Frage: Ratlos

Guten Morgen, ich bin langsam ratlos. Meine Tochter (7 Wochen) erbricht schwallartig nach und teilweise mittlerweile auch schon während des stillens. Es schießt ihr teilweise sogar beim trinken durch die Nase heraus. Ich möchte es auch eigentlich nicht mehr Spucken neben- da es wirklich eher ein schwallartiges erbrechen ist. Kinderarzt uns Hebamme waren sich jedoch einig, dass sie gut zunimmt und ich mir keine Sorgen machen solle- nun war keine Hebamme gestern nochmal da, weil es mir vorkam als habe sie nicht mehr zugenommen und mein Gefühl war richtig. Sie hat nur 20 g im 10 Tagen zugenommen. Zudem trinkt sie nicht mehr wie gewohnt an der Brust , sondern drückt sich nach nur kurzer Zeit von der Brust ab und dann kommt auch schon wieder alles heraus. Ich habe nun schon wirklich viel versucht: -sab simplex - bigaia - verschiedene Stillpositionen , meine Hebamme hat auch noch das anlegen überprüft und sagte dass alles korrekt sei - ich lasse Kohl,Hülsenfrüchte ,Zwiebeln, Zitrusfrüchte etc weg - ich habe ein paar Tage auf Milchprodukte verzichtet und auch auf weizenprodukte verzichtet - um mögliche Unverträglichkeiten herauszubekommen, dies macht jedoch alles keinen Unterschied. Aus meiner gut zufriedenen Tochter entwickelt sich nun mehr und mehr ein unzufriedenes Baby was unruhig und immer hungrig ist- wen wundert es. Sie will eigentlich nun dauerhaft trinken- trinkt ein paar schlucke und stößt sich an und erbricht. Egal welche Position ich einnehme. Sie fängt zunehmend an zu schnappen und unruhig zu trinken was ja eher kontraproduktiv ist. Ich habe Milch abgepumpt und es über ein Fläschchen versucht: da ist es genauso mit dem Spucken und ich bekomme auch nicht so viel Milch zusammen wie ich eigentlich bräuchte. Aus der Verzweiflung heraus habe ich es mit sauglingsmilxh versucht: sie hat 200 Ml getrunken, nicht erbrochen und danach seit langem 4 std ganz ruhig geschlafen. Die Mahlzeit danach habe ich wieder gestillt und die vormilch etwas ausgestrichen, sodass die nicht nur die ganz flüssige Milch bekommt- noch bevor ich sie hochnehmen konnte fürs Bäuchelchen- war schon wieder ein ganzer Schwall draußen. Und das Kind war unzufrieden. Abends habe ich nochmal ein Fläschchen probiert und es hat wieder gut geklappt. Die ganze Nacht habe und heute morgen habe ich gestillt und es kommt wieder alles heraus. Woran kann das noch liegen? Ich möchte eigentlich gerne weiter stillen bis sie 6 Monate ist. Wir beide genießen die Nähe und Ruhe dabei sehr, aber sie ist nach dem stillen wie angestochen und findet nicht zur Ruhe und wenn sie nicht zunimmt alarmiert es mich sehr . Ich habe kein Problem damit zu stillen und etwas zuzufüttern wenn es sein muss. Nur ist es mir wichtig, dass sie auch Muttermilch bekommt. Aber kann es sein, dass sie meine Milch einfach nicht verträgt? Was kann ich noch probieren? Was kann ich noch aus meinem Nahrungsplan weglassen. Wenn sie auf etwas mit Unverträglichkeit reagiert, muss es was sein was ich täglich konsumiere denn sie hat die Probleme ja immer , mir fällt aber nicht ein was es sonst sein könnte. Beim osteopathen war ich auch schon 2 mal mit ihr. Ich bin echt ratlos. Vielen lieben Dank

von MamaMitSorgen am 08.03.2019, 08:19



Antwort auf: Ratlos

Liebe MamaMitSorgen, vielleicht hast Du einen recht starken MIlchspendereflex, mit dem Dein Baby nicht zurecht kommt. Beobachte einmal eine Stillzeit ganz genau. Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Das kann dann auch das Spucken verursachen. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille im Liegen. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deinem Baby die von dir bevorzugte Haltung nicht. Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 08.03.2019