Hallo ,
Ich bin etwas mit dem nerven am Ende. Baby 6 Monate kommt nachts alle Stunde und will am die Brust für genau 5min..Der Rest ist Nuckeln. Ich docke ihn dann immer ab. Wenn ich ihm im Liegen anlege Nuckelt er sogar noch länger. Ich muss eventuell noch erwähnen das er in den letzten Wochen 4 Zähne bekommen hat. Kann es sein das es jetzt zur Gewohnheit wurde? Ich dachte immer das die Zähne der Grund waren fürs häufiger aufwachen aber mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher. Das Kind zu bobbeln und Streichen kam nicht so gut an. Es ist in einer riesen heulerei ausgebrochen.
Hast du Biggi oder ein andere Mutter ein Tipp?
Ich dachte mir auch schon es ist bestimmt normal..andere nehmen einen Schnuller aber das hat nimmt er nicht. LG
von
Manukle
am 10.05.2023, 11:34
Antwort auf:
Nachts häufiges aufwachen
Liebe Manukle,
gerade in diesem Alter schlafen viele Babys sehr schlecht, gerade weil sie am Tag so viel erleben und das in der Nacht verarbeiten müssen und auch die Zähne ganz schöne Probleme bereiten können.
Also, ganz klar: Du hast nichts falsch gemacht, und es liegt auch nicht an dir, dass dein Kleiner sich verhält, wie er sich verhält! (wäre es anders, warum glaubst du gibt es soooo viele Ratgeber zum Thema??)
Hast du schon einmal den so genannten Kinn-Trick ausprobiert?
Dabei legst du, wenn du die Brust dem schlafenden Kind aus dem Mund gezogen hast, einen Finger längs unter die Unterlippe, so dass die Lippe beim "Suchen" einen gewissen Widerstand spürt. Dieser Widerstand wirkt beruhigend auf viele Kleinen, und sie schaffen es sich zu entspannen und eine tiefere Schlaf-Ebene zu erreichen…probiere es mal aus.
Wie wäre es denn, wenn du dein Baby mit zu dir ins Bett nimmst? Vielleicht schläft dein Kleiner besser, wenn er dich spüren kann!
Dein Baby wird wahrscheinlich auch nicht besser schlafen, wenn du jetzt abstillst, es ist eher so, dass du dann aufstehen musst und evtl. Fläschchen zubereiten musst.
Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab.
Du kannst jetzt mit vielen Tricks versuchen, die Situation zu verändern, aber es wird nur Stress und Tränen geben, denn dein Kind IST einfach in der Phase, in der es dich so viel braucht.
In dieser Zeit verarbeiten Kinder vieles in der Nacht, und brauchen die Bestätigung, dass Mama ganz nah ist, und die beruhigende Milch, noch ziemlich. Es ist kein Rückschritt, wie es scheint, sondern zeigt, dass sich dein Kleines weiter entwickelt!
Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses „natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit „Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben.
Es hat seinen Grund, warum stillende Mütter die besten Einschlafhilfen SIND. Beim Saugen an der Brust findet ein Baby das, was es braucht: Trost, Nahrung, Sicherheit. Es liegt vermutlich an einer gewissen neurologischen Unreife, wenn einige Babys das mehr brauchen als andere, und es "verwächst" sich wirklich von alleine!!
Dein Baby braucht also vor allem eines: Zeit zum Reifen. Vielleicht "schenkst" du ihm einfach noch ein bisschen von dieser Zeit, in der du ihm gestattest, so zu sein, wie es ist. Du machst nichts falsch!
Wichtig ist auch, dass du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby.
Ehe du aber jetzt zusammenklappst, weil du nicht mehr genug Schlaf bekommst, muss eine Lösung gefunden werden, die dich entlastet.
Suche für dich eine Möglichkeit zum Entspannen und Abschalten. Gönne DIR etwas. Wenn es dir besser geht, wird es auch deinem Kind besser gehen.
Wichtig ist, dass du weißt, dass dies zwar eine lange Phase ist, aber sie WIRD vorbei gehen! Bis dahin ist es meist einfacher, das Drumherum zu ändern, als das Baby.
• Nimm ALLE Hilfe an, die du bekommen kannst. Erkundige dich mal, ob du nicht eine Haushaltshilfe bekommen kannst (wegen absoluter und chronischer Erschöpfung). Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während du in die Saunagehst oder sonst etwas für dich tust ...
• Vielleicht findest du auch einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinem Kind zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun.
• Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss.
• Achte darauf, dass du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menüs kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar.
Sehr empfehlenswert ist von Sibylle Lüpold das Buch: "Ich will bei euch schlafen - Ruhige Nächte für Eltern und Kinder.“
Liebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 10.05.2023
Antwort auf:
Nachts häufiges aufwachen
Hallo, vielen Dank für deine schnelle Antwort :) .Also schließt du eine "Gewohnheit" eher aus? Und bist der Meinung dass sich das wieder verliert wenn der "Sturm " vorbei gezogen ist?
Also es macht ja schon alles Sinn was du sagst. Und wenn man genauer drüber nachdenkt ist es ja in der Tat so das sich alles geändert hat außer eine Schwangerschaft, die Geburt und sie Babys. Übersowas macht man sich gar keine Gedanken. Vielen Dank für den Denkanstoß :). LG Manu
von
Manukle
am 11.05.2023, 12:54