiv - 26.07.2005, 14:52