Ich habe meinen Sohn, 6.5 Monate alt, sechs Monate voll gestillt. Vor gut 2 Wochen habe ich mittags begonnen, ihm Gemüsebreichen zu geben. Ca. 80 - 90 g isst er ohne Probleme und ist dann satt.
Vor dem Beginn der Beikost hat er tagsüber verlässlich alle 2 Stunden Hunger gehabt und getrunken.
Nun mault und meckert er nach ca. 2 Stunden,so als hätte er Hunger. ich lege ihn dann an, er saugt ein bißchen, auf alle Fälle nicht so lange, bis die Milch kommt, biegt sich durch und schimpft. Ich trage dann eine oder zwei Stunden ein meckeriges Baby herum, versuche es abund zu ihn anzulegen, bis es dann endlich klappt, er genug Geduld hat und lange genug saugt, bis der Milchspendereflex kommt und er dann was trinkt.
Ich fühle mich so, als hätte ich eine Kriese...
Kann es sein, daß er sein Saugbedürfnis durch das Daumennuckeln schon so befriedigt, daß er keine Lust mehr hat, an die Brust zu gehen. Nachdem er nun die Alternative (Beikost auf dem Löffel) kennen gelernt hat?
Oder kann es sein, daß 90 g Karotten mit Kartoffeln schon so satt machen, daß er nur noch die Hälfte an Milchmahlzeiten braucht? Und daß die Sättigung den ganzen Tag lang so sehr anhält?
Manchmal zweifle ich daran... eigentlich wollte ich die nächste Breimahlzeit (Abendbrei) erst in 2 - 3 Wochen einführen, aber wenn das so weitergeht, dann werde ich in den nächsten Tagen damit anfangen. Gibt es Gründe, die dagegen sprechen? Ich hab nicht jeden Abend die Geduld und Ausdauer, 2-3 Stunden das Baby herumzutragen, bis es endlich trinkt und schläft...
Ich kann auch nicht mehr so richtig einschätzen, ob er wegen Hunger oder Langeweile so meckert, denn er lässt sich meistens nach einem gescheiterten Stillversuch durch Herumtragen oder Bespielen ablenken und Meckert solange er getragen oder bespielt nicht.
Außerdem habe ich dasGefühl, daß ich nun auch weniger Milch in der Brust habe, weil er eben weniger trinkt. Eigentlich wollte ich nicht jetzt schon abstillen...
Ich brauch ein bißchen Rat und Mutmachen.
Vielen Dank im Voraus.
Inge.
Mitglied inaktiv - 17.09.2003, 23:18
Antwort auf:
Mit Zufüttern begonnen - und nun will er nicht mehr so oft an die Brust....
?
Liebe Inge,
wenn ein Kind sein Trinkverhalten an der Brust so plötzlich und drastisch verändert, würde ich es vorsichtshalber immer von der Kinderärztin/arzt anschauen lassen, um sicher zu sein, dass ihm nichts fehlt. Sicher ist das Abenteuer Beikost aufregend und manches Kind wird recht schnell relativ viel Beikost essen und weniger an der Brust trinken, aber so drastisch wie Sie es beschreiben, verläuft es eher selten.
Es hat jetzt sicher keinen Sinn, das Kind zum Stillen drängen zu wollen, denn mit Druck wird allenfalls das Gegenteil von dem erreicht, was wir Mütter uns oft wünschen. Versuchen Sie es lieber einmal mit den Tipps, die sich auch bei einem Stillstreik bewährt haben.
Sie können versuchen Ihr Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Sie können ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, drängen Sie aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Bei Babys, die sich beim Stillen überstrecken und aufbäumen hat es sich bewährt sie zu „bündeln". Beim Bündeln wickeln Sie das Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Sie Ihr Kind auf diese Weise eingepackt haben, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Manche Babys brauchen anscheinend das Gefühl umhüllt und gehalten zu sein.
Weitere Maßnahmen, die sich bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
• im Umhergehen stillen,
• in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
• im Halbdunkeln stillen,
• im Halbschlaf stillen,
• das Baby mit der Brust spielen lassen,
• unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
• alle künstlichen Sauger vermeiden,
• das Baby massieren,
• viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
• und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um Ihre Milchproduktion aufrecht zu erhalten und zu verhindern, dass Ihre Brust übervoll wird, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie Ihrem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Die Flasche ist in dieser Situation nicht unproblematisch, denn es kann Ihnen passieren, dass sich Ihr Kind dann zur Flasche hin abstillt.
Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die Ihnen die Becherfütterung zeigen kann und Ihnen auch sonst noch weitere Tipps geben kann.
Wahrscheinlich wird diese Phase aber auch so recht schnell wieder vorbei sein.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 19.09.2003
Antwort auf:
Mit Zufüttern begonnen - und nun will er nicht mehr so oft an die Brust....
Hallo Inge.
Mir ging es nicht anders und ich fing auch an zu zweifeln an mir,aber irgendwie hat sich das dann von alleine wieder eingespielt.Kann es auch sein das dein Sohn jetzt irgendetwas neues gelernt hat das er deswegen auch so unruhig ist.Weißt du ein Kind ist halt keine Maschine die immer gleich funktioniert das habe ich auch erst lernen müssen.Und jetzt wo meine kleine Maus 15 Monate ist noch mehr sie sind gar nicht mehr so gleich bleibend immer was neues und ich war dem verzweifeln nahe und wollte auch alles hinschmeißen habe es dann aber doch nicht gemacht.Weiß aber auch nicht warum ich es nicht gemacht habe.Und jetzt stille ich nach Bedarf und bin glücklich das ich immer noch darf bzw. mein Kind noch immer gern möchte.
Kopf hoch du schaffst das auch aller Anfang ist schwer.
Alles Gute und Liebe
Susann
Mitglied inaktiv - 18.09.2003, 11:52